304 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2016 17 Prävention von Schulterbeschwerden im Speerwurf ges auf der dominanten Seite im Vergleich zu nicht dominanten Seite sind charakteristisch für viele Überkopfsportarten und konnten in der vorangegangenen Untersuchung erstmals bei Speerwerfern gezeigt werden Als biome chanischer Erklärungsansatz wurde dabei eine frühzeitig gestörte Arthrokinematik im Zusam menspiel mit einer beginnenden Skapuladyski nesie angeführt Diese könnte sich sekundär aus dem Missverhältnis zwischen konzentrischer Innenrotation exzentrischer Außenrotation bei verkürztem Abbremsweg aufgrund eines GIRD entwickelt haben wobei diese Kombination aufgrund des verkürzten Abbremsweges und zu geringer exzentrischer Außenrotationskraft in der Endphase der Abbremsbewegung zur mechanischen Überlastung der superolateralen Insertionszone des Infraspinatus mit Zystenbil dung führt Die erstmalig nachgewiesenen strukturellen Veränderungen im Humeruskopf der Werfer schulter deuteten auf frühzeitig beginnende Anpassungserscheinungen bei jugendlichen Speerwerfern hin Das Hauptziel dieser Fol low Up Untersuchung FoU war es zum einen strukturelle und funktionelle Anpassungen im dominanten Schultergelenk der Speerwerfer prospektiv zu beurteilen Zum anderen sollten die Anpassungen mit einer Kontrollgruppe ver glichen werden um deren klinische Relevanz beurteilen zu können Schließlich sollte der Ver lauf des Karriereweges und dessen Einfluss auf die Drop Out Rate sowie die allgemeine Ver letzungsprävalenz qualitativ beurteilt werden Aus Praxissicht war es das Ziel nach dieser FoU konkrete Fragen im Hinblick auf Trainingsemp fehlungen für Nachwuchs und Spitzenathleten beantworten zu können Daher wurden fol gende Hypothesen aufgestellt Die strukturellen Adaptationen im Humeruskopf hatten in der Längsschnittuntersuchung einen Einfluss auf den Karriereverlauf der Speerwerfer Strukturelle Adaptationen stehen mit funktionellen Anpassungser scheinungen in direktem Zusam menhang Aus den Ergebnissen lassen sich Referenzwerte für Kraft und Beweglichkeit ableiten die zu einer Reduzierung des Verletzungsrisikos füh ren können 2 Methode Für die Untersuchung konnten N 12 männ liche Speerwerfer Alter 24 3 1 3 Jahre Range 2226 aus der EU rekrutiert werden Dies sind 75 der damaligen Untersuchungsgruppe Die Kontrollgruppe bestand aus 30 männlichen Probanden die weder aktuell noch in der Ver gangenheit eine Überkopf Wurf oder Schlags portart aktiv und systematisch ausgeübt hatten Das Alter wurde bestmöglich mit dem Proban denkollektiv der Speerwerfer gematcht N 30 Alter 23 3 1 6 Jahre Range 2027 Weitere Aus schlusskriterien für die Kontrollgruppe waren Schulteroperationen in der Vergangenheit das Auftreten von Schulterbeschwerden innerhalb der vergangenen sechs Monate sowie eine frü here Teilnahme an einem Schulter Präventions programm Die Untersuchung bestand aus vier Teilen einer radiologischen magnetresonanztomo graphischen Diagnostik einer klinisch ortho pädischen und einer biomechanischen Unter suchung sowie einem speziell entwickelten Fragebogen zum Karriereverlauf der Speerwer fer Die radiologische Diagnostik erfolgte mit tels einer nativen Magnetresonanztomogra phie MRT 3 Tesla Philips NL Die Speerwerfer wurden an beiden Schulter und Ellenbogenge lenken magnetresonanztomographisch unter sucht Diese Untersuchung erfolgte jeweils in einer standardisierten Neutralposition Schul ter in 0 Abduktion 0 Flexion und 0 Rotation bzw Ellenbogen in 0 Beugung Das Schulter gelenk wurde zusätzlich in einer 90 abduzier ten und 90 außenrotierten Position ABER Position mit der Handfläche nach oben unter dem Kopf analysiert Die Kontrollgruppe wurde ausschließlich an der dominanten Schulter in beiden Positionen Neutralposition ABER Posi tion untersucht Die klinische Untersuchung umfasste spezifische Provokationstests der Rotatorenmanschette der Werferschulter und des Werferellenbogens sowie Tests hinsichtlich Gelenk Instabilität Funktion und makrosko

Vorschau BISp-Jahrbuch 2016/2017 Seite 306
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