1 1 2 10 0 f r a G e n u n d a n t w o r t e n Z u m r u s s l a n d G e s c h ä f t 2 0 1 5 tersburg mit Hilfe der AHK zusammen um die Möglichkeiten der dualen Ausbildung nach deutschem Vorbild zu prüfen Auch wir sind in diesen Prozess bereits eingebunden Im August 2011 wurden Sie in den Vorstand von Kirovs ky Zavod berufen und sind verantwortlich für den Bereich International Business Wie würden Sie diesen Schritt aus Sicht der Unternehmensleitung erklären Ich kannte den CEO und Hauptaktionär bereits vor meiner Be rufung eine ganze Weile und habe ihm ab und an beratend zur Seite gestanden Letztlich ging es darum eine offizielle und stabile Brücke aus dem Unternehmen nach Westeuropa und besonders nach Deutschland zu bauen Es gab bereits vor meiner Zeit zaghafte Ansätze für Export Kooperationen mit ausländischen Unternehmen Auslandsinvestitionen und Ideen für den internationalen Know how Transfer nach Russland Jetzt haben wir ein Team aufgebaut das bereichsübergreifend als Ansprechpartner für ausländische Geschäftspartner zur Verfügung steht das den Tochterunternehmen bei Exportauf gaben behilflich ist und das eigenständig neue internationale Projekte ausarbeitet und umsetzt bis hin zur Gründung neu er Tochterunternehmen Joint Ventures und Auslandsbeteili gungen Wie ist das Unternehmen heute international aufgestellt Es fängt damit an dass die meisten Direktoren und Manager in den entscheidenden Positionen mittlerweile Englisch sprechen teilweise im Ausland gearbeitet oder studiert haben Das ist schon ein großer Vorteil gegenüber anderen russischen Unter nehmen Zudem haben wir eigene Vertriebsbüros in der Schweiz und in Deutschland Besonders unser Büro in Berlin spielt eine zentrale Rolle im Zusammenwirken zwischen deutschen Part nern und unseren Tochterunternehmen in Russland Zu unserem Netzwerk gehören mittlerweile belastbare Beziehungen zu aus ländischen Universitäten Forschungseinrichtungen aber auch zu Banken und Beratungsunternehmen die uns bei Bedarf un terstützen Wir arbeiten eng mit einer Reihe von ausländischen Firmen in Joint Ventures und an gemeinsamen Projekten und wir haben uns in den letzten Jahren als Lokalisierungspartner für internationale Unternehmen in Russland als Zulieferer qua lifiziert Außerdem schauen wir weiterhin nach interessanten Investitionsmöglichkeiten im Ausland Zurzeit sind wir am Aufbau einer Produktion für große Drehwälzlager in Rostock Mecklenburg Vorpommern Erzählen Sie bitte mehr darüber Wir investieren in Rostock zusammen mit Partnern 15 Millio nen Euro zunächst in eine Produktionslinie für den deutschen und den westeuropäischen Markt Wenn es sich dann anbietet wollen wir natürlich auch nach Russland und in die GUS Länder liefern Kirovsky Zavod trat schon mal als Investor in Deutschland auf A Monforts Werkzeugmaschinen GmbH Göppel Bus GmbH Was ist aus diesen Projekten geworden Das waren zwei interessante und erfolgversprechende Inve stitionen Die Investition in die A Monforts Werkzeugmaschi nen GmbH war darauf ausgerichtet den russischen Markt zu bedienen Wir waren gerade mit der Restrukturierung fertig hatten signifikante Aufträge in Russland gewinnen können und auch das Vertrauen der westeuropäischen Kunden und Lieferanten als die Sanktionen alles zum Halt brachten So ein Unternehmen war unter den Sanktionsbedingungen mit Verweigerung von Ausfuhrgenehmigungen durch die BAFA als auch durch die Verweigerung deutscher Banken Avale an ein russisches Unternehmen trotz sicherer Auftragslage zu geben einfach nicht mehr erfolgreich zu führen Das Unternehmen ist nun an einen taiwanesischen Werkzeugmaschinenhersteller verkauft worden Das zweite Unternehmen die Göppel Bus GmbH hatten wir erst 2013 aus der Insolvenz erworben um mit den sicher sehr gu ten Produkten auf den deutschen und auch auf den russischen Markt zu gehen Die Auftragsverhandlungen mit der St Peters burger Stadtregierung waren abgeschlossen und wir hätten sofort eine Auslastung für mindestens vier Jahre im deutschen Werk erreicht Aufgrund der seit 2014 bestehenden russischen Beschränkung der Einfuhr von Neufahrzeugen für staatliche russische Unternehmen sind die Aufträge dann aber nicht ma terialisiert worden Beide Unternehmen sind voll in die Sanktionsspirale geraten und am Ende ist es schade um mehr als 300 deutsche Arbeits plätze Das waren aber sicher nicht die einzigen Auswirkungen der Sanktionen Einige Tochterunternehmen der Gruppe verzeichnen jetzt am russischen und am GUS Markt eine verbesserte Auftrags lage Dies hat sicher zum Teil mit den sanktionsbedingten Schwierigkeiten der ausländischen Konkurrenten in unseren

Vorschau AHK 100 Fragen 2015 Seite 114
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