76 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2016 17 Konzeption und Evaluation eines Repeated Sprint Ability RSA Testverfahrens Anforderungen und technischem Können abhängig zu sein scheint Diese Faktoren gilt es in weiteren Untersuchungen eindeutig zu iden tifizieren und gegebenenfalls leistungsdiagnos tisch zu erfassen Neben den Messgrößen des RSA Tests sollte auch der Zusammenhang zwi schen der aeroben Ausdauerleistungsfähigkeit welche über die individuelle anaerobe Schwelle IAS nach Dickhuth et al 1999 operationali siert wurde mit den Zielgrößen im Wettkampf überprüft werden So zeigte sich ein signifikant hoher Zusammenhang zwischen der durch schnittlichen Leistung im Wettkampf und der IAS R2 0 78 aber kein signifikanter Zusam menhang zwischen der IAS und den Zielgrößen in der Startphase des Rennens Unsere Studie bestätigt damit Ergebnisse früherer Untersu chungen Impellizzeri et al 2007 in denen der Faktor aerobe Leistungsfähigkeit als leistungs limitierend für das gesamte Rennen identifiziert werden konnte Vor diesem Hintergrund bestä tigt sich der Einsatz des etablierten Laktatstuf entests Stellt man nun beide Testverfahren hin sichtlich ihrer Aussagekraft auf die ausgewählten Messgrößen im Rennen gegenüber so zeigt sich dass die Durchschnittsleistung im Wettkampf gegenüber der IAS höhere Korrelationen im Vergleich zur Gesamtarbeit im RSA Test auf weist Das gilt aber nicht für die Startphase des Rennens Diesbezüglich zeigen verschiedene Parameter des RSA Tests stärkere Zusammen hänge Die Ergebnisse deuten darauf hin dass die im RSA Test leistungsdiagnostisch erfassten maximalen Tretleistungen unter ausreichender Regeneration eine gute Prädiktion der ersten zehn Wettkampfsekunden leisten können Aus physiologischer Sicht kann das dahingehend interpretiert werden dass insbesondere die Startphase des Rennens nicht durch die aerobe Ausdauerleistungsfähigkeit determiniert ist sondern vielmehr durch anaerob alaktazide laktazide oder aber auch neuromuskuläre Fak toren determiniert sein könnte Diese Faktoren werden vermeintlich über die Messgrößen Mean Power Best Sprint RSA W kg Work Sprint 1 3 RSA J kg und Work Sprint 1 6 RSA J kg im RSA Test operationalisiert Edge et al 2006 Per rey et al 2010 Racinais et al 2007 Je länger das Rennen wird desto mehr scheint die aerobe Leistungsfähigkeit hinsichtlich einer hohen Durchschnittsleistung an Bedeutung zu gewin nen Darauf deuten die ansteigenden Korrelatio nen zwischen der IAS und der 1 Minute nach Start der 1 Runde der besten Runde und des gesamten Rennens hin Allerdings gab es auch einen Zusammenhang zwischen Messgrößen des RSA Tests und der Durchschnittsleistung im gesamten Rennen Was in diesem Zusammen hang unklar erscheint ist ob die Messgröße Work RSA J kg einen prädiktiven Mehrwert gegenüber der IAS mit sich bringt In diesem Zusammenhang wurde die Konstruktvaldidität des RSA Tests untersucht wobei die Ermü dungswiderstandsfähigkeit im RSA Test Work RSA J kg in mittlerem Maße mit der IAS R2 0 49 korrelierte während sich für die Para meter RSA Median Work Sprint 1 3 RSA J kg und Work Sprint 1 6 RSA J kg keine Korrelati onen ergaben Bisherige Studien unterstreichen die vorliegenden Ergebnisse dahinehend dass die aerobe Ausdauerleistungsfähigkeit die Ermüdungswiderstandsfähigkeit bei wiederhol ten Sprints stärker erklärt je häufiger Sprints wiederholt werden Spencer et al 2005 So scheint der aerobe Metabolismus zwar für die einmalige Realisierung eines Sprints nur einen geringen Einfluss zu haben Der Energiebedarf bei mehrmaliger Wiederholung von Sprints wird aber zunehmend stärker über aerobe Ener gieresynthesewege gedeckt und scheint durch dies auch determiniert zu sein Spencer et al 2005 Bezug nehmend auf die die extrahierten Messgrößen im RSA Test und den Zusammen hängen zu den Messgrößen im Wettkampf kann dies nun dahingehend interpretiert werden dass mit Mean Power Best Sprint RSA W kg Work Sprint 1 3 RSA J kg und Work Sprint 1 6 RSA J kg Parameter extrahiert werden können die gegenüber der aeroben Ausdauerleistungsfähig keit in der Startphase des Rennens einen prädik tiven Mehrwert liefern könnten Das könnte unter anderem daran liegen dass neuromusku läre oder anaerobe Faktoren dargestellt werden können Der Parameter Work RSA J kg der alle Sprints im Repeated Sprint Ability Test subsu miert liefert aber durch seine scheinbar aerobe Determiniertheit keinen weiteren Aufschluss bezüglich Prädiktion der Rennleistung

Vorschau BISp-Jahrbuch 2016/2017 Seite 78
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie hier um zur Online-Version zu gelangen.