61Techniktraining zur Entwicklung der Spielfähigkeit BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2015 16 Ein Hauptgrund dafür war dass sich dieses Ver fahren in der qualitativen Analyse von Trainer befragungen bewährt hat O Donoghue 2010 S 222 Anschließend wurde in einem zweiten Schritt der Auswertung durch Fallvergleiche nach Gemeinsamkeiten Unterschieden und Widersprüchen gesucht so dass zum einen eine Annäherung an übergreifenden Strukturen des sportartspezifischen Techniktrainings aus Sicht der Trainerschaft möglich war und zum anderen kritische Diskussionspunkte offengelegt wur den Der zweite Teilbereich des Studiendesigns Erhebungsphase 2 integriert die retrospektive Sicht von 11 Spitzenspielern aus den verschie denen Sportarten auf das erfahrene Techniktrai ning und fungiert somit komplementär zu dem Gesamtbild des langfristigen Leistungsaufbaus junger Nachwuchssportler Die Spitzenspieler wurden parallel zum Auswertungsprozess im Zeitraum Januar 2015 Mai 2015 befragt und konnten dabei gezielt über die offenen Prob lemfelder Auskunft geben Um die Validität und den Grad der wissenschaftlichen Haltbarkeit der Ergebnisse zu erhören wurde abschließend aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen eine Online Befragung ausgewählter nationaler Bundes und Landestrainer für das Feld Fußball konzipiert Abb 1 Qualitativer Untersuchungsplan 3 Ergebnisse Unter ausbildungsmethodischem Gesichts punkt wird die Frage nach dem Spielen oder Üben mit der Kompromissformel Spielen und Üben beantwortet Im Fußball gilt in der Regel Spielen und Üben im Wechsel Über das Ver hältnis von Spiel und Übungsformen hinaus wurden die technikbezogenen Auswirkungen von Ergänzungssportarten und altersspezifisch gestalteten Wettspielen behandelt Abb 2 Titel Die Anteile von Spiel und Übungs formen sowie von Ergänzungssportarten im Verlauf des Nachwuchstrainings Quelle Philippka Verlag 3 1 Techniktraining mit der Alters gruppe U5 U7 Neben einem umfangreichen Straßenfußball eignen sich aus Sicht der Trainerexperten par allel oder innerhalb des Fußballtrainings auf dieser Einstiegsstufe die Ergänzungssportarten Turnen Leichtathletik Tisch Tennis oder auch Kampfsportarten wie z B Judo Ringen oder Boxen Karate oder Taekwondo etc Für eine erste Heranführung an die Fußballtechnik sollte ferner eine Fußballfibel entworfen werden die einfache aber nichtsdestoweniger wirksame Übungen für das selbstständige Beschäftigen mit dem Fußball zuhause enthält Unter allen fußballspezifischen Leistungsvoraussetzungen im Nachwuchsalter hat sich die Spielfähigkeit im Sinne der situativen Problemlösekapazität als das wichtigste Ausbildungsziel herauskris tallisiert Dabei besteht Konsens dass es auf der frühen Stufe der Trainingseinsteiger im Alters bereich U5 bis U7 bei der Spielfähigkeit um Spielfreude Spielkreativität und Spielehrgeiz geht und das freie Spiel im Mittelpunkt steht 3 2 Techniktraining mit der Alters gruppe U8 U11 In das Zentrum des Techniktrainings rückt die Maximierung der individuellen Wiederho lungszahl aller Technikelemente Dies betrifft die Übungs und Drillformen ebenso wie die Basis und Minispielformen Dabei sichern Phase 1 Erstellung der Leitfäden Diskussion Was muss der Leitfaden beinhalten Problemstellungen erkennen methodisch Wie oft dürfen Fragen gestellt werden Wie geschlossen müssen die Fragen sein inhaltlich Wie lassen sich die Schwerpunkte implizieren Phase 2 Pretest Pilotstudie Prüfung der Leitfäden für alle drei Sportartengruppen Ziel Fragen prüfen validieren was muss geändert werden Welche Fragen sind kritisch Phase 3 a Interviewphase Erhebungsphase 1 Trainerinterviews Anwendung der überprüften Leitfäden Überarbeitung ständiger Prozess Phase 3 b Auswertungs und Interviewphase Erhebungsphase 2 Spielerinterviews Regelmäßige Zwischenberichte über den Stand der Auswertung Datenproduktion in der Analyse Die beiden Phasen verlaufen parallel und nicht getrennt fortlaufende Evaluation Anzahl max beteiligter Spieler pro Trainingsgruppe 1 2 3 4 8 10 115 6 Trainingsanteil Spielformen Übungsformen U5 U7 U8 U11 U12 U15 U16 U19 U19 U21 Alter Ergänzungssportarten

Vorschau BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2015/16 Seite 63
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