3 0 10 0 F r a g e n u n d a n t w o r t e n Z u m r u s s l a n d g e s c h ä F t 2 0 1 5 Man versucht ja vermehrt Medikamente in Russland her zustellen Das können wir verstehen Russland ist nicht das einzige Land in dem man bestimmte Produkte in Eigenregie herstellen möch te Allerdings ist der Wissenstransfer auf diesem Gebiet sehr kompliziert und es kommt sehr darauf an wie man den Prozess gestaltet Man braucht eine solide Vorbereitung die richtige Auswahl Schulungen Audits Validierungen Es ist nicht damit getan einfach nur ein Gesetz zu verabschie den Es bedarf einer komplett ausgearbeiteten Strategie der An passung an GMP an international gültige Standards an allge mein gültige Vorschriften Von entscheidender Bedeutung sind das Qualitätsmanagement und das Controlling Sie wollen lokalisieren Ja wir haben aber auch schon verschiedene Präparate die kom plett in Russland produziert werden Der Markt trägt dieses Engagement Ja wir fangen mit den vom Volumen her größten Produkten an und versuchen dann Stück für Stück weiter zu lokalisieren In Russland gibt es 143 Millionen Menschen in der gesamten GUS rund 300 Millionen Einwohner Ein Markt groß genug um entsprechende Investitionen zu rechtfertigen Wie sieht es mit den Zulassungen und rein russischen Prüf verfahren aus Im Bereich Biopharma haben wir überhaupt keine Probleme dort hat sich der Aufwand im Vergleich zu vor fünf Jahren ver ringert Wir machen lokal viele klinische Studien die wir dann in die globalen Studien integrieren Wir haben somit die für solche Studien notwendige Kompetenz wie Ärzte und Kliniken vor Ort Wir betreiben in Russland Forschung und Entwicklung Was Sie nicht in Russland herstellen hat sich entsprechend verteuert Nein denn es gibt eine Medikamentenpreisbindung Außerdem haben wir Wettbewerber z B aus China die durchaus ebenbür tig sind Wir müssen also andere Wege finden um weiter kon kurrenzfähig zu bleiben Wir sind teurer aber wir bieten ständig Innovationen gleichbleibende Qualität und Service an und das unterscheidet uns von unseren Wettbewerbern Ihr Vorsitzender der Geschäftsleitung CEO Karl Ludwig Kley will überall auf der Welt deutlich wachsen Geht das auch in Russland Selbstverständlich Ich glaube er meinte auch Russland Wir wachsen zweistellig und wir werden auch weiter zweistellig wachsen Das ist auch noch möglich weil erstens das Russ landgeschäft noch relativ klein ist und wir vor zwei Jahren erst richtig angefangen haben Dieses Wachstumsziel gilt aber für alle Emerging Markets Was genau versteht Merck darunter Alle Märkte die man gemeinhin darunter fasst BRICS aber auch Lateinamerika die Türkei und vor allem auch Afrika Afrika als Ganzes Wir haben im Unternehmen entschieden dass wir Afrika als einen Kontinent mit extrem hohem Zukunftspotential einstu fen und investieren dort in erster Linie in die Ausbildung und in Krankenhäuser Wir schulen Krankenschwestern Ärzte finan zieren Aufklärung und Methodik Es gibt eine in Afrika weithin unterschätzte Krankheit Diabetes weil viele Ärzte das Krank heitsbild nicht richtig diagnostizieren Dabei reicht für die Er kennung ein einfacher Zuckertest Wir geben aber auch Geld für Patientenschulungen aus in denen wir erklären wie man sich ernähren muss um Diabetes zu vermeiden Jetzt sind wir weit von Russland weg gekommen deshalb die Frage In welchem Verhältnis stehen die amerika nischen und die deutschen Mercks We are the original Während des Ersten Weltkrieges wurden alle deutschen Tochtergesellschaften in den USA konfisziert Bei der Gelegenheit hat die Familie Merck die Tochter Merck Co verloren Dann wurde entschieden dass die Amerikaner den Namen in den USA und in Kanada verwenden dürfen und das Merck Stammhaus aus Darmstadt im Rest der Welt Die Ameri kaner machen darüber hinaus nur Pharma keine Chemie Und wie heißt Merck Deutschland in den USA Dort heißen wir EMD das dechiffriert sich als Emanuel Merck Darmstadt Zurück nach Russland Wie viele Mitarbeiter haben sie der zeit in Russland Augenblicklich etwas mehr als 240 Bis zum Jahresende sollen es 300 sein Damit haben wir innerhalb von nur zwei Jahren die Mitarbeiterzahl mehr als verdoppelt Einerseits brauchen wir zunehmend mehr Außendienstmitarbeiter andererseits wurden bestimmte Produkte früher von Takeda vermarktet Das machen wir jetzt wieder selbst Das hört sich alles gut an Welches Ergebnis erwarten Sie zum Ende des Jahres Wir werden zweistellig wachsen Punkt Und perspektivisch Es wird eine Herausforderung aber mit vielen Möglichkeiten

Vorschau AHK 100 Fragen 2015 Seite 32
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