Dr Kaja Tael hob beim Treffen in der Botschaft Estlands hervor dass estnische Unternehmen großes Interesse an Kooperationen mit Partnern aus Sachsen Anhalt und dem deutschen Mittel stand generell haben Der eigene Markt mit 1 3 Millionen Einwohnern sei sehr begrenzt weshalb der Außenhandel und andere Formen der Zusam menarbeit große Chancen bieten Vor allem im Bereich der Digitalisierung leistet Estland nach Einschätzung von Mario Ohoven Beachtliches Für ihn sei es faszinierend wenn über das Projekt E Residency zum Beispiel nicht im Land ansäs sige Ausländer das Angebot von elektronischen Steuererklärungen oder Online Banking nutzen können Deutschland könne davon ebenso lernen wie von der Investorenfreundlichkeit des Staates im Baltikum wo eine Firmengründung online ge rade mal eine Viertelstunde dauert Das Thema Gebäudesanierung stand bei dem Besuch des BVMW Mitgliedsunternehmens ets Energie in Magdeburg auf der Tagesordnung Ge schäftsführer Andreas Stacker erläuterte dabei welche Möglichkeiten es für den effektiven Ein satz von Strom sowohl in mittelständischen Be trieben als auch bei Anwendungen beispielsweise im Wohnungsbau gibt Bei ets sorgt ein Blockheiz kraftwerk seit rund zwei Jahren für die notwendi ge Energie Strom Wärme und Kälte kommen aus einem einzigen Raum Für uns ist dieses Pilotpro jekt ein Beispiel für die Umsetzung dezentraler Versorgungssysteme erläuterte Stacker seinen Gästen Er ist überzeugt dass Strom künftig zu nehmend dezentral erzeugt werde Davon profi tiere das eigene Unternehmen schon jetzt Mitt lerweile ist die Anzahl der Mitarbeiter von zwei im Gründungsjahr 2004 auf dreißig angewach sen In der gleichen Zeit wuchs der Jahresumsatz von 30 000 Euro auf 2 3 Millionen Euro Von den 120 000 Firmen in dem baltischen Land beschäftigten 94 Prozent weniger als neun Mitar beiter so EVEA Präsidentin Kersti Kracht Mehr als tausend Unternehmen gehören ihrem Verband an der ebenso wie die Industrie und Handelskam mer und der Arbeitgeberverband in ihrer Heimat ein freiwilliger Zusammenschluss ist Die estnische Wirtschaft hat nach 1990 einen ähnlich harten Wandel wie die neuen Bundesländer durchlebt Auch hier waren Märkte weggebrochen ein Ver lust der sich bis in die Gegenwart auswirke Kracht beschrieb die staatlichen Maßnahmen neue Inves toren anzusiedeln wie zum Beispiel die Steuerfrei heit für reinvestierte Gewinne Wir möchten den Kontakt zwischen Sachsen An halt und Estland weiter vertiefen sagte Peter Mar tini Leiter der Wirtschaftsregion Sachsen Anhalt Nord des BVMW Die Entwicklung des Warenaus tausches zeige in den vergangenen Jahren einen deutlichen Aufwärtstrend Die Exporte sachsen an haltischer Unternehmen nach Estland beliefen sich 2014 auf rund 24 5 Millionen Euro 2005 seien es rund 14 3 Millionen Euro gewesen Im gleichen Zeit raum stiegen die Lieferungen Estlands nach Sach sen Anhalt von 6 9 auf 15 4 Millionen Euro Partner Estland voneinander lernen Eine Delegation des Unternehmerverbandes der mittelständischen Wirtschaft aus Estland war zu Besuch beim BVMW in Sachsen Anhalt Zum Auftakt der Reise gab es einen Estland Gipfel mit Botschafterin Dr Kaja Tael und der estnischen Mittelstandspräsidentin in Berlin Peter Martini Leiter der BVMW Wirtschaftsregion Sachsen Anhalt Nord EVEA Präsidentin Kersti Kracht Estlands Botschafterin Dr Kaja Tael BVMW Präsident Mario Ohoven und BVMW Bundesgeschäftsführer Minister a D Prof Dr Wolfgang Reinhart v li in der Botschaft Estlands in Berlin Klaus Peter Voigt BVMW Pressesprecher Sachsen AnhaltFo to K la us P et er V oi gt 89Der Mittelstand 4 2015 BVMW

Vorschau Der Mittelstand. 4|2015 Seite 89
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