Der Mittelstand. 1|2014 Seite 39

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Inhalt

Der Einzug des digitalen Marketings hat überdies zur Folge dass Werbeerfolg kont rolliert werden kann Früher hat man viel Geld in gerahmte Anzeigen etwa in den Gelben Seiten investiert doch ob genau dadurch mehr Kunden ka men war schwer zu evaluieren Heute bieten Online Reporting Systeme Möglichkeiten zur Werbewirksamkeitsmes sung Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen kontrolliert mittlerweile den Erfolg ihrer Online Werbung Social Media nur für wenige Branchen interessant Überraschend nicht nur für Susanne Seign sondern für viele Marketingexperten Der vorausgesagte Boom der Sozialen Netz werke wie Facebook Xing und Twitter bleibt aus Nur 32 Prozent der befragten KMU haben tatsächlich einen Auftritt bei sozialen Netzwerken 87 Prozent davon bei Facebook und nur die Hälfte nutzt solche Plattformen beruflich Susanne Seign hat ein starkes Verharrungsvermögen festgestellt Wer einmal bei Facebook ist bleibt auch dort wer sich bislang nicht anmeldet hat wird es auch nicht mehr tun Dass überhaupt noch so viele Unterneh men auf Facebook präsent sind könnte also auch pure Trägheit sein Vor allem niedergelassene Fachärzte meiden Facebook Vielleicht verträgt es sich nicht mit dem Berufsstand und senkt die Reputation Noch weniger Zugang zum interaktiven Web 2 0 hat das Handwerk Nur 18 Prozent nutzen soziale Netzwerke Das scheint eine branchenspezifische Tendenz zu sein Von den befragten Handwerkern haben noch nicht mal 44 Prozent eine eigene Homepage knapp die Hälfte investiert den Werbeetat in Printanzeigen bei der örtlichen Tageszeitung Offenbar haben viele Mittelständler begriffen dass Menschen nicht als Kunden auf Facebook unterwegs sind sondern tatsächlich ganz privat Lediglich Makler tummeln sich häufiger in den Sozialen Medien Hier sind 46 Prozent registriert die meisten davon bei Facebook Zwar nutzen nur 18 Prozent den Kurznachrichtendienst Twitter doch das ist eine Steigerung gegenüber 2010 um 80 Prozent Ver sicherungen und Immobilien lassen sich of fenbar gut in direktem zeitnahem Kontakt zum Kunden vermitteln Herrscht etwa bei Immobi lien mehr Nachfrage als Angebot könnte das für Interessierte ein Grund sein Maklern auf Twitter zu folgen vermutet Seign Eine weitere Ausnahme bildet die Hotellerie und Gastronomie Hier verdrängen Soziale Medien sogar andere Online Werbemittel So vermarkteten sich 2012 doppelt so viele Gastronomiebetriebe auf Facebook als 2010 Hotels und Restaurants sind abhängig von Kundenbewertungen und empfehlungen und dafür ist das Web 2 0 besser geeignet als die eigene Website Bewerten und empfehlen Der Trend im Web 2 0 Auf Facebook geliked zu werden erhöht nicht bei allen Bran chen den Umsatz Doch Hotels und Restaurants gehören zur empfehlungsgetriebenen Branche wie Seign sie nennt sie ist hochgradig internetaffin Ein Drittel der befragten Unternehmen integriert Kundenbewertungen auf die Website 20 Prozent bie ten eine Schnittstelle etwa zu Facebook um dort Empfehlungen und Bewertungen werbewirksam einzusetzen Auch für Ärzte mit ihrer Facebook Abstinenz wird das Empfehlungsmarketing immer wichtiger Und ob sie wollen oder nicht Patienten suchen vermehrt auf Portalen zu Ärztebewertung nach einem Facharzt die Ergebnisse dort werden immer entscheidungsrelevanter Ob freiwillig oder unfreiwillig 90 Prozent halten Kundenbewertun gen für entscheidend für ihren Geschäftserfolg Doppelt so viele Unternehmer wie noch 2010 betreiben aktives Empfehlungsmar keting so Seign Empfehlen und Bewerten Das kann in sozialen Netzwerken ge schehen muss aber nicht Offenbar haben viele Mittelständler begriffen dass Menschen nicht als Kunden auf Facebook unter wegs sind sondern tatsächlich ganz privat und dabei gar nicht umworben werden wollen Zumindest nicht von jeder Branche Wer klickt schon auf Werde Fan von Vereinigte Traktoren Werke Deizisau Tübingen Bernd Ratmeyer Wissenschaftsjournalist und Lektor Fo to T ho m as B et hg e F ot ol ia c om SERVICE 39Der Mittelstand 1 2014


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