322 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2016 17 Evaluierung von Talenterfassungs und Förderungsmaßnahmen Von den nicht nominierten Spielern weisen 39 17 41 mindestens eine Saison in der 1 Bun desliga auf 64 28 57 Spieler spielten mindes tens eine Spielzeit in der 2 Bundesliga während die restlichen 121 54 02 nicht in den Lizenz listen der Volleyball Bundesliga auftauchen Bei den Frauen wurden in die Analyse alle Spie lerinnen der Sichtungsjahrgänge 2002 bis 2012 einbezogen In diesem Zeitraum wurden insge samt 317 Spielerinnen zu den zentralen Sich tungsmaßnahmen eingeladen Davon spielten 116 36 59 später mindestens eine Saison in der 1 Bundesliga und 100 31 55 in der 2 Bundesliga 101 31 86 Spielerinnen blieben in den Ligen unterhalb der 2 Bundesliga bezie hungsweise in ausländischen Ligen oder been deten ihre Volleyballaktivitäten vorzeitig Bei der Betrachtung der einzelnen Gruppen zeigt sich dass mehr als die Hälfte 62 55 36 aller für den Hauptkader nominierten Spiele rinnen auch mindestens eine Spielzeit in der 1 Bundesliga absolviert hat Etwa ein Drittel 36 32 14 dieser Spielerinnen tauchte im Verlauf ihrer Karriere in der 2 Bundesliga auf Von den 21 Perspektivkaderspielerinnen spielten die meisten in der 2 Bundesliga 12 57 14 In die 1 Bundesliga schafften es nur fünf von ihnen 23 81 während beinahe die gleiche Anzahl 4 19 05 nicht in den Lizenzlisten der Volley ball Bundesliga auftauchte Von den Spielerin nen die im Rahmen der zentralen Sichtungs maßnahmen nicht nominiert wurden spielten 49 26 63 im Verlaufe ihrer Karriere in der 1 Bundesliga Fast die Hälfte 83 45 11 tauchte hingegen auch in der 2 Bundesliga nicht mehr auf während etwa ein Drittel der Spielerinnen 52 28 26 dort mindestens eine Saison antrat Zusammenfassend lässt sich auf Grundlage der Betrachtungen der Sichtungsergebnisse in Bezug auf die spätere Ligazugehörigkeit festhal ten dass bei den Männern 68 63 54 von 107 und bei den Frauen 67 57 76 von 116 Erstli gaspielerInnen bereits im Jugendalter als sport liche Talente identifiziert und in den Haupt bzw Perspektivkader berufen wurden Es zeigt sich dass das angewendete System der zentralen Sichtungsmaßnahmen relativ gut spätere Leis tungssportlerInnen auswählt Von allen Gesich teten finden jedoch immerhin bei den Männern 11 01 39 von 354 und bei den Frauen 15 45 49 von 317 den Weg in die 1 Bundesliga obwohl sie ursprünglich nicht in das Förder system integriert wurden Aus der Gruppe der nicht nominierten SpielerInnen kommen also bei den Männern dennoch immerhin 17 41 39 von 224 und bei den Frauen 26 63 49 von 184 in der höchsten deutschen Spielklasse an Die Daten belegen also dass die Entscheidun gen gegen einzelne AthletInnen im Rahmen der zentralen Sichtungsmaßnahmen keinesfalls endgültig sein dürfen siehe Handlungsempfeh lungen Selbstverständlich müssen verschiedene Fak toren beachtet werden die die Entwicklung des Karriereverlaufs der AthletInnen zusätz lich beeinflussen können Darunter fällt das Ausscheiden aus dem Leistungssport aufgrund physischer psychischer oder sozialer Probleme aber auch der mögliche negative motivationale Einfluss einer Nichtaufnahme in das Fördersys tem der dazu führen kann dass eine leistungs sportliche Karriere nicht weiterverfolgt wird 2 3 Diskussion und Handlungsemp fehlungen für die Praxis Aus sportwissenschaftlicher Sicht sind vier wichtige Empfehlungen bezüglich der Untersu chungen zur Talentidentifikation im deutschen Nachwuchsvolleyball zu formulieren Standardisierung der Untersu chungsdurchführungen Die Art und Weise der Durch führung der Untersuchungen im Rahmen der Sichtungsmaßnah men stellen das größte Verbes serungspotential der zentralen Sichtungen dar Zur Optimierung der Sichtungsmaßnahmen ist eine Standardisierung der durchzufüh renden Untersuchungen unab dingbar Zudem ist wichtig dass ein Kern an Untersuchungen über mehrere Jahre Bestand hat Nur so können langfristig ausreichend vergleichbare Daten gesammelt werden Im Sinne der Standar disierung sollte eine Unabhän gigkeit der Untersuchungs durchführung vom jeweiligen

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