28 Regenerationsmanagement im Spitzensport Messung von Erholtheit Ermüdung und Regenerationsbedarf Mittels entsprechender Software werden die aufgezeichneten Messwerte aufbereitet und die genannten Sekundärparameter errechnet Man benötigt einen Stimulator einen federbe lasteten Wegaufnehmer ein hydraulisches Stativ zur Fixierung des Sensors auf dem Muskelbauch und einen Computer mit entsprechender Soft ware Als Verbrauchsmaterial sind Klebeelekt roden zur Applizierung des elektrischen Reizes sowie Einwegrasierer Desinfektionsmittel und Wattetupfer zur Reinigung der Elektroden Kle befläche erforderlich In Abhängigkeit vom Ziel muskel werden zudem eine Liege sowie Polster zur Fixierung benötigt Abb 7 Abb 7 TMG Messung am Musculus rectus femoris Eignung und Einsatzgebiete Die TMG wird bereits von zahlreichen Athle tinnen und Athleten sowie Vereinen für ein Monitoring von Erholtheit Ermüdung und Re generationsbedarf verwendet Als objektives nichtinvasives Verfahren ist die TMG für die Athletinnen und Athleten nicht belastend und interferiert daher weder mit dem Trainings noch mit dem Erholungsprozess Die Messwer terfassung dauert zudem in der Regel nur einige Minuten Für die Durchführung dieses Verfah rens sind eine hohe Methodenkompetenz und viel Erfahrung im Umgang mit den Messwer ten notwendig Zudem ist die TMG nur mit ver gleichsweise hohem apparativem und finanziel lem Aufwand durchführbar Die Einsatzgebiete beschränken sich daher bislang vor allem auf den Spitzensport und die Forschung REGman Befunde Voruntersuchungen mit insgesamt 20 Sportlern zeigten eine ausreichende Reproduzierbarkeit der Bestimmung von Dm und Tc während sie für Td Ts und Tr für ein präzises Belastungs und Erholungsmonitoring ungenügend ausfiel de Paula Simola et al 2015b Eine strenge Einhal tung standardisierter Bedingungen ist in jedem Fall erforderlich Hochintensive Kraft und Aus dauerbelastungen resultierten im Mittel in einer Abnahme der Muskelverformung und Kontrak tionszeit die über eine 72 stündige Erholungs phase hinaus anhielten de Paula Simolaet al 2015a Offenbar sind Dm und Tc mögliche Pa rameter zur Messung von Ermüdung und Re generationsbedarf Allerdings veränderten sich die muskelkontraktilen Eigenschaften nicht bei allen Athleten entsprechend der variierenden sportartspezifischen Belastung Daher erfordert auch der Einsatz der TMG in der leistungs sportlichen Praxis die Überprüfung seiner diag nostischen Gültigkeit auf individueller Basis 3 5 Genauere Beurteilung durch Individualisierung Ein signifikanter Unterschied zwischen den Werten eines Biomarkers im ermüdeten vs erholten Zustand wie er in Studien üblicher weise in Gruppenvergleichen untersucht wird gewährleistet noch nicht dass eine sichere Be urteilung des Ermüdungszustands im Einzelfall möglich ist Ein solcher Gruppenunterschied stellt nur eine notwendige Voraussetzung für die Eignung eines Biomarkers dar Entscheidend für die endgültige Brauchbarkeit ist letztlich die Frage wie sehr die Messwerte ermüdungsab hängig streuen und ob sich die Wertebereiche für ermüdet und erholt womöglich sogar überlappen Sogar im Fall der laborchemischen Ermüdungsmarker ist diese Streuung erheblich Abb 6 man beachte die großen Konfidenzinter valle was ihren Nutzen für die Sportpraxis trotz der beschriebenen günstigen methodischen Ei genschaften bisher deutlich einschränkt Dies gilt auch für andere Parameter die ebenfalls eine große Streuung zwischen den Einzelsportlern aufweisen Mit anderen Worten Wir messen vermutlich die richtigen ermüdungsabhängi gen Parameter aber die Beurteilungssicherheit

Vorschau Handreichung Regmann / Regenerationsmanagement im Spitzensport Seite 29
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