Destruktive Arbeitsbedingungen wirken stressauslösend Frank G Dormeyer Institut für Unternehmenspsychologie www IST Hannover de Motivationsbedingte Fehlzeiten haben ihren Ursprung in unklaren Aufgaben stellungen schlechtem Betriebsklima wie auch in Über oder Unterforderung kurz in unzureichender Führung De struktive Arbeitsbedingungen wirken stressauslösend Das führt nicht nur zu Abwesenheit trotz Gesundheit sondern mittel und langfristig tatsächlich zu krankheitsbedingten Fehlzeiten Der häufigste Grund für Krankschrei bungen im Jahr 2013 waren Rückenleiden die oft psychosomatisch verursacht sind Über 30 Prozent aller Krankheiten werden Be lastungssituationen während der Arbeit zuge schrieben so eine Studie des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen Die Praxis zeigt dass für jeden Betrieb Zielwerte beim Krankenstand von 2 Prozent in kaufmännischen und 4 Prozent in gewerblichen Abteilungen möglich sind Als ersten Schritt empfiehlt es sich Fehlzeiten zu thematisieren Im Fokus stehen dabei die Arbeits bedingungen Aktuelle Studien zeigen dass der größte Motivator der Arbeitserfolg selbst ist Als nächstes werden verborgene Demotivatoren iden tifiziert Besteht Klarheit im Blick auf Abläufe Ar beitsmittel und vor und nachgelagerte Leistungs partner Werden Arbeitsausführung und ergebnis gemeinsam mit dem Vorgesetzten reflektiert und bei Bedarf justiert Führungsaufgabe Mitarbeiter Präsenz Führungskräfte nehmen den Krankenstand ihrer Mitarbeiter nach einem Wechsel in eine neue Posi tion mit wie wissenschaftliche Studien nachweisen Ursachen dafür sind Leitungslecks widersprüch liche Aufgabenstellungen und mangelnde Fürsorge für die Mitarbeiter Erfolgreiche Führungskräfte thematisieren Fehl zeiten in Gesprächen mit Mitarbeitern sie äußern Freude über ihre Rückkehr und zeigen sich wert schätzend interessiert am aktuellen Gesund heitszustand des Gesprächspartners Mit Finger spitzengefühl werden mögliche arbeitsinduzierte Hintergründe des Fehlens erörtert Leitung in der Leistungsgruppe In der Leistungsgruppe diskutieren Leiter Folgen der Fehlzeiten für die Gruppe und das Unterneh men und loben Mitarbeiter für ein offenes Be nennen von leistungsrelevanten Faktoren Bei der Erfüllung ihrer Kernaufgabe die Arbeitsbedingun gen leistungs und gesundheitsförderlich zu gestal ten kann sich die Leitung jedoch einer Sache sicher sein Sie steht stets unter Beobachtung fungiert als Vorbild und ist Richtschnur für das individuelle Präsenzregime der Mitarbeiter und damit Hüter des Erfolgs Krankheitsbedingte Fehlzeiten reduzieren Mancher Mitarbeiter reagiert auf Halsschmerzen mit Hustenbonbons und warmem Schal ein anderer geht zum Arzt der ihn für eine Woche krankschreibt Dass Krankheitsverhalten unterschiedliche Gründe und Folgen hat belegen wissenschaftliche Untersuchungen Fo to m ila nm ar ko vi c7 8 F ot ol ia c om 42 UNTERNEHMERSERVICE Der Mittelstand 1 2015

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