BGR Report 2013 Seite 39

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Es war eine Premiere für das For schungsschiff METEOR Das Team um Fahrtleiter Dr Volkmar Damm von der BGR erprobte im August 2012 erstmals die so genannte 3D Seismik der BGR Normalerweise sind für dieses geo physikalische Verfahren teure Spezi alschiffe nötig Die BGR hat jedoch seit 2009 ein mobiles System spezi ell für die Forschung aufgebaut das preiswerter und flexibler ist Es ist einmalig in der europäischen For schungslandschaft erklärt Damm Die Seismik funktioniert ähnlich wie Ultraschall Untersuchungen in der Medizin Bei Messungen auf See erzeugen Druckluft Pulser Schallwel len im Wasser Diese Wellen werden an Schichtgrenzen im Meeresboden reflektiert Spezielle Sensoren in lan gen Messkabeln hinter dem Schiff so genannte Hydrophone fangen das Echo auf Bei der gewöhnlichen 2D Seismik schleppt das Schiff ein Messkabel hinter sich her Als Ergebnis erhalten die Forscher ein vertikales Schnitt bild durch den Untergrund Bei der 3D Seismik sind dagegen mindestens zwei Messkabel nötig Ähnlich wie man mit zwei Augen räumlich sieht können wir mit zwei Messkabeln die reflektierten Schallwellen räumlich zuordnen sagt Volkmar Damm Für die Schiffsbesatzung war das neue Verfahren eine Herausforderung Die beiden 900 Meter langen Kabel muss ten exakt im Abstand von 150 Metern zueinander hinter dem Schiff positi oniert werden Die METEOR musste die zehn Kilometer langen Messlinien zudem mit äußerster Präzision abfah ren um die hohen Anforderungen an die Datenqualität zu erfüllen Der Lohn der Arbeit war ein dreidi mensionaler Datenwürfel des sechs Kilometer mal zehn Kilometer gro ßen Messgebietes bei Helgoland bis in etwa 1 000 Meter Tiefe Selbst kleinräumige geologische Strukturen wurden sichtbar Damm und seine Kollegen wollten bei der Expedition vor allem oberflächennahe Gasanrei cherungen im Meeresboden finden Damit leisteten sie einen Beitrag zum Forschungsprogramm Geopotenzial Deutsche Nordsee Das Verfahren kann auch dazu genutzt werden um vor dem Bau von Offshore Windparks den Baugrund zu erkunden Kontakt Dr Volkmar Damm Geoinformation Aufbau einer mobilen 3D Seismik Durchblick im Datenwürfel BGR Forscher erkundeten die Nordsee mit 3D Seismik BGR Report 2012 39 Blick auf die geschleppte 3D seismische Ausrüstung Die beiden äußeren Scherbretter erzeugen die notwendige Kraft um alle Geräte seitlich auszulenken Die beiden seismischen Messkabel markiert durch die Kopfbojen werden mit einem Abstand von 150 Metern geschleppt Dazwischen befinden sich die beiden seismischen Quellen markiert durch die Gunbojen


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