14 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2016 17 Risikofaktoren für Verletzungen im Feld und Hallenhockey Gewandtheit Change of Direction and Accele ration Test CODAT absolviert Zum Zeitpunkt des ersten Saisonspieles startete die Dokumentation der individuellen Spiel und Trainingsbelastungen sowie die Erfassung sämtlicher Verletzungen und Erkrankungen durch die eine Teilnahme des Spielers der Spie lerin am regulären Trainings oder Spielbetrieb nicht möglich war Die Dokumentation für die einzelnen Mannschaften endete mit dem letz ten Pflichtspiel der Saison Die individuellen Expositionszeiten wurden mit Hilfe eines stan dardisierten Dokumentationsbogens erfasst Der Bogen umfasste das Datum und die Dauer der jeweiligen Aktivität in Minuten Zusätzlich wurde bei Nicht Teilnahme an Training oder Spiel der Grund der Abwesenheit abgefragt Die Dokumentationsbögen wurden auf wöchentli cher Basis von den Vereinen eingesammelt oder per Fax oder E Mail an den Versuchsleiter über mittelt und anschließend in eine elektronische Datenbank übertragen Die Dokumentation der Verletzung erfolgte über einen standardisierten Erfassungsbogen Dabei wurden Zeitpunkt Training Spiel Loka lisation Art und Grund der Verletzung erfasst Zudem wurde die Ausfallzeit in Training und Wettkampf in Tagen dokumentiert Die Verlet zungsbögen sollten von den Mannschaftsärzten und Physiotherapeuten ausgefüllt werden In den Fällen wo kein medizinisches Personal dau erhaft zur Verfügung stand erfolgte die Doku mentation der Verletzungen direkt über die Trainer Für die Berechnung der Verletzungsra ten wurden die Prävalenz kumulative Inzidenz und Inzidenzraten ermittelt Die Berechnung der Inzidenzraten erfolgte dabei über die For mel Anzahl der Verletzungen Expositionszeit x 1000 Mögliche Unterschiede in der Verletzungs inzidenz zwischen der Feld und Hallensaison zwischen den Geschlechtern so wie zwischen den Spielklassen wurden mit Hilfe des Student s t Test für unabhängige Stichproben durchge führt Die Analyse der Risikofaktoren erfolgte durch Zweigruppenvergleich der verletzten Spieler vs der unverletzten Spieler Intervallska lierte Parameter wurden mittels t Test für unab hängige Stichproben durchgeführt für katego riale Variablen kamen der Person s Chi2 test und Fisher s exact test zum Einsatz 3 Ergebnisse Insgesamt nahmen 232 Spieler und Spiele rinnen aus 14 Mannschaften und 6 Vereinen 68 1 Männer und 31 9 Frauen teil Davon fielen 84 5 auf den Erwachsenenbereich und 15 5 auf den Jugendbereich Differenziert nach Ligazugehörigkeit waren die meisten Spieler bzw Spielerinnen aus der 1 Bundesliga 31 9 gefolgt von der 2 Bundesliga 19 0 Regionalliga Oberliga 18 5 sowie Verbands liga 15 1 und Jugendmannschaften 15 5 Im Beobachtungszeitraum haben sich 84 der 232 Spieler bzw Spielerinnen verletzt In der Feldsaison waren 61 0 und in der Hallensaison 36 0 der Spieler bzw Spielerinnen p 0 314 betroffen Die Verletzungsinzidenz lag bei 3 74 Verletzungen pro 1000 h Expositionszeit Im Spiel zeigten sich höhere Inzidenzen Feld 11 11 Halle 7 61 Verletzungen pro 1000 h als im Training Feld 2 83 Halle 2 44 Verletzungen pro 1000 h p 0 001 Differenziert nach Geschlecht lag die Inzidenz pro 1000 h bei Männern bei 3 81 und bei Frauen bei 3 54 p 0 747 Unterteilt nach Spielklasse zeigte sich die höchste Verlet zungsinzidenz in der Regionalliga Oberliga mit 4 42 Verletzungen pro 1000 h gefolgt von der 1 Bundesliga mit 4 26 Verletzungen pro 1000 h der Jugend Regionalliga mit 3 53 Verletzungen pro 1000 h der Verbandsliga mit 2 69 Verletzun gen pro 1000 h und der 2 Bundesliga mit 2 09 Verletzungen pro 1000 h Verletzungen traten häufiger ohne 57 4 als mit Kontakt 36 1 auf Die meisten Verletzungen wurden als leicht 38 0 eingestuft gefolgt von den schweren Verletzungen mit 31 5 und den mittleren Ver letzungen mit 30 5 Am häufigsten traten Ver letzungen im Bereich der unteren Extremitäten 59 3 auf Hier waren überwiegend die Ober schenkel 18 5 die Kniegelenke 10 2 und die Sprunggelenke 10 2 betroffen Bei den oberen Extremitäten trat mit 14 8 die häu figste Verletzung im Bereich der Hände Finger auf Als Risikofaktoren für Verletzungen der unte ren Extremität konnten die Expositionszeit das Geschlecht und die Sprintzeiten über 30 Meter identifiziert werden Hinsichtlich die Expositionszeiten wiesen die verletzten Ath letinnen Athleten im Durchschnitt 29 Stun

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