Brigitte Mramor Fische aus heimischen Gewässern PSV WIEN GESUNDHEIT ERNÄHRUNG Schmankerln für Sportler unterwegs Die ÖsterreicherInnen haben Gusto auf heimischen Fisch aber die Pro duktion kommt nicht nach Machen Sie sich mit uns auf die Reise um die besten Süßwasser Fische kennen zu lernen Aus der Geschichte Bei Gebeinen von Vorzeitmenschen sind Wissenschaftler auch auf fossile Fischreste gestoßen und haben daraus geschlossen dass die Geschichte des Fischfangs so alt ist wie die Menschheit Die ursprüngliche Fischart der arktische Lachs ein Wanderfisch kam am Ende der Eiszeit auch in unsere Gefilde In den durch das Schmelzen der Gletscher entstan denen kühlen Gebirgsseen entwickelte sich die heute bekannte Familie der Salmoniden Lachsfische zu denen zum Beispiel die Forelle und der Saibling gehören Ein altes Dokument von Kaiser Arnulf 850 899 aus 894 n Chr belegt die Fi scherei im Attersee Zu den ältesten Metho den der Fischproduktion zählt die Karpfen zucht in Teichen Im Urbar des Stiftes Zwettl von 1280 werden erstmals Teiche erwähnt Der Konsum von Fischen war zu dieser Zeit der Geistlichkeit und dem Adel vorbehalten und der Karpfen war das be vorzugte Gericht in der Fastenzeit Im Mit telalter begannen die Mönche mit ersten Versuchen die Karpfen durch Züchtungen an das kühle Klima des Waldviertels anzu passen Es entstanden Variationen in Größe und Form bis es zum heutigen hochrücki gen Karpfen kam der mehr Fischfleisch bietet Zu dieser Zeit entstanden in der Stei ermark von den Klöstern angelegte Fisch teiche die oft verpachtet wurden Heute werden im Waldviertel in mehr als tausend Teichen von rund 400 Landwirten Karpfen gezüchtet Jährlich werden in dieser Ge nuss Region bis zu 500 Tonnen Waldviert ler Karpfen mit Netzen und Käscher abge fischt Zwischen Deutschlandsberg und Hart berg ist der Steirische Teichland Karpfen zu Hause Die Bauern haben in die Täler ihrer hügeligen Heimat lang gestreckte Teichan lagen gebaut aus denen jährlich ungefähr 450 Tonnen Karpfen gefischt werden Klöster und Adelshäuser waren es auch die sich in Kärnten um die Bewirtschaftung jener Gewässer kümmerten in denen die Seeforelle zum Urbestand zählte die im 14 Jahrhundert sogar an den kaiserlichen Hof nach Wien geliefert wurde Bis Mitte des 16 Jahrhunderts kann die Fischerei im Neusiedlersee zurückverfolgt werden Das Handwerk wird in Familien tradition weiter gegeben Da das seichte Wasser im Sommer sehr warm wird ist es ein Revier für Karpfen Aale Hechte u v m Erst als die Wildbestände in den Fließge wässern zurückgingen begann man mit der Forellenzucht 1854 entstand in Deutsch land der erste staatliche Forellenzuchtbe trieb In der Folge verbreitete sich die künst liche Befruchtung in Mitteleuropa Nach dem Ende des 19 Jahrhunderts Forellen aus Amerika eingeführt und mit den heimi schen gekreuzt wurden entstanden neue Forellenarten Österreichs Fischartenreichtum ist in Gefahr Heute kann der Fischartenreichtum Öster reichs mit mehr als 80 Arten noch als außer ordentlich groß bezeichnet werden Die geographische Lage und die verschiedenen geomorphologischen und klimatischen Be dingungen bieten beste Voraussetzungen für gute Erträge Seit Jahren ist jedoch eine Abnahme der biologischen Vielfalt in den Gewässern zu verzeichnen sodass etwa 46 Fischarten als stark gefährdet gelten Damit die aktuelle Gefährdung des Lebensraumes bekannt wird und Gegenmaßnahmen in Angriff genommen werden können wird jährlich vom Bundesamt für Wasserwirt schaft den Fischereiverbänden und dem Österreichischen Kuratorium für Fischerei die Wahl des Fisch des Jahres ausgeschrie ben War es 2015 die Nase früher Massen fischart heute aus den meisten Gewässern wie auch aus der Donau verschwunden und 2016 die Elritze die sich aus Donau und Inn in Flüsse der Forellen und Äschen region zurückgezogen hat ist es 2017 der Seesaibling Der zur Familie der Lachsfische gehören de Saibling wurde im Mittelalter in zahlrei chen österreichischen Gewässern und Hochgebirgsseen angesiedelt Die wärmer werdenden Seen und der Verlust von Laich plätzen durch die Verschlammung des See grundes sind u a Gründe dafür dass sich die Population im 20 Jahrhundert dras tisch verkleinerte Obwohl der Seesaibling deshalb bereits im Jahr 2005 zum Fisch des Jahres ausgerufen wurde gelang es bis heu te nicht den Bestand durch Besatzmaßnah men nachhaltig zu sichern Grund für den drohenden Verlust der Ar tenvielfalt sind Umweltveränderungen wie Regulierung der Gewässer Wasserkraft werke und oder wie im Fall der Donau Lebensraumzerschneidung bei Nebenar H er be rt P ar k W ik ip ed ia Regionales Fischgericht 32 RUNDSCHAU POLIZEI SPORT 01 02 2017

Vorschau Rundschau Polizei Sport 01-02/2017 Seite 32
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