184 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2016 17 Teambuilding sche Kompetenzen verfügbar gemacht wer den Mit Hilfe der trans sequentiellen Ana lyse Scheffer 2013 wurde das Training als ein vielschichtiger Prozess trans situativ und trans sequentiell aufeinander verweisender Übungsepisoden rekonstruiert in denen jeweils bestimmte Gegenstände der Bearbeitung z B spezielle Kompetenzen oder Spielsequenzen so ausgeformt und stabilisiert wurden dass sie für ihre Bearbeitung und Einbindung in weiteren komplexeren Übungen zur Verfügung standen Diese Gegenstände wurden insofern als for mative Objekte konzeptualisiert als sie gleich zeitig Gegenstand von Veränderungen und Integrationsmittel des sie hervorbringenden Zusammenhangs sind also ihrerseits formie rend auf den Bearbeitungsprozess zurückwirken Scheffer 2013 S 90 Indem wir bei der analy tischen Beobachtung von denjenigen Bearbei tungsschritten ausgegangen sind in denen sich die Übungspraktiken um solche formativen Objekte herum organisierten konnte neben dem eingebrachten expliziten Wissen auch das in der Praxis wirksam werdende und vermittelte implizite Wissen thematisiert werden das für ein kompetentes Mit Spielen unabdingbar ist 3 Ergebnisse Aus einer praxeologischen Perspektive wird zunächst deutlich dass sich Training nicht auf Verfahren der Einübung reduzieren lässt in denen bis ins kleinste Detail von den Trainern vorgegebene Bewegungsabläufe in fortlaufen den Wiederholungen eingeschliffen und indi viduell angeeignet werden Vielmehr kommt Training als ein komplexes Netzwerk bzw als ein Dispositiv vgl Foucault 1978 S 120ff aus Praktiken Diskursen räumlichen Arrange ments und Objekten in den Blick in dem ein transindividuelles trainingswissenschaftliches psychologisches pädagogisches usw Wissen überwiegend implizit weitergegeben und zur Entfaltung gebracht wird Dabei erzeugen die Arrangements und Praktiken des Trainings insofern eine sowohl die Spielerinnen als auch die Trainer formierende und subjektivierende Wirkung als sie diese körperlich kognitiv und affektiv in den Trainingsprozess einbinden bzw engagieren vgl Goffman 2009 S 52ff Michae ler 2017 Alkemeyer Michaeler 2013a Konkret werden im zeitlichen Verlauf des Trai nings systematisch aufeinander bezogene Übungsepisoden über ineinander verwobene Techniken des Zergliederns und Zusammen setzens des Verdichtens und Variierens von Bewegungs und Spielabläufen der perspek tivierenden Selbst Beobachtung und des Accountings bspw durch die objektivierende Aufzeichnung von Beobachtungen des Reflek tierens und Vermittelns so arrangiert dass sie jeweils ein bestimmtes Problem in den Fokus der Bearbeitung rücken vgl Michaeler 2017 Michaeler Alkemeyer o J Spielsequenzen werden dabei auf eine Weise reinszeniert die ihre Komplexität und Kontingenz so reduziert dass in ihrer wiederholten Aufführung gezielt bestimmte Dispositionen mobilisiert und als volleyballspezifische Kompetenzen ausgeformt und habitualisiert werden können vgl Alke meyer Michaeler 2013b Auf diesem Weg werden kompetente Bewegungsabläufe zusam men mit ihnen entsprechenden Spielsequenzen soweit stabilisiert dass sie als routinemäßige Verfahren in weitere Übungsepisoden integriert werden können Dabei gestatten es die sozio materiellen Arrangements dieser neuen Episo den jeweils neue Bearbeitungsgegenstände zu fokussieren vgl Michaeler 2017 Deutlich wird unter diesem Blickwinkel die jedes individuelle Handeln bedingende Relati onalität und Praktiken Abhängigkeit von Kom petenzen in der doppelten Bedeutung von know how und Zuständigkeit vgl Michaeler Alke meyer o J Diese Bedingtheit wird zwar oft im Übungsaufbau implizit berücksichtigt jedoch im Training kaum einmal explizit reflektiert im Gegenteil Diskursiv werden Kompetenzen Inkompetenzen immer wieder einzelnen Spie lerinnen zugeschrieben und damit abstrakt als individuelle Eigenschaften thematisiert In der konkreten Übungsgestaltung werden sie hinge gen nahezu durchgängig im Zusammenspiel mit Mitspielerinnen bearbeitet die gemeinsam eine spielrelevante Aufgabe bewältigen sollen Dies gilt selbst für auf den ersten Blick rein individu elle Übungen wie das Einüben eines Angriffs schlags in einer Serie von Wiederholungen Die übende Spielerin wird entweder durch Zuwürfe oder Zuspiele mit dem Ball versorgt also erst durch andere in die Lage versetzt den Angriffs

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