329OptiKnie BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2016 17 wegung in herkömmlichen Orthesen aber auch in der aktuellen PrävenThese angenähert durch ein Zahnsegmentschienengelenk mit zwei Ach sen also einer Gelenksbewegung die über den gesamten Kniewinkel eine konstante Drehän derung aufweist Zur Positionierung der Durch schnittsachse der Zahnsegmentschiene wird am Athleten auf Basis anatomischer Orientierungs punkte Kniegelenksspalt u a erfahrungsbasiert eine anatomische Kompromissdrehachse ermit telt In der Fertigung der PrävenThese wird die Zahnsegmentschiene dort entsprechend fixiert Es ergeben sich aber bauartbedingt Abweichun gen zwischen der wahren Kniebewegung Roll Gleitbewegung und der Vorgabe des Zahnseg mentschienengelenkes Diese Unterschiede sind in herkömmlichen Orthesen nicht so spürbar weil sie durch die ohnehin höhere Toleranz der Anbindung zwischen Orthese und Bein nicht unmittelbar übertragen werden Der Rahmen war also ohnehin so weit vom Bein weg dass die Folge der Gelenkbewegungsunterschiede in der Toleranz der Anbindung unterging ein Vorteil den die fester am Bein sitzende PrävenThese nicht aufweisen kann Ziel des beschriebenen Projektes war daher durch eine neuartige Gelenklösung die Akzep tanz für die PrävenThese bei den Athletinnen und Athleten so zu steigern dass sie dauerhaft und nicht nur während der Reha und Wie deraufbauphase getragen wird denn nur eine Schutzausrüstung die getragen wird kann auch schützen Die Verbesserung sollte sich so aus wirken dass die wahre Kniegelenksbewegung so gut in dem Gelenk der PrävenThese abgebil det wird dass keine subjektive Bewegungsein schränkung mehr besteht gleichzeitig aber die Schutzfunktion erhalten bleibt Zusätzlich sollte ein Sicherungsverfahren für den Verletzungs mechanismus Landing Back Weighted integ riert werden so dass das Verletzungsrisiko noch umfassender verringert wird Die Lösung sollte bis Anfang 2017 den Athleten bzw dem Realisie rungspartner Ortema zur Verfügung stehen um pünktlich zur Saisonvorbereitung ab April 2017 zum Einsatz zu kommen 3 Vorgehen Der Entwicklungsprozess für dieses Projekt war angelehnt an die Innovatorik für den Spitzen sport BISp 2006 Ausgangspunkt bildete eine Zusammenstellung und Aktua lisierung des Stands der Wissen schaft und Technik bei Gelenk lösungen von Orthesen sowie die Auswertung der bestehenden Daten zur Kniekinematik und kritischen Winkelgeschwindigkeit Auf dieser Basis erfolgte die systematische Entwicklung ver schiedener Konzeptvarianten für ein Kniegelenk mit knietypischem Bewegungsraum und Schutz vor LBW Landing Back Weighted nach Bewertung und Auswahl der vielversprechendsten Einzel konzepte wurde eines in Form eines integrierten Proof of Con cept Modells umgesetzt Dann erfolgte der Aufbau des Modells als funktionaler Pro totyp und der Einbau in eine Präventhese die umfassend getestet wurde Schließlich konnten die Erkenntnisse aus den Tests erfolgreich in die Optimie rung und Weiterentwicklung des Prinzips einfließen für das neue Orthesengelenk wurde eine Schutzrechtsanmeldung durchge führt parallel erfolgte die Vorbe reitung der Einführung des neuen Gelenks durch den Umsetzungs partner Ortema Abschließend wurden weitere vergleichbare und ähnliche Ver letzungssituationen und somit Schutzbedürfnisse in anderen Sportarten identifiziert und ein Transfer und Implementie rungskonzept erarbeitet

Vorschau BISp-Jahrbuch 2016/2017 Seite 331
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