BGR Report 2013 Seite 32

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BGR Report 2012 Wenn es in Jordanien regnet dann richtig In manchen Gebieten der jordanischen Wüste fällt jahrelang kein Tropfen Doch wenn es so weit ist dann gießt es wie aus Eimern Die Niederschläge sammeln sich und rauschen sturzbachartig zu Tal Oft fließt das Wasser ins Tote Meer oder sammelt sich in abflusslosen Senken wo es verdunstet berichtet Dr Anke Steinel von der BGR Es lag daher nahe zu prüfen ob diese zum Teil ungenutzte Ressource an gezapft werden könnte Denn unter bestimmten Umständen lässt sich das Wasser sammeln und in den Untergrund leiten Dort ist es vor der Verdunstung geschützt und füllt ausgebeutete Grundwasserreservoirs auf Das Verfahren das als künstliche Grundwasseranreicherung Managed Aquifer Recharge MAR bekannt ist könnte womöglich die Wasserproble me des Königreichs lindern Die Wasserknappheit in Jordanien ist schon jetzt kritisch und wird sich nach Meinung von Experten in den kommenden Jahren durch das Bevöl kerungswachstum und den Klima wandel noch drastisch verschärfen Steinel hat im Auftrag des jordani schen Wasserministeriums ein Jahr lang zwei große Wassereinzugsgebiete exemplarisch untersucht um mögli che Standorte für kleinere Dämme zur künstlichen Grundwasseranrei cherung zu finden Eines der Untersuchungsgebiete war das Amman Zarqa Becken ein Ge biet mit einer Fläche von 3 700 Qua dratkilometern das im Norden Jorda niens liegt Mehr als 65 Prozent der jordanischen Bevölkerung lebt dort Das zweite Untersuchungsgebiet das östlich davon gelegene Azraq Becken mit mehr als 11 000 Quadratkilome tern ist dagegen überwiegend von Wüste bedeckt Die kostengünstigste Methode um das Regenwasser in den Untergrund zu bekommen besteht darin es mit einem Damm aufzustauen und direkt vor Ort oder in der Nähe einfach ver sickern zu lassen Die Voraussetzung dafür sind durchlässige Böden über einem Grundwasserleiter Die wich tigste Frage ist allerdings ob über haupt genügend Oberflächenabfluss zur Verfügung steht Um geeignete Einzugsgebiete zu er mitteln sammelte Steinel Informa tionen über Niederschläge Hang neigung Landnutzung Böden und Hydrogeologie In die Bewertung zur künstlichen Grundwasseranreiche rung bezog sie nur ländliche Gebiete ein in denen mehr als 75 Millimeter Niederschlag pro Jahr fallen und in denen es noch keine Wasserspeicher gibt Im zweiten Schritt zog sie wei tere Kriterien wie die Beschaffenheit des Untergrundes die Qualität des Grundwassers und die Infrastruk Gut geschützt im Untergrund BGR Forscherin entwickelt Leitfaden für künstliche Grundwasseranreicherung Wasser ist in Jordanien ein äußerst knappes Gut Eine Strategie gegen den Wassermangel besteht darin übernutzte Grundwasserleiter mit Regenwasser aufzufüllen Die Hydrogeo login Dr Anke Steinel von der BGR hat ermittelt welche Möglichkeiten es in Jordanien für die künstliche Grundwasseranreicherung gibt Die Forscherin hat zudem einen Leitfaden für solche Projekte erstellt Grundwasser MAR Managed Aquifer Recharge 32


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