320 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2016 17 Evaluierung von Talenterfassungs und Förderungsmaßnahmen 2 Teilprojekt A Evaluierung von zentralen Sichtungs maßnahmen des Verbandes 2 1 Methode Im Rahmen der Datenerhebung wurde zunächst der IST Zustand erfasst In einem ersten Schritt wurde anhand der Sichtungen am Bundes leistungszentrum Kienbaum eine Leistungs übersicht der vergangenen Sichtungsjahrgänge erstellt Die tatsächliche Personenstichprobe beinhaltete die Daten von 510 männlichen und 430 weiblichen Teilnehmern bzw Teilneh merinnen der zentralen Sichtungsmaßnahmen Die Daten der männlichen Teilnehmer stamm ten aus den Sichtungen der Jahre 2000 bis 2016 mit durchschnittlich 57 Teilnehmern pro Sich tungsveranstaltung Bei den Frauen konnten die Daten aus den Jahren 2002 bis 2016 verwendet werden in denen durchschnittlich jeweils 54 Athletinnen an den Sichtungsmaßnahmen teil nahmen Anschließend erfolgte durch statistische Ver fahren u a Faktoren Korrelations Vari anz Regressionsanalysen eine Evaluation der durchgeführten Tests in Bezug auf deren Sinnhaftigkeit und Aussagekraft hinsichtlich des Erreichens eines hohen Leistungsniveaus 1 Bundesliga 2 Bundesliga im Erwachsenen alter 2 2 Ergebnisse Ein Großteil der im Rahmen der Sichtungsmaß nahmen durchgeführten Untersuchungen lässt sich durch theoretische Überlegungen als sinn voll bezeichnen So spielen sowohl die erhobe nen Körperbaumerkmale hier insbesondere die Längenmaße als auch die motorischen Fähig keiten im Bereich der Schnelligkeit und der Sprungkraft eine wichtige Rolle für die Volley ballleistung Einigen Tests hingegen kann auch aufgrund theoretischer Überlegungen keine oder nur geringe Bedeutung für die Talentiden tifikation zugeschrieben werden Dazu gehören vor allem sog Athletik Tests die verschiedene Kraftfähigkeiten überprüfen sollen Zusam menfassend ist festzuhalten dass die Gruppe der Sichtungsteilnehmer bzw teilnehmerin nen in beiden Geschlechtern eine Heterogeni tät in der Ausprägung der Körperbaumerkmale aufweist mit ihren Werten jedoch grundsätz lich über dem Durchschnitt der gleichaltrigen Jugendlichen liegt Auch in den motorischen Leistungstests zeigt sich eine klare Heterogeni tät in den Gruppen Diese Heterogenität spie gelt sich wider in der Nominierung der Athleten und Athletinnen wobei die Gruppe der Nomi nierten in vielen Untersuchungswerten bessere Werte vorweisen kann als die Gruppe der nicht Nominierten und der Perspektivkader Zudem ist davon auszugehen dass vom Körpertyp her eher große und dünne Athleten bzw Athletin nen ausgewählt werden Auf Grundlage der Lizenzlisten der Volleyball Bundesliga wurden die Spielerinnen und Spie ler in drei Leistungsgruppen unterteilt 1 Bun desliga 2 Bundesliga und sämtliche Ligen darunter Im Hinblick auf ihre spätere Leis tungsentwicklung lassen sich zwischen den verschiedenen Leistungsgruppen retrospektiv nur wenige signifikante Unterschiede erken nen Deutlich ist dass diejenigen die bereits im Rahmen der Sichtung hohe Werte im Bereich der Körperlängenmaße insbesondere der ein händigen Reichhöhe aufwiesen später eher auf einem hohen Leistungsniveau 1 Bundesliga 2 Bundesliga zu finden sind So sind auch hohe Ausprägungen der Sprungreichhöhe im JaR Test zu beobachten während Unterschiede in der Sprunghöhe nur selten als auffällig bezeichnet werden können Gute Sprungwerte scheinen im Jugendalter lediglich bei den Frauen einen Hin weis auf ein zu erreichendes hohes Leistungsni veau geben zu können bei den Männern konnte ihnen keine Bedeutung nachgewiesen werden Vereinzelt zeigen sich bereits zum Sichtungszeit punkt außerdem Unterschiede in der Schnellig keit Auch hier scheinen bessere Ausprägungen in gewissem Umfang einen Hinweis auf späteres Leistungspotential geben zu können Die statistischen Analysen zeigen dass sich die Gruppen der Nominierten und nicht Nominier ten bei beiden Geschlechtern in den meisten betrachteten Untersuchungswerten signifikant voneinander unterscheiden Die Ergebnisse legen den Schluss nahe dass im Rahmen der Sichtungsmaßnahmen in der Regel diejeni gen als Talente identifiziert werden die zum

Vorschau BISp-Jahrbuch 2016/2017 Seite 322
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