242 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2016 17 Sportpsychologische Betreuung zur Optimierung der Trainings und Wettkampfqualität sche und physische Gesundheit als Grundlage für jede positive und nachhaltige Leistungsent wicklung berücksichtigt wurde 2 2 Diagnostik als Ausgangsbasis Aufgrund begrenzter zeitlicher Ressourcen von Aktiven und Betreuerteams wurde angestrebt diagnostische Fragestellungen möglichst öko nomisch in den Lehrgangs und Turnieralltag zu integrieren Dazu kam neben Beobachtung wissenschaftlich fundierte Diagnostik zum Ein satz um sportpsychologisch relevante Dispo sitionen aus dem Bereich Motivation Volition und Wettkampfangst zu erfassen Die Tübinger Projektgruppe konnte auf umfangreiche Erfah rungen im Umgang mit diesen Diagnostiken zurückgreifen die in Dissertationen zur Analyse der Leistungsmotivation im Spitzensport für Aktive mit und ohne Behinderung Kämpfe et al 2014 zur Bedeutung angst und handlungs kontrolltheoretischer Dispositionen Bender 2011 sowie zur Bedeutung der Talententwick lung im Nachwuchsleistungssport Feichtinger 2015 überprüft wurden 2 3 Intervention Die Interventionen im Rahmen dieses Pro jekts hatten verschiedene fachliche bzw wis senschaftliche Bezugsgpunkte und können als Integration folgender Konzepten beschrieben werden einer allgemeinen handlungspsy chologischen Rahmenkonzeption der Sportpsychologie Nitsch 2004 Conzelmann Hänsel Höner 2013 gemeinsam mit in zurückliegenden BISp Projek ten bereits erprobten Diagnos tiken personaler Dispositionen von Aktiven im Behindertenleis tungssport Höner Kämpfe Willimczik 2009 Kämpfe Höner Willimczik 2014 sowie konkreter Umsetzungen des Trainings kognitiver Fertigkeiten Eberspächer 2012 Hermann Leber 2010 Dabei lag im Sinne der Systematik der sportpsy chologischen Interventionen nach Beckmann und Elbe 2008 der Betreuungsschwerpunkt auf der Vermittlung von Grundlagen und dem Fer tigkeitstraining Krisenintervention war optio nal möglich im Vordergrund stand jedoch Prä vention durch Vermittlung von Kompetenzen und Coping Strategien Die Maßnahmen waren in zwei Stufen aufge baut Die Grundlagenstufe richtete sich in erster Linie an unerfahrene Spieler bzw Spielerinnen mit geringer sportpsychologischer Vorerfah rung und basierte vor allem auf Vorträgen und strukturierten Übungen Die Aufbaustufe war auf erfahrenere Spieler bzw Spielerinnen v a A B Kader zugeschnitten und beinhaltete moderiertes selbständiges Erarbeiten von Stra tegien auf Basis der Grundlagenstufe Beide Stu fen orientierten sich an der Systematik der kri tischen Ereignisse nach QuATraS Hänsel 2013 und bedienten die für dieses Projekt priorisier ten Dimensionen wie folgt Selbstbezug Vermittlung und Vertiefung mentaler Trainings techniken zur Verbesserung kognitiver Fertigkeiten vor dem Hintergrund einer handlungs psychologischen Perspektive im Rahmen von Teammaßnahmen und im individuellen Coaching Trainer Systematische und regelmäßige Coach the Coach Maßnahmen um die Trainer bzw Trainerinnen ganzheitlich und somit auch im sportpsychologi schen Bereich in die Lage zu versetzen sich auf Bedürfnisse von Spielern bzw Spielerinnen einzustellen und individuell ange passt zu coachen Sportakteure Gestaltung und Optimierung von leistungsför dernden Mannschaftsprozessen und strukturen innerhalb der verschiedenen Wettkampfklassen in denen Kadermitglieder einer seits als Konkurrenz in Einzel wettbewerben andererseits in

Vorschau BISp-Jahrbuch 2016/2017 Seite 244
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