Fo to A nd i S ch m id D av id H oc kn ey 2 01 5 F ot o R ic ha rd S ch m id t Kultur war immer auch mit wirtschaftlichen Ge gebenheiten konfrontiert Auch zur Zeit des Adels konnten Kunstkammern und Museen nur aufge baut werden über die Steuern der Bürger Ihre Konzernzentrale gilt weltweit als erste Kom bination von Verwaltungsgebäude und Muse umsbau der bei freiem Eintritt jedem offensteht Gibt es Vorbilder für Ihr Engagement Natürlich gab es schon zur Zeit des Königs von Württemberg sein öffentliches Kunstmuseum Beim Aufbau meiner Unternehmenssammlung habe ich mich aber durch keine Vorbilder leiten lassen sondern bin eigene Wege gegangen Umgekehrt gefragt Was hat der Konzern davon Erzeugt die Offenheit und Emotionalität aber auch die internationale Sprache der Kunst ein Kli ma das sich nutzbringend auswirkt Welche po sitiven Effekte hat die Kunst für Ihre Mitarbeiter und für die Unternehmenskultur Nachdem wir in Künzelsau in der Zentrale 1991 das erste öffentlich zugängliche Kunstmu seum eröffnet hatten war ich selbst überrascht von dem großen Zuspruch der Ansatz wurde aufgegriffen und ausgebaut Heute haben wir 14 Kunstkabinette und Museen die grundsätz lich auch dem Campus unserer Unternehmen angesiedelt sind Der Erfolg ist international der Gleiche ob in Frankreich Norwegen oder Italien Fast wie die Musik braucht ja die Bildende Kunst keine Sprache das Sehen das Erleben das Auf nehmen der Ideen die sich in einem Bild in einer Skulptur in einer Plastik wieder finden sind ja ein Stück Kreativität des Erzeugers Ihre Sammlung umfasst mittlerweile nahezu 17 000 Werke und bietet einen überwältigenden Abriss der Kunstentwicklung der letzten 500 Jah re Wie gelingt es Ihnen offen zu bleiben für neue Entwicklungen Wissen Sie ich bin immer ein neugieriger Mensch gewesen glaube schon mit offenen Augen durch die Welt gegangen zu sein Nachdem ich inzwi schen über 80 Jahre alt bin müssen die Jungen ran Meine Tochter Bettina als Beiratsvorsitzende beschäftigt sich sehr viel mit der Sammlung und meine Enkeltochter Maria studiert Kunstgeschich te Auch in Zukunft und sicher immer wieder wer den auch neue unbekannte Künstler in der Samm lung auftauchen wobei dann auch für mich immer schön war zu sehen wie später solch junge Künst ler einen erfolgreichen Weg auch in die Kunstwelt hinein erreichen konnten Das Interview führte Eckhard Gruber Von Hockney bis Holbein Die Sammlung Würth in Berlin 11 September 2015 bis 10 Januar 2016 Martin Gropius Bau Niederkirchnerstraße 7 10963 Ber lin Öffnungszeiten Mi bis Mo 10 00 19 00 Di geschlossen Zur Ausstellung erscheint ein gleichnamiger Katalog der zum Preis von 32 Euro in der Ausstel lung erhältlich ist Weltmarktführer im Handel mit Befestigungsmaterial Die Würth Gruppe ist Weltmarktführer in ihrem Kerngeschäft dem Han del mit Montage und Befestigungsmaterial Sie besteht aktuell aus über 400 Gesellschaften in mehr als 80 Ländern und beschäftigt über 68 000 Mitarbeiter David Hockney Three Trees near Thixendale Winter 2007 Öl auf acht Leinwänden 183 x 488 cm Sammlung Würth Prof Dr h c mult Reinhold Würth 83Der Mittelstand 6 2015 KULTUR

Vorschau Der Mittelstand. 6|2015 Seite 83
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