Polarforschung BGR Seite 34

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32 33 Entstehung und Entwicklung des Superkontinents Gondwana Bis vor ca 180 Millionen Jahren bildete der Superkontinent Gondwana eine riesige zusammen hängende Landmasse die sämtliche heutigen Südkontinente in sich vereinte Die Faltengürtel Oro gene die die Landmasse begrenzen und durchziehen können am besten über die Prozesse Auskunft geben die zur Bildung eines solchen Superkontinents führten Das Ross Orogen am paläopazifischen Außenrand Gondwanas Das Ross Orogen der Antarktis setzt sich nach Australien und Südamerika fort Es erreicht damit fast die Größenordnung der heutigen südamerikanischen Anden Die im Bereich des Transantarktischen Gebirges erzielten Ergebnisse zeigen dass das altpaläozoische Ross Orogen durch Subduktion am pazifischen Außenrand Gondwanas gebildet wurde Der magmatische Bogen des Orogens ist in einem tieferen Krustenanschnitt in Form von granitoiden kalk alkalischen Intrusionen erhalten Sedimentreste des ehemaligen Ozeans kommen nur an wenigen Stellen des Transantarktischen Gebirges vor u a im Nord Victoria Land Dort bauen sie zwei tektono magmatische Terrane auf und dort ist auch die Sutur zum alten Kontinent gefunden worden Kollisionszonen im Inneren Gondwanas An Graniten gemessene U Pb Alter von ca 550 bis 500 Millionen Jahren sind nicht nur im Trans antarktischen Gebirge belegt sondern in jüngerer Zeit auch in der bisher als stabilen Kraton inter pretierten Ostantarktis ermittelt worden Wie in Afrika scheint es auch dort ein sogenanntes panafri kanisches im Wesentlichen thermisches Ereignis zu geben das ältere Krustenbereiche überprägt Voluminöse panafrikanische Intrusionen im zentralen Dronning Maud Land Daneben sind entlang der Küste des Dronning Maud Landes Hinweise auf ein gleich altes Gebirge mit hochgradiger Metamorphose gefunden worden Die Expeditionen in die Shackleton Range in das Dronning Maud Land und in die südlichen Prince Charles Mountains sind diesen Fragen nachge gangen Insgesamt widerlegen diese neueren Ergebnisse die bisherige Ansicht wonach der Ost antarktische Kraton einen seit 1 1 bis 1 0 Milliarden Jahren stabilen Bereich darstellt Stattdessen be steht er aus mehreren Teilfragmeten die sich erst panafrikanisch im späten Proterozoikum und frühen Paläozoikum zum Superkontinent Gondwana vereinten Ein panafrikanisches Kollisionsgebirge soll entlang der Küste des Dronning Maud Landes zwischen Madagaskar und Sri Lanka und der Antarktis existiert haben Im zentralen Teil dieses postulierten Falten gürtels liegt das bisher nur ansatzweise erforschte Gebiet des Dronning Maud Landes das das Ziel gebiet für die BGR Expedition GEOMAUD war Hinweise auf panafrikanische Krustenprozesse vor ca 580 bis 500 Millionen Jahren wurden bei diesen Untersuchungen unter anderem in Form von starken Deformationen Überprägungen weit verbreiteten magmatischen Intrusionen Anorthosit Diorit Granit Syenit s Abb links sowie Mineralumwandlungen die auf Bildungstiefen im mittleren Krustenniveau hin deuten gefunden


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