Kraft Wärme Kopplung für eine dezentrale Energiewende Die hocheffiziente Kraft Wärme Kopplung KWK ist ein wichtiger Begleiter der Energiewende Zudem leistet die Eigenstromerzeugung einen Beitrag zum Erhalt wettbewerbsfähiger Energiepreise im Mittelstand Die Pläne der Bundesregierung zur Novelle des KWK Gesetzes gefährden jedoch den Einsatz der Technologie im Mittelstand Kurz vor Beginn der parlamentarischen Sommer pause wurde der über Monate schwelende Rich tungsstreit über wichtige energiepolitische Wei chenstellungen beigelegt Die Parteispitzen von CDU CSU und SPD sowie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble haben sich Anfang Juli auf Eckpunkte zum Betrieb von Kohlekraftwerken dem Netzausbau sowie der Förderung der Kraft Wärme Kopplung KWK und weiteren Energie effizienzmaßnahmen geeinigt Künftig sollen mehr Mittel zur Förderung der KWK zur Verfügung ge stellt werden Bereits heute leistet die hocheffiziente KWK ei nen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Ener gieeffizienz und zur Erreichung der ambitionier ten CO2 Reduktionsziele der Bundesregierung Im Vergleich zur ungekoppelten Strom und Wärmeerzeugung werden durch die KWK jähr lich rund 56 Millionen Tonnen CO2 eingespart KWK Anlagen sind gut geeignet den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu begleiten da sie flexi bel auf die fluktuierende Erzeugung von Strom und Wärme aus Wind und Sonne reagieren kön nen Zudem können KWK Anlagen dezentral ein gesetzt werden Die verbrauchsnahe Erzeugung von Strom und Wärme entlastet die Stromnetze und bringt Energie mit geringen Netzverlusten zu den Verbrauchern Trotz der offensichtlichen Vorteile der verstärk ten Nutzung der KWK haben sich die rechtlichen Rahmenbedingungen zuletzt verschlechtert Seit der Novelle des Erneuerbare Energien Geset zes EEG im Jahr 2014 wird die Eigenstromer zeugung aus KWK und Erneuerbaren teilweise mit der EEG Umlage belastet Insofern gibt die Ankündigung der Bundesregierung mehr für die KWK tun zu wollen Anlass zur Hoffnung Entscheidend wird jedoch sein wie die Mittel ein gesetzt werden Im März wurden die vom Bundes ministerium für Wirtschaft und Energie BMWi erstellten Eckpunkte zur Novelle des Kraft Wär me Kopplungsgesetzes KWK G bekannt Diese lassen eine weitere Verschlechterung der Rah menbedingungen der KWK insbesondere für den Mittelstand befürchten Die Verschlechterung der Rahmenbedingungen sowie die Unsicherheit über die künftigen Rahmenbedingungen haben bereits heute erkennbar zu einer Zurückhaltung bei den Investitionen in hocheffiziente KWK An lagen geführt Der Gesetzgeber muss jetzt zügig Planungssi cherheit schaffen und das KWK G mittelstands freundlich novellieren Ziel der Novelle muss es sein Perspektiven für die hocheffiziente KWK zu eröffnen und eine wirtschaftliche Grundlage zum Neubau und zur Modernisierung im Bestand schaffen Dabei ist es wichtig am bisherigen Ausbauziel der Bundesregierung von 25 Prozent Anteil der KWK an der Stromversorgung fest zuhalten Mit den vorgelegten Eckpunkten des BMWi würde das Ausbauziel faktisch auf weniger als zwanzig Prozent Anteil KWK an der Strom versorgung gekürzt Zudem dürfen die Rahmen bedingungen für die Eigenstromversorgung im Mittelstand nicht verschlechtert werden Laut den Eckpunkten des BMWi soll die Förderung der Eigenstromerzeugung aus der KWK gestrichen werden Künftig sollen vor allem KWK Anlagen gefördert werden die in das öffentliche Strom netz einspeisen Dabei ist die Bedeutung der Ei genstromerzeugung für den Mittelstand nicht zu unterschätzen Sie ist eine Möglichkeit die Ener giekosten wettbewerbsfähig zu halten Zudem ist eine zunehmend dezentrale Energieversorgung Ausdruck der voranschreitenden Energiewen de Eine Verschlechterung der Bedingungen der dezentralen Eigenstromversorgung bremst die Energiewende und schadet dem Mittelstand Weitere Informationen Positionspapier des BVMW zur KWK www bvmw de politik energie html Philipp Behm BVMW Fo to G es in a O tt ne r F ot ol ia c om 18 POLITIK Der Mittelstand 4 2015

Vorschau Der Mittelstand. 4|2015 Seite 18
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie hier um zur Online-Version zu gelangen.