Der Mittelstand. 6|2013 Seite 7

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Inhalt

Staatssekretärin a D Dagmar Wöhrl MdB Der Mittelstand Frau Wöhrl wir erleben dass sich der deut sche Mittelstand im Außenhan del gerade neu orientiert Viele Mittelständler überlegen in Schwellenländern unternehme risch aktiv zu werden Welche Vorteile sehen Sie als langjähri ge Vorsitzende des Bundestags ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick lung in solchen Kooperationen Dagmar Wöhrl Als Wirtschafts und Entwicklungspolitikerin freut mich dieser Trend natür lich besonders denn wir haben es hier mit einer klaren Win win Situation zu tun Wenn wir es nämlich schaffen dass unser ohnehin starker Mittelstand das wirtschaftliche Potenzial in den aufstrebenden Schwellenlän dern nutzt dann erschließen sich für ihn enorme Wachstums und Entwicklungsmöglichkeiten Gleichzeitig unterstützen unsere mittelständischen Unternehmen den langfristigen Aufbau der Wirtschaft vor Ort und sorgen so für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung Klassische Entwicklungszusammenarbeit hört dort auf wo Wirtschafts kooperationen anfangen Die Tatsache dass immer mehr mittelständische Unternehmen überlegen in Schwellenlän dern zu investieren ist ja auch ein Beleg für den zunehmende Wohlstand und die notwendige Sicherheit in diesen Ländern Was ist nötig um die Verzah nung von Entwicklungspolitik und Außenwirtschaft in der kommenden Legislaturperiode weiter voranzutreiben Die Beratungsangebote und Fördermöglichkeiten für inter essierte Unternehmen sollten auf jeden Fall weiter ausgebaut werden Ich denke insbeson dere an das Förderprogramm wirtschaft entwickelt global von BMZ und DIHK und an die EZ Scouts die als Berater zu sammen mit mittelständischen Betrieben Strategien für die Erschließung neuer Märkte er arbeiten Hier können wir noch besser informieren und für In vestitionen im Ausland werben Die mit einer Investition in Ent wicklungs und Schwellenländer verbundenen Risiken sind nach wie vor höher als hierzulande Es ist mir aber sehr wichtig zu betonen dass wir von hier aus nur begrenzt Investitionen inte ressierter Unternehmen in Ent wicklungs und Schwellenländern fördern können wir sind auf die Regierungen vor Ort angewie sen Nur in Kooperation mit den örtlichen Behörden kann man die Grundlage für erfolgreiches Wirtschaften vor Ort schaffen Rechtssicherheit und der Abbau unnötiger Bürokratie muss hier ganz oben auf der Agenda stehen Cem Özdemir Bundesvorsitzender Bündnis 90 Die Grünen MdB Der Mittelstand Welche Poten ziale bieten Entwicklungsländer Ihrer Ansicht nach für den Mit telstand Cem Özdemir In Entwicklungs ländern ist es wichtig wirksamen Klimaschutz besonders kostenef fizient umzusetzen Deshalb wird gerade dort die Expertise und Erfahrung des deutschen Mittel stands gebraucht Der Austausch an Know how und Partnerschaf ten auf Augenhöhe bieten der dortigen Bevölkerung und gerade auch Unternehmern die Möglich keit eigene Potenziale besser zu entwickeln und zu nutzen Die Ausbildung von Fachkräften ob vor Ort im Entwicklungsland oder temporär über Ausbildungspart nerschaften in Europa kommt auch den mittelständischen Unternehmen aus Deutschland zugute Durch das schneller wachsende Wohlstands und Bildungsniveau in Entwicklungs und Schwellenländern entstehen wiederum neue Absatzmärkte für Dienstleistungen und Produkte Herr Özdemir Sie haben jüngst betont dass der Mittelstand ein wichtiger Partner bei der Ener giewende ist Auch in der Außen wirtschaftspolitik setzen Sie sich für mehr Nachhaltigkeit ein Wie können die in der Energiewirt schaft tätigen Unternehmen noch stärker im Ausland aktiv werden China und Indien suchen hände ringend nach Lösungen um ihren rapide wachsenden Energiebe darf zu decken Dies ist eine rie sige Chance für innovative Mit telständler aus Deutschland um ihren Vorsprung in Erneuerbaren Energien und Effizienztechnolo gien nutzen zu können Mitent scheidend ist aus meiner Sicht die Wahl eines zuverlässigen Partners vor Ort Die Gesellschaft für Internationale Zusammenar beit GIZ kann dabei unterstüt zen Der Mittelstand sollte sich außerdem für ein ambitioniertes und verbindliches internationales Klimaschutzziel einsetzen denn auch dadurch wird die Nachfrage nach der Energiewende made in Germany steigen Es geht um Ökologie und Ökonomie beides zusammenzubringen ist die Her ausforderung Der Mittelstand hat die Grünen dabei an seiner Seite Politik 7Der Mittelstand 6 2013


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