129 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2016 17 1 Problem Aus Kohortenstudien geht hervor dass ein gestörtes Seitenverhältnis der Beinkraft fähigkeit einen internen Risikofaktor für Belastungsschäden der unteren Extremität im Leistungssport darstellt Bonci 1999 Croisier 2004 Freckleton Pizzari 2012 Knapik et al 1991 Eine solche bilaterale Kraftasymmetrie kann das Ergebnis zahlreicher Faktoren sein die miteinander in Wechselwirkung stehen Dazu zählen die spezifische Belastungsstruktur einer bestimmten Sportart Zvijac et al 2014 die Dominanz einer Körperseite Jones Bampou ras 2010 sowie insbesondere Vorverletzungen Schiltz et al 2009 Die zugrunde liegenden neu ronalen und muskulären Ursachen sind bislang nicht erforscht Damit steht die Theoriebildung bezüglich der präventiven Wirksamkeit einer bestimmten Intervention gänzlich aus Die vor liegende Studie zielt darauf ab diesen Missstand zu beheben indem der Einfluss des Muskelvo lumens sowie der willkürlichen Aktivierungsfä higkeit auf die Kraftasymmetrie am Beispiel des M quadriceps femoris analysiert wird Auf Basis dieser Erkenntnisse sollen Handlungsanweisun gen für die Prävention und Rehabilitation im Spitzensport bereitgestellt werden durch deren Umsetzung die Kraftasymmetrie der Beinstre cker abgebaut und der Gesundheitsstatus der Spitzenathleten angehoben werden kann 2 Methode 2 1 Versuchspersonen Die untersuchte Stichprobe setzte sich aus 73 Bundeskaderathletinnen und Bundeskaderath leten unterschiedlicher Sportarten zusammen die durch den Olympiastützpunkt Stuttgart betreut wurden Die Versuchspersonen wie sen zum Zeitpunkt der Untersuchung weder akute noch chronische Überlastungssyndrome der unteren Extremität auf und partizipier ten uneingeschränkt am Trainings und Wett kampfbetrieb In Tab 1 sind die wichtigsten Daten der Studienteilnehmer zusammengefasst Inkludiert wurden Sportlerinnen und Sportler die in einer Voruntersuchung eine Kraftasym metrie der Beinstrecker von mindestens 15 aufweisen Dieses Screening diente neben der Probandenakquise auch als Gewöhnung an die Versuchsbedingungen Es umfasste maximale isometrische und konzentrische isokinetische Knieextensionen beider Extremitäten Die Stich probe wurde durch eine nach Geschlecht und Sportart gematchte Kontrollgruppe KG kom plettiert Alle Versuchspersonen wurden über den Gegenstand und die möglichen Risiken der Untersuchung aufgeklärt und unterzeichneten eine Einverständniserklärung In Abb 1 werden die Gruppenzusammensetzung sowie die Sport artzugehörigkeit veranschaulicht Kraftasymmetrie der Beinstrecker Neuronale oder muskuläre Ursachen AZ 070708 16 17 Robert Bollinger Dieter Bubeck Wilfried Alt Projektleitung Universität Stuttgart Institut für Sport und Bewegungswissenschaft

Vorschau BISp-Jahrbuch 2016/2017 Seite 131
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