81Eye Tracking im Spitzensport BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2016 17 mit erneutem Verweis auf den Berichtsband verzichtet Loffing et al in Druck In den fol genden Absätzen beschreiben wir stattdessen die verschiedenen Auswertungsdimensionen Daran anschließend erfolgt eine Zusammenfas sung der vorläufigen Schlussfolgerungen und Empfehlungen welche sich unserer Einschät zung nach aus dem systematischen Review zie hen lassen Die Auswertung der Quellen für den Bereich Expertise erfolgte getrennt für die beiden Forschungsparadigmen vision in action und visual search für eine Definition und Differen zierung der Paradigmen siehe u a Vickers 2007 im Hinblick auf die in den Studien betrachteten Sportarten die untersuchten Personengruppen z B Sportler Sportlerinnen Schiedsrichter Schiedsrichterinnen oder Trainer Trainerinnen und Lehrer Lehrerinnen Alters und Experti sestufen methodische Qualitätsstandards z B Anzahl an Untersuchungsgruppen Testsitua tion Handlungsmodus sowie die erhobenen Blick z B Quiet Eye und Leistungsmaße z B Antwortgenauigkeit Reaktionszeit Handlungs ergebnis Die Auswertung der für den Bereich Training identifizierten Quellen erfolgte ebenfalls sepa rat für Studien die dem visual search und vision in action Ansatz zugeordnet werden können Der Fokus der Auswertung lag dabei auf den betrachteten Sportarten den Merkmalen der betrachteten Personengruppen z B Alter Geschlecht und Expertiseniveau methodischen Qualitätsstandards im Hinblick auf die Untersu chungsgruppen Anzahl an Gruppen Gruppen größe Zuordnungsverfahren der Teilnehmen den zu den Gruppen die Trainingsgestaltung Zeitraum Einheiten Versuche insgesamt und pro Einheit und das Testdesign Anzahl an Tests zeitlicher Abstand zwischen den Tests Testumgebung Handlungsmodus sowie die in den Trainingsstudien erfassten Blick und Leistungsmaße vgl den Bereich Expertise Schließlich wurden die nur vier Arbeiten in denen die Wettkampfleistung der Studienteil nehmenden vor und nach einer Quiet Eye Trai ningsintervention vergleichend berichtet wur den Adolphe Vickers Laplante 1997 Causer Holmes Williams 2011 Harle Vickers 2001 Vine Moore Wilson 2011 einer tiefergehen den Betrachtung im Hinblick auf das mögliche Potenzial von Blicktraining für den Spitzensport unterzogen In einem abschließenden dritten Schritt wurden entsprechend der Vorgaben des Ausschreibungs textes die methodisch technischen Aspekte von Eye Tracking im Sport beleuchtet Hierunter fie len Punkte wie beispielsweise die Ermittlung der in den Blickstudien eingesetzten Eye Tracking Systeme die Häufigkeit der monokularen oder binokularen Blickerfassung die berichtete zeit liche Auflösung und räumliche Genauigkeit der Blicksysteme Verfahren zur Auswertung von Blickdaten z B zeitaufwendige Bild für Bild Analyse und mögliche technische Probleme bei der Durchführung von Blickstudien im Sport 3 Schlussfolgerungen und Empfehlungen In den letzten Jahrzehnten hat die Betrachtung von perzeptuell kognitiven Komponenten an dem Zustandekommen sportlicher Höchstleis tungen einen neuen Blick auf die Entwicklung und Förderung sportlicher Spitzenleistungen eröffnet Verschiedene Überblicksartikel z B Loffing Hagemann Farrow 2017 Rienhoff et al 2016 Vine Moore Wilson 2014 kürzlich erschienene Sonderausgaben in Fachzeitschrif ten Hossner 2016 Vine Klostermann 2017 und dieses Review machen deutlich dass ins besondere das Blickverhalten ein Parameter ist der in unterschiedlichen Erscheinungsformen mit Expertenleistungen assoziiert ist Durch die technische Weiterentwicklung in den letzten Jahrzehnten ist es möglich das Blickverhalten sowohl in laborbasierten Testsituationen als auch in realen Wettkampsituationen immer besser zu erfassen Die gewonnenen Blickbe wegungsdaten liefern uns einen umfassen den Überblick über die perzeptuell kognitiven Mechanismen die mit sportlichen Höchstleis tungen einhergehen Sportliche Expertinnen und Experten zeigen ein Blickverhalten dass sich oft durch wenige Fixationen und längere Fixationsdauern auszeichnet Sie scheinen zu wissen wohin sie ihren Blick richten müssen und nehmen dabei andere bzw möglicher weise auch verstärkt periphere Informationen auf Gegenfurtner et al 2011 Allerdings Ein

Vorschau BISp-Jahrbuch 2016/2017 Seite 83
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