163Mannschaftssynchronisation und Stemmbrett im Nachwuchstraining BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2016 17 auf den jeweiligen Technikschwerpunkt zu len ken Diese Rückmeldungen sollten die Athletin nen und Athleten in Beziehung zu den eigenen intrinsischen Rückinformationen setzen und die veränderte Bewegungsausführung wahr nehmen und verinnerlichen Letztlich sollte damit das Gefühl für die Bewegungsausfüh rung und veränderung sowie die Ansteuerung verschiedener Merkmale der Rudertechnik in kurzer Zeit 1 3 Trainingseinheiten unterstützt werden Unmittelbar im Anschluss an die Was sertrainingseinheit wurden die Ansteuerungs effekte im gemeinsamen Gespräch analysiert Der Schwerpunkt lag hier auf der Analyse und Bewertung von Änderungen der Bewegungsaus führung dem Zusammenhang zwischen intrin sischem und extrinsischem Feedback sowie der richtigen Bewegungsausführung dem erzielten Lernfortschritt und der Festlegung der weiteren Trainingsschwerpunkte für die Ruderinnen und Ruderer und für die Bootsbesatzung 3 3 Ergebnisse zu den Schwerpunkten 3 3 1 Mannschaftssynchronisation Die Ergebnisse zeigten für die 2000 m bzw 1000 m Strecken mit Sonifikation in beiden Belastungsintensitäten signifikant höhere Bootsgeschwindigkeiten reduzierte Fahrtzeiten und Anzahl an absolvierten Ruderschlägen bei vergleichbarer Schlagfrequenz max Differenz 0 4 Schläge min m ohne den physiologischen Belastungsbereich Laktat und Herzfrequenz zu verlassen Mit der Sonifikation verbesserten sich der Bootsbeschleunigungsverlauf im Frei lauf und in der vorderen Bewegungsumkehr die MSynch sowie die Schlag und Bewegungs struktur in Abhängigkeit von der individuellen Rudertechnik Die verbesserte MSynch zeigte sich in reduzier ten Spannweiten der Durchzugs und Freilauf zeit des Rhythmusverhältnisses und der Zugge schwindigkeiten im Durchzug innerhalb einer Bootsbesatzung Die Befragung zeigte dass die Veränderung der Rudertechnik von den Athle ten wahrgenommen und dadurch motorische Lerneffekte stimuliert werden 3 3 2 Kräfte am Innenhebel und Stemmbrett Im Vergleich der Leistungsklassen unterschie den sich die Leichtgewichtsruderer LM hin sichtlich der anthropometrischen Daten sowohl bei der Körperhöhe und Körpermasse 186 5 cm und 74 3 2 8 kg von den beiden anderen Leistungsklassen Junioren JM und Senioren M Die JM besaßen die gleiche Körperhöhe 193 4 cm aber eine geringere Körpermasse 84 8 8 7 kg als die M 91 5 6 1 kg der offenen Klasse Die M ruderten im Durchzug mit höherer Innenhebelleistung und kraft längerer Schlag weite und größerer Vorderzugbetonung weite Vorlage und steiler Kraftanstieg sowie höherer Stemmbrettkraft im Vergleich zu den JM und LM Dabei fielen die prozentual geringe Längs kraft 80 und höhere Außenarmkraft 90 der JM bei ca 84 der Normal und 83 der Stemmbrettkraft im Vergleich zu den M auf LM wiederum realisierten den Trainingsschlag mit geringerer Innenhebelkraft und leistung aber höherer Vorzugbetonung identische Ruderwinkelvorlage aber steilerer Kraftanstieg bei geringerer Stemmbrettkraft im Vergleich zu den JM Im Vorderzug realisierten die JM ca 80 der Normal Längs und Außenarmkraft sowie der Stemmbrettkraft der M bei vergleichbarem Zugrichtungswinkel Aufgrund der Ergebnisse insbesondere des gleichen Zugrichtungswinkels kann eine ähnliche Effektivität in der Kraftab gabe am Innenhebel beider Stichproben unter stellt werden Dabei ist jedoch zu beachten dass die M aus einer weiteren Ruderwinkelvorlage und somit ungünstigeren Körperposition als die gleich großen JM ruderten Das weist wiederum auf eine zunehmende Bedeutung des Vorder zuges mit der Leistungsklasse und der höhe ren Bootsgeschwindigkeit im Vergleich zu den JM hin da ein Vorderzug aus weiterer Vorlage und mit steilerem Kraftanstieg höhere Anfor derungen an die Zugrichtung und Kontrolle der Längskraft am Innenhebel stellt Folglich sind im Übergang von den JM zu den M höhere Innenhebelkräfte mit zunehmender Vorderzug orientierung weite Vorlage steiler Kraftanstieg und einem zweckmäßigen Zugrichtungswinkel am Innenhebel als leistungsrelevante Merkmale zu bewältigen

Vorschau BISp-Jahrbuch 2016/2017 Seite 165
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