20 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2016 17 Gelenkkontrolle von Personen mit chronischer Sprunggelenkinstabilität chen positiven Effekt auf die Gleichgewichtsfä higkeit hat der ungleich größer ist als der ver mutlich vorhandene Gewöhnungseffekt Frühere Studien konnten darüber hinaus Effekte von Präventionsmaßnahmen auf die Wahr nehmung der Gelenkposition Eils et al 2010 auf die Kinematik des Sprunggelenks bei Lan dungen und die subjektive Wahrnehmung der Sprunggelenkstabilität nachweisen O Driscoll Kerin Delahunt 2011 Ein Überblick über ver schiedene Studien erlaubt außerdem vorsichtige Rückschlüsse auf die Effektivität von Trainings maßnahmen in Hinblick auf Zuwächse der iso metrischen Maximalkraft sowie auf veränderte Latenzzeiten der sprunggelenkumgreifenden Muskulatur O Driscoll Delahunt 2011 In der vorliegenden Studie bewirkte das achtwöchige Training jedoch weder Zuwächse der Maximal kraft noch eine verbesserte Gelenkwinkelwahr nehmung oder subjektive Einschätzung der Sprunggelenkstabilität Genauso wenig konn ten Anpassungen in der Reaktion auf simulierte Umknickvorgänge auf der Supinationsplatt form beobachtet werden Dafür könnten verschiedene Faktoren verant wortlich sein Im Hinblick auf die Dauer der Intervention sind acht Wochen möglicherweise nicht ausreichend um die gewünschten Effekte nachweisen zu können Außerdem könnte das Probandenkollektiv vor dem Hintergrund des sen dass sowohl die Defizite als auch die Ver besserungen durch ein Training bei Personen mit chronischer Instabilität eher gering und sehr individuell sein könnten nicht groß genug gewesen sein Weiterhin wurden lediglich Perso nen eingebunden die am regulären Wettkampf betrieb auf hohem Niveau teilnahmen was dafür gesorgt haben könnte dass sich das Probanden kollektiv insgesamt bereits vor Studienbeginn auf einem hohen Leistungsniveau befand Eine weitere Leistungssteigerung könnte dadurch im betrachteten Zeitraum erschwert worden sein Natürlich besteht auch die Möglichkeit dass die im Trainingsprogramm enthaltenen Übun gen ungeeignet waren um die angenommenen Veränderungen hervorzurufen Die Auswahl des Trainingsprogramms erfolgte auf Grundlage der Reduktion von Verletzungszahlen die durch das Trainingsprogramm belegt sind Huppe rets et al 2009 Darüber hinaus wurde eine weitere Übung mit einbeinigen Sprüngen und Landungen implementiert um dem Trainings programm ein dynamisches Element hinzuzu fügen Diese Übungen erfordern eine ständige Kontrolle des Sprunggelenks wodurch sowohl die afferenten Rückmeldungen als auch die effe rente Ansteuerung der sprunggelenkumgreifen den Muskulatur beansprucht werden Daher nahmen wir an dass dadurch die Wahrnehmung von Gelenkwinkeln positiv beeinflusst werden würde Möglicherweise sind die Belastungspara meter dagegen nicht geeignet um Verbesserun gen der isometrischen Maximalkraft hervorzu rufen Ebenso könnte das eher statische Training im Einbeinstand auch trotz des Hinzufügens der dynamischen Sprünge zu weit von der Testbe dingung auf der Supinationsplattform entfernt sein um einen Transfer möglicher positiver Effekte auf die Kinematik des Sprunggelenks in verletzungsnahen Situationen zu ermöglichen Kümmel et al 2016 Zusammenfassend lässt sich festhalten dass das in der vorliegenden Studie durchgeführte acht wöchige Trainingsprogramm eine Verbesserung der Gleichgewichtsfähigkeit bewirkte was sich durchaus positiv auf die Vermeidung zukünf tiger Verletzungen auswirken könnte Weitere Effekte des Trainings wurden nicht beobachtet Zukünftige Studien sollten die Effekte unter schiedlich aufgebauter Trainingsprogramme beleuchten Darüber hinaus sind weitere Unter suchungen nötig um die Belastungsprofile von Präventionsprogrammen zu optimieren

Vorschau BISp-Jahrbuch 2016/2017 Seite 22
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