173 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2016 17 1 Einleitung Goalball gehört zu den beliebtesten Sportarten für sehbehinderte und blinde Menschen Drei Spieler pro Mannschaft versuchen auf einem Volleyballfeld den Spielball in ein 9 Meter brei tes Tor zu werfen bzw zu rollen Geschwindig keit und Bewegungsrichtung des Balles identi fizieren die Spieler über das Klingelgeräusch der Glöckchen die sich in seinem Inneren befin den Institutionell ist die Sportart der Abteilung Goalball innerhalb des Deutschen Behinderten sportverbandes DBS zugeordnet Neben der großen Bedeutung der Sportart für den Frei zeitsport lässt sich im internationalen Spitzen bereich eine zunehmende Professionalisierung beobachten Zwischen 2012 und 2016 wurden an der TU München in einer Reihe von BISp Projekten zwei spezialisierte Spielbeobachtungstools für Goalball entwickelt die heute die Grundlage für die Strategieentwicklung der deutschen Natio nalmannschaften bilden Link et al 2014 Link et al 2015 Im Rahmen dieses Transferprojektes wurden die Teams in Vorbereitung auf und wäh rend der Paralympischen Spiele sowie den Euro pameisterschaften 2016 betreut Darüber hinaus kamen die in den letzten Jahren erhobenem Daten bei Weltstandsanalysen zum Einsatz Die im Folgenden dargestellte Studie untersucht ob bestimmte Sektoren des Tores besonders häufig angespielt bzw getroffen werden und ob unter schiedliche Erfolgswahrscheinlichkeiten in den Sektoren bestehen Die Ergebnisse lassen sich potentiell für die Spielvorbereitung und die Aus bildung von Athleten bzw Athletinnen nutzen 2 Methode Die Stichprobe umfasst 113 Spieler 63 Männer 50 Frauen der Goalball Weltspitze Für jeden Wurf wurden die Variablen gemäß Tab 1 erho ben Würfe mit sehr geringer Ballgeschwindig keit die im Goalball häufig als taktisches Mit tel zur Spielverzögerungen eingesetzt werden wurden ebenso wie Strafwürfe 1 vs 1 exklu diert Die Daten werden nach den kategorialen Variablen SEKTOR SEKTOR und GESCHLECHT dargestellt Die Wurfquote beschreibt den pro zentualen Anteil der Würfe in einer Kategorie die Torquote den prozentualen Anteil Würfe mit Torerfolg Bei der Berechnung der Wurfquote in den Sektor E wurden die Würfe doppelt gezählt um die geringere Breite dieses Sektors auszu gleichen Des Weiteren wurden Unterschiede in der Verteilung der Wurf und Torquote über einen χ2 Test untersucht und post hoc jede Zelle mit dem Mittelwert der übrigen vergli chen Die Effektstärke der Unterschiede ist über Cramer s beschrieben Die Voraussetzungen für die Anwendung der statistischen Tests lagen vor Als Signifikanzniveau wurde α 05 gewählt Wettkampfbetreuung im Goalball 2016 AZ 071605 16 Daniel Link1 Projektleitung Christoph Weber1 Thomas Prokein2 Goalball Bundestrainer 1Technische Universität München 2Deutscher Behindertensportverband e V

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