144 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2016 17 Effekte eines systematischen Trittfrequenz Trainings bei den Faktoren Testverlauf p 0 05 partielles Eta 0 481 und Testverlauf Gruppe p 0 05 partielles Eta 0 502 Hier konnten jedoch im post hoc Test keine signifikanten Unterschiede mehr nachgewiesen werden Zusammenhänge zwischen zentralnervaler und peripherer muskulärer Aktivität wurden mit Korrelationen nach Pearson berechnet Es konn ten keine signifikanten Korrelationen zwischen beiden Variablen ermittelt werden 4 Diskussion und Fazit Eine Adaptation der zentralnervalen oder der peripheren muskulären Aktivität durch die Trai ningsintervention konnte weder für das Hoch noch für das Niedrigfrequenztraining eindeutig nachgewiesen werden Die aus vorhergegan genen Untersuchungen generierte Hypothese eines umgekehrt U förmigen Verlaufs der zen tralnervalen Aktivität konnte nicht eindeu tig bestätigt werden Tendenziell deuteten die Ergebnisse jedoch eher auf ein im Belastungs verlauf frühes Ansteigen der zentralnervalen Aktivität mit Peak nach bereits 10 min mit einer anschließend allmählich abflachenden Kurve hin Dies konnte jedoch nicht statistisch belegt werden Zwischen den Verläufen der zentralnervalen Aktivität EEG und der im EMG gemessenen peripheren Muskelaktivität ergaben sich keine statistischen Zusammenhänge Es kann damit nicht von einer Synchronizität muskulärer und zentralnervaler Aktivität im Belastungs und Ermüdungsverlauf ausgegangen werden Hierzu liegen bisher noch keine Ergebnisse anderer Untersuchungen vor Eine eindeutige Überle genheit eines der beiden Trittfrequenzparadig men konnte an dieser Stelle nicht festgestellt werden Die ausbleibenden signifikanten Veränderungen der zentralnervalen und muskulären Aktivität könnten möglicherweise damit zusammenhän gen dass die Leistungsunterschiede im Prä Post test Vergleich nicht groß genug bzw zum Teil nur auf eine Gewichtsreduktion der Probanden und nicht auf eine tatsächliche Leistungsstei gerung zurück zu führen waren Ludyga et al 2016 konnten bei einem mittleren Unterschied der relativen VO2max von 9 2ml min kg einen Unterschied im alpha beta Verhältnis nachwei sen In der vorliegenden Untersuchung verbes serte sich die HFG jedoch nur um 2 68ml min kg während die NFG sogar unverändert blieb Diese Effekte reichten möglicherweise nicht aus um zentralnervale Anpassungen zu provozie ren Die geringe Wirksamkeit des angebotenen Trainings könnte auf zwei mögliche Ursachen zurück zu führen sein Zum einen wurden Pro banden mit einem wöchentlichen Trainings pensum von 6 12 Stunden eingeschlossen Der gute Trainingszustand der Probanden vor der Intervention führte möglicherweise zu abge schwächten Effekten des Trainingsprogramms Zum anderen ist ein variables Intervalltrainings programm mit Trittfrequenzen von 60U min bis zum Maximum unter Vorgabe dezidierter Trai ningsbereiche Herzfrequenz nur schwer im Feld umsetzbar da Umwelteinflüsse u a Ver kehr Wind Wetter Streckenprofil unberechen bare Störfaktoren bilden Des Weiteren unterlie gen sowohl EEG als auch EMG Daten auch bei hoher Standardisierung traditionell größeren interindividuellen Schwankungen Diese fielen hier aufgrund der geringen Probandenzahl stär ker ins Gewicht und verhinderten möglicher weise das Erkennen tatsächlich vorhandener Zusammenhänge Zukünftige Untersuchun gen mit größeren Stichproben und einem Trai ning unter kontrollierten Labor Bedingun gen könnten interindividuelle Schwankungen abpuffern und ggf für weitere aufschlussreiche Ergebnisse sorgen

Vorschau BISp-Jahrbuch 2016/2017 Seite 146
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