169Mannschaftssynchronisation und Stemmbrett im Hochleistungstraing BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2016 17 Belastungsbereich Laktat und Herzfrequenz zu verlassen Mit der Sonifikation verbesserten sich der Bootsbeschleunigungsverlauf im Frei lauf und in der vorderen Bewegungsumkehr die MSynch sowie die Schlag und Bewegungs struktur in Abhängigkeit von der individuellen Rudertechnik Die verbesserte MSynch zeigte sich in reduzierten Spannweiten der Durch zugs und Freilaufzeit des Rhythmusverhältnis ses und der Zuggeschwindigkeiten im Durchzug innerhalb einer Bootsbesatzung Die Befragung zeigte dass die Veränderung der Rudertechnik von den Athleten wahrgenommen und dadurch motorische Lerneffekte stimuliert werden Mat tes Schaffert 2015 3 3 2 Kräfte am Innenhebel und Stemmbrett Die Außenarmkraft erreichte im Vorderzug ca 70 der Normalkraft am Innenhebel und dominierte eindeutig gegenüber der Innenarm kraft in dieser Schlagphase Im Mittelzug betrug der Anteil der Außenarmkraft nur noch ca 46 der Normalkraft d h in dieser Schlagphase war der Anteil der Innenarmkraft größer Dabei fiel die geringe Steigerung der Außenarmkraft vom Vorderzug zum Mittelzug auf wohingegen sich die Normalkraft am Innenhebel und damit der Anteil der Innenhebelkraft zum Mittelzug mar kant erhöhten Die Ergebnisse beschreiben das erwartete typische Wechselspiel im Einsatz von Innen und Außenarm als charakteristisches Merkmal der Riementechnik Im Vorderzug bei hohem Widerstand besitzt der Außenarmzug aufgrund des längeren Hebels eine überragende Bedeutung die Innenarm kraft übernimmt eher eine ergänzende Funk tion für die Erzeugung des Drehmoments am Innenhebel nach dem Wasserfassen Zum Mit telzug steigt die Innenhebelgeschwindigkeit der Innenarm muss einen kürzeren Bogenweg als der Außenarm zurücklegen und bewegt sich folglich langsamer Dadurch wird die Kraftab gabe über den Innenarm günstiger obwohl dieser nach wie vor am kürzeren Hebel zieht Letztlich führt das zu einem höheren Anteil der Innenarmkraft Damit die Zugkraft des Innen armes ein hohes Drehmoment erzeugen kann darf der Hebelarm nicht unnötig verkürzt wer den d h es sollte eine optimale Griffbreite am Innenhebel gewählt werden Die Stemmbrettkräfte zeigten unterschiedliche Beträge zwischen Innen und Außenbein mit höherer Kraft des Außenbeins im Durchzug Im Durchschnitt erreichte das Außenbein im Vorderzug eine um 9 5 geringere Kraft als das Innenbein dagegen aber eine höhere Kraft im Mittel und Endzug 58 8 und 60 4 Bei 62 Ruderwinkel trat im Mittel ein Wechsel in der Beindominanz von zunächst höherer Kraft des Innenbeins auf anschließend höhere Außen beinkraft auf Die Riementechnik ist folglich durch eine typische Asymmetrie der Stemm brettkraft gekennzeichnet Dabei steigt die Stemmbrettkraft des Innenbeins mit Schlagbe ginn steiler an und erreicht das Kraftmaximum früher als das Außenbein Das Außenbein arbei tet dagegen im Mittel und Endzug stärker als das Innenbein und realisiert auch ein höheres Kraftmaximum 3 4 2000 m Rennanalyse Die Analyse des Rennverlaufs erfolgte für jedes Boot strecken und zeitbezogen und ermög lichte eine Einschätzung des Rennprofils und Interpretation der Daten Rennprofil taktik phasen Relation Schlagfrequenz Bootsge schwindigkeit und Schwankung der Bootsge schwindigkeit Damit konnten Aussagen zur Ausrichtung der individuellen Rennprofile und zur Zweckmäßigkeit der Relation von Schlagfre quenz zu Bootsgeschwindigkeit sowie zu intra zyklischen Geschwindigkeitsschwankungen ge macht werden Zudem erfolgt ein Vergleich der ermittelten Endzeiten zur Prognosegeschwin digkeit 4 Diskussion Die biomechanische Betreuung und der Einsatz von Mess und Feedbacksystemen sowie die Auswertung und Analyse der Messergebnisse bei den Nationalmannschaften durch die Universi tät Hamburg hat sich in den vergangenen Trai ningsjahren aus Sicht des DRV bewährt und ist zu einem unverzichtbaren Bestandteil für die Ent wicklung leistungsfähiger Bootsklassen gewor den Die Ergebnisse konnten den Trainingspro zess unterstützen und neue Möglichkeiten zur Ansteuerung der Rudertechnik öffnen Der bio mechanisch trainingswissenschaftliche Hinter

Vorschau BISp-Jahrbuch 2016/2017 Seite 171
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