54 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2016 17 Evaluation eines Modells zur Talentidentifikation Sportartempfehlung also die zum Testzeit punkt bereits existierenden Sportartbetreiber plus die spontan reagierenden Sportartwechs ler im Nachgang des FBC höhere Leistungen in der empfohlenen Zielsportart erreicht haben als die Nichtbefolger Der retrospektive Ver gleich der im Anschluss an den FBC eingetrete nen Leistungsentwicklung zwischen den beiden Teilnehmergruppen soll als Maß für die ökologi sche Validität dienen also über die Wirksamkeit der Kampagne unter den natürlichen Feldbe dingungen des Nachwuchsleistungssports und somit zugleich über das Nebengütekriterium der Nützlichkeit des FBC informieren Die Hypothese besteht nun darin dass die Gruppe der Befolger der Talentorientierung am Ende der ersten Ausbildungsetappe ihren Begabungsvorsprung konserviert haben und der Gruppe der Nichtbefolger leistungsbezo gen überlegen ist Der statistische Mittelwert vergleich T Test für unabhängige Stichproben führte aufgrund der begrenzten Fallzahlen und geringen Mittelwertsdifferenzen in keiner Sport art zu signifikanten Unterschiede In Tabelle 3 werden deshalb die Gruppenunterschiede mit Hilfe der Effektgröße Cohens s d Cohen 1988 beurteilt Dabei werden Werte unterhalb von 0 2 als trivialer Effekt zwischen 0 2 und 0 5 als kleiner Werte zwischen 0 5 und 0 8 als mittlerer und Werte darüber als großer Effekt bewertet Albrecht et al 2016 Während für drei Sport arten keine Befolger ermittelt werden konnten erreichen in acht der verbleibenden zwölf Ziel sportarten die Befolger einer der drei Sportart empfehlungen höhere Basisleistungen wobei das Ausmaß des Leistungsvorsprungs von trivial bis mittel reicht In den restlichen vier Sportar ten Tischtennis Gerätturnen Schwimmen und Wasserball zeigen hingegen nach 3 6 Jahren die Nichtbefolger Leistungsvorsprünge Die Effekt stärken sind dabei trivial oder klein wobei die Sportart Wasserball eine Ausnahme bildet und der Leistungsvorsprung der Nichtbefolger als groß einzustufen ist Weit überwiegend errei chen die Effektgrößen der Leistungsdifferenzen zwischen Befolgern und Nichtbefolgern jedoch nur eine mittlere Höhe was aufgrund der noch geringen Größe der Teilstichproben und der in diesem frühen Altersabschnitt noch nicht sehr ausgeprägten Unterschiede in der Basisleistung kaum überrascht Tab 3 Vergleich der 3 6 Jahre später von den Befolgern und Nicht Befolgern unter den männlichen Teilnehmern am FBC erreichten altersbereinigten und z transformierten Basisleistungen Sportart Befolger Leistungspunkte MWz Wert SD Fallzahl n Nichtbefolger Leistungspunkte MWz Wert SD Fallzahl n Effektgröße Cohen s d Bewertung nach Hop kins 2002 Fußball 0 039 0 80 32 0 015 0 87 246 0 06 Trivial LA Sprint Sprung 0 081 0 51 5 0 172 0 66 65 0 14 Trivial Tennis 0 468 0 95 17 0 228 0 99 38 0 25 Klein Tischtennis 0 285 0 23 9 0 008 0 98 57 0 31 Klein Gerätturnen 0 298 0 93 16 0 483 0 99 12 0 20 Klein LA Dauerlauf 0 979 0 36 6 1 017 0 72 15 0 06 Trivial Judo 0 869 1 38 14 0 421 1 45 19 0 32 Klein Schwimmen 0 032 1 54 4 0 080 1 24 13 0 03 Trivial Radsport 0 714 1 43 7 1 318 0 08 3 0 54 Mittel Volleyball 0 550 0 49 3 0 263 0 60 6 0 52 Mittel Wasserball 0 485 1 69 2 0 528 0 97 5 1 01 Groß Tanz Classic 0 64 0 60 2 0 098 0 53 2 0 36 Klein Ski Langlauf 0 764 0 47 6 Ski Alpin 0 213 0 62 3 Kanu Classic 1 815 1 67 2

Vorschau BISp-Jahrbuch 2016/2017 Seite 56
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