Brigitte Mramor Süße Zeiten kommen auf uns zu PSV WIEN GESUNDHEIT ERNÄHRUNG Weihnachten ohne Kekse und Lebkuchen Für viele undenkbar Machen Sie sich mit uns auf die Reise um die Entstehung dieser unwiderstehlichen Gaumenschmeichler zu verfolgen Aus der Geschichte Mit Honig gesüßte Leckerbissen wurden bereits tausende Jahre vor Christus von den Ägyptern und Griechen aber auch in Indien hergestellt Es gab allerdings keine Bienen zucht man raubte den Wildbienen einfach ihre Honigwaben Archäologen haben heraus gefunden dass es bereits um 200 v Chr Honigfladen Krapfen und Torten gab die mit Weintrauben und Mandeln gefüllt waren Als mit griechischen Gelehrten und Ärzten auch Köche zu den Römern kamen entstanden bald die ersten Kuchenläden und im 4 Jahrhundert n Chr die erste Konditoren Innung Griechische wie römische Opferkuchen waren mit Schmuck stempeln versehen und es wurden mit Ornamenten und Figuren geschmückte Backformen verwendet Verschiedene Ge würze Mandeln Nüsse und Datteln aus dem Orient waren für den Honigkuchen reichlich vorhanden Honig bezogen die Rö mer nach dem Ausbau der Handelswege aus den Donauländern Dabei und bei den Kriegszügen gelangten die Kenntnisse Feinge bäcke herzustellen auch nach Mittel europa Mit der Verbreitung des Christentums entstanden in Klöstern die Bienenzucht betrie ben und die Kunst der römischen Feinbäckerei übernommen hatten eine Reihe von Gebildgebäcken wie Zöpfe Bre zeln Kipferl und Sterne Neben dem ursprüng lichen Honigkuchen wurden viel fältige Lebkuchengebäcke kreiert wie zum Beispiel auf Oblaten gebackene Lebkuchen masse Im Verlauf der Kreuzzüge kamen weitere würzige Zutaten zu uns Im Deutschen und Niederländischen wurden alle fremden Gewürze Pfeffer genannt daher hatte sich für Lebkuchen der erstmals Ende des 13 Jahrhunderts in Ulm erwähnt wurde der Name Pfefferkuchen eingebürgert Im 14 Jahrhundert wurde die Herstellung von Lebzeltern übernommen die sich mit einer eigenen Handwerksordnung auch von den Bäckern und Konditoren unabhängig machten Die Lebzelterei war mit dem Beruf des Wachsziehers Imkers und Metsieders verbunden und den Lehrlingen wurde gleichzeitig die Kunst des Modelstechens gelehrt Mit Hilfe der Modeln wurden für verschiedene Feste im Jahreskreis kunstvoll verzierte Lebkuchen hergestellt die in der Barockzeit dem Höflichkeitsbrauch entspre chend meist verschenkt wurden Die Leb kuchenherzen gibt es im Jahresbrauchtum noch immer und die Lebzelter verwöhnen uns das ganze Jahr über mit ihren Krea tionen Davon abgesehen ist der Lebkuchen zu einem traditionellen Gebäck der Weihnachtszeit geworden Bis zum 16 Jahrhundert in dem es kulina rische und kochtechnische Veränderungen gab beschränkten sich die anderen süßen Zubereitungen auf kandierte Früchte und verschiedene Dessert mit Mandeln Honig und Marzipan Nach der Entdeckung des Seeweges nach Amerika und Ostindien waren der Rohrzucker neue Gewürze sowie Rosinen und Schokolade nach Europa gelangt Das offene Feuer wurde durch Gusseisenöfen ersetzt die mit gusseisernem Geschirr neue Koch und Backtechniken ermöglichten Von der Torte zum Keks Die Torte früher Dortte die 1418 das erste Mal erwähnt wurde und auf das italie nische torta rundes Brot zurückzuführen ist begann sich im Laufe der Jahr hunderte von den ursprünglichen pastetenähnlichen Torten für die Teig mit Fleisch oder Fisch gefüllt in einer Pfanne gegart wurde hin zu süßen und Anfang des 18 Jahrhunderts auch schon im Tortenring gebackenen Torten zu verändern Interessant ist das des wegen weil die Existenz der Linzer Torte mit einer Bewirtungs Rechnung des Linzer Kaufmannes Ludwig Hebenstreit an Ludwig von Kuefstein aus dem Jahr 1619 nachge wiesen wird Die Mandl Dortten Man deltorte wurde anfangs auch noch wie eine Pastete gebacken und gehörte wie alle an deren erwähnten süßen Zubereitungen zu den Luxusspeisen die sich nur der Adel der Klerus oder sehr wohlhabende Bürger leis ten konnten Das erste und damit älteste überlieferte Rezept ist im Kochbuch der Gräfin Anna Margarita Sagramosa Verona aus dem Jahr 1653 zu finden und wird bis heute im Stiftsarchiv Admont aufbewahrt Den überlieferten Rezepten ist zu entneh men dass die Torte anfangs als so genannte Schüsseltorte ähnlich den oben erwähnten Pasteten mit Fruchtfülle und einem Gitter darüber gebacken wurde Aber die wesentli chen Zutaten wie Butter Mandeln Zucker Ei Mehl und Gewürze wie Zimt Nelken Muskat etc sind bis heute gleich geblieben Der unvergleichliche Geschmack der der Linzer Torte über Jahrhunderte hinweg Beliebt heit verschafft hat wird von Conrad Hagger dem Hoch Fürstlich Salzburgi sche Stadt und Landschaft Koch in seinem 1719 erschienenen Neuen Salzbur gischen Kochbuch erklärt Er empfiehlt eine Schüssel Dorten aus dem guten und süßen Lintzer Taig bei dem er sich sichtlich auf ältere handschriftliche Quellen gestützt hat In einem 1790 handgeschriebenen Kochbuch das im OÖ Landesmuseum ver wahrt wird findet man das Rezept Lemany Ringel Zitronenringerl aus Linzer Teig 36 RUNDSCHAU POLIZEI SPORT 11 12 2017

Vorschau Rundschau Polizei Sport 11-12/2017 Seite 36
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