33 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2016 17 1 Problemstellung Im Sitzschlitten Skilanglauf wird die Vortriebs leistung überwiegend von den Armen und je nach Handicap teilweise auch vom Rumpf mittels Doppelstockschub DP erbracht Auch im Skilanglauf der Nicht Behinderten hat die Doppelstockschubtechnik in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen Seit den 1990er Jahren wird diese Technik vor allem im Sprint und bei Spurts von vielen Athleten als Vortriebsmethode gewählt Holmberg et al 2005 Lindinger et al 2009a Basierend auf Untersu chungen schwedischer Wissenschaftler um 2000 hat sich eine moderne DP Technik etabliert die in einigen Bewegungsmerkmalen von den auf die hintere Schubphase ausgerichteten älteren Technikleitbildern abweicht Smith et al 1996 Smith 2003 Die Schwerpunkte in der Bewe gungsausführung liegen dabei auf einer Ganz körperstreckung in Kombination mit einem maximalen Startimpuls in der initialen Schub phase In der Literatur werden die Vorteile der neuen Technik damit begründet dass sowohl bei den Armen Stockschubbeginn als auch bei der reaktiven Einleitung der Ganzkörperstreckung Dehnungs Verkürzungs Zyklen durchlaufen werden die infolge höherer exzentrischer Reak tionskräfte und möglicherweise auch aufgrund zusätzlicher Reflexaktivitäten in der Muskulatur zu höheren Schubleistungen führen Rapp et al 2009 Lindinger et al 2009a und b Zoppirolli et al 2013 Es gibt Hinweise darauf dass die DP Technik die wirtschaftlichste Lösung nicht nur bei leicht abschüssigem Profil sondern auch auf einer ebenen oder wenig bergan verlaufen den Strecke ist Halonen et al 2014 Bei stär keren Anstiegen hingegen geht dieser Vorteil verloren Bei Classic Sprints und z T auch bei Streckenläufen mit geringer Profilierung wird bei schnellem Schnee mitunter nur mit Gleit wachs in der DP Technik gelaufen was als Beleg für die wachsende Bedeutung der DP Technik in verschiedenen Bereichen des Skilanglaufs gewertet werden kann Das Ziel der vorliegen den Studie war es extensive und intensive Inter vallmethoden zur Ausprägung der Maximalge schwindigkeit in der Doppelstockschubtechnik zu vergleichen Im Mittelpunkt der Betrachtung stand dabei die Überprüfung der Wirksamkeit intensiver Intervalle an der Grenze der Maxi malgeschwindigkeit individuelle Geschwindig keitsbarriere Diese hochintensive Trainings form kann speziell auf dem Laufband infolge von Bandgeschwindigkeitsvorgaben im Grenz bereich stark intensiviert werden Im Rahmen der Untersuchung sollte geprüft werden ob intensives Intervalltraining an der individuellen Geschwindigkeitsbarriere gegenüber extensiven Intervallen eine bessere Leistungsentwicklung bewirkt Die Studie wurde vor allem mit dem Ziel durchgeführt empirische Befunde für die Überarbeitung zukünftiger Trainingskonzepte im Sitzschlitten Skilanglauf zu bekommen Auf grund dessen dass es nicht genügend leistungs ambitionierte Sitzschlittenläufer gibt wurden im Sinne einer guten statistischen Absicherung überwiegend nicht behinderte Langläufer ein Streckenprofiltraining und Doppelstocktraining für die Optimierung der Vorschubleistung im Nordischen Skisport von Paralympischen Athletin nen und Athleten AZ 070401 16 Veit Wank Projektleitung 1 Corinna Coenning1 Benedikt Ferstl1 Hendrik Heger1 Walter Rapp2 Ralf Rombach2 1Universität Tübingen Institut für Sportwissenschaft 2Olympiastützpunkt Freiburg

Vorschau BISp-Jahrbuch 2016/2017 Seite 35
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