132 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2015 16 Sportpsychologie im Kanu Slalom    Erwartungen oft in Kombination mit einer eher  geringen Selbstwirksamkeitsüberzeugung the  matisiert werden musste  Dies bezog sich auf  sehr hohe Erwartungen an die eigene Leistung  bei gleichzeitig starker Einengung auf Ergebnis  ziele  Die Sportler und Sportlerinnen taten sich  schwer mit der für ihren Altersbereich adäqua  ten Entwicklungsperspektive und dem Setzen  von Handlungszielen  Die eigene Leistung wurde  oft eindimensional und nur sehr undifferenziert  bewertet  In Einzelgesprächen und gruppenba  sierten Maßnahmen wurde daher der Umgang  mit eigenen und fremden Erwartungen thema  tisch als Schwerpunkt fixiert  Die jungen Sport  lerinnen und Sportler konnten dabei lernen  1   sich selbst realistisch einzuschätzen   2  Ziele  sinnvoll zu setzen   3  eigene und fremde Erwar  tungen besser zu trennen und  4  sich auch bei  hohen Erwartungen auf die konkrete Aufgabe  zu konzentrieren  In der praktischen Umsetzung  des Themas im Training wurden v  a  Trainings  formen wie Prognose  und Nichtwiederholbar  keitstrainings durchgeführt  die in zentrale Trai  ningslager der Nationalmannschaften integriert  und hinsichtlich der Konsequenzen entspre  chend  wirksam  platziert wurden  Je näher die Arbeit in die Saison und an die  entscheidenden Rennen rückte  desto mehr  Zuspruch und Akzeptanz erlebten die sport  psychologischen Betreuungsmaßnahmen  Die  jungen Aktiven hatten so die Relevanz des The  mas klar vor Augen und konnten das Gelernte  unmittelbar anwenden   Die stärkere Indivi  dualisierung sowie die intensivierte Integra  tion des betreuenden Sportpsychologen in den  Lehrgangs  und Wettkampfprozess  s  folgender  Abschnitt  führten insgesamt zu einer verbes  serten Verankerung und somit Nachhaltigkeit  der vermittelten sportpsychologischen Fertig  keiten  1 2 Trainings  und Wettkampf   betreuung  Im Verlauf des Projekts erwies sich somit eine  Verschiebung des Schwerpunkts von einem  rein fertigkeitsbasierten Workshop Ansatz zu  einer individuelleren Arbeit einerseits und einer  verstärkten Koppelung von Fertigkeitstraining  und Trainings  Wettkampfbetreuung ande  rerseits als sinnvoll  Durch den direkten Bezug  zum sportartspezifischen Training konnte die  Relevanz sportpsychologsicher Themen  z   B   Aktivierungsregulation  Emotionskontrolle   Startvorbereitung  den Nachwuchsathleten und   athletinnen verständlich gemacht werden  was  auch die Motivation zur Verhaltensänderung  deutlich erhöhte  Neue Fertigkeiten wurden so  nicht nur abstrakt gelernt  sondern auch auf die  individuellen Bedürfnisse angepasst und ange  wendet   Im Verlauf des Projekts wurde der Ansatz des  mentalen Fertigkeitstrainings verstärkt mit  einer Trainings  und Wettkampfbetreuung ver  bunden  Dies erfolgte auf zentralen Maßnah  men und in punktuellen  dezentralen Einsätzen  des Sportpsychologen am Bundesstützpunkt in  Augsburg   Auf ausgewählten zentralen Trainings  und  Wettkampfmaßnahmen der Nationalmann  schaft  u  a  Trainingslager Bratislava  Krakau  sowie internationale Rennen in Meran  Solkan   wurde durch die  Anwesenheit des betreuen  den Sportpsychologen die Präsenz des Themas  gewährleistet und eine niedrigschwellige Kon  taktmöglichkeit geschaffen  Diese Angebote  wurden gut genutzt  es bestand zu ca  1 3 des  Teams kontinuierlicher und zu einem weiteren  1 3 des Teams sporadischer Kontakt  Dies ent  spricht in etwa den Erfahrungen  die mit Athle  ten des Spitzenbereiches und auch bei anderen  vergleichbaren Betreuungsprojekten  z   B  Ski  Alpin  gemacht wurden  Dabei zeigte sich  dass  zum einen Fragen zur kurzfristigen mentalen  Vorbereitung der unmittelbar anstehenden  Rennen sowie sportnahe persönliche Fragestel  lungen verstärkt auftraten  Wünschenswert für  die Zukunft wäre  dass gerade der erste Themen  komplex durch kontinuierliches sportpsycholo  gisches Fertigkeitstraining über das Trainings  jahr hinweg   wie es auch ausdrückliches Ziel  aller sportpsychologischen Projekte sein muss    auf Dauer reduziert werden können  Bei den dezentralen Einsätzen des Sportpsy  chologen am Bundesstützpunkt in Augsburg  bestand trainingsbegleitend die Möglichkeit  zu individueller Betreuung in Form von Ein  zelgesprächen  Diese wurden von den Aktiven  sehr intensiv genutzt  es bestand hier zu min  destens der Hälfte des Teams kontinuierlicher  Kontakt  was erfahrungsgemäß als sehr hoch   
        
        
        
        
        
          
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