03 2015 68 Vision Raumfahrtwettbewerb Audi besucht unseren Erdtrabanten Im Team mit der Ingenieursgruppe Part Time Scientists launchen die Ingolstädter im Rahmen des Google Lunar Xprize Wettbewerbs einen Rover Mondsüchtig Google rief und viele Ingenieure und Hightech Firmen welt weit kamen Der Internetmulti schrieb den mit mehr als 30 Millionen Dollar dotierten Google Lunar Xprize aus ein Raumfahrtwettbewerb bei dem ein privates Team einen Rover auf den Mond schießen muss der dort mindestens 500 Meter zurücklegt und High Resolution Fotos und Videos zur Erde funkt Die Teilnehmer sollen dabei zu rund 90 Prozent ohne staatliche Unterstützung auskommen und innovative unkon ventionelle sowie kostengünstige Ideen entwickeln Das Zielge biet der fünftägigen Mondfahrt liegt nördlich des Mond Äqua tors ganz in der Nähe der ehemaligen Landestelle von Apollo 17 aus dem Jahr 1972 einer Gegend mit Temperaturschwan kungen von bis zu 300 Grad Celsius nur eine Herausforde rung von vielen Diese nahmen Teams weltweit an darunter die Berliner Part Time Scientists um ihren Gründer und Kopf Robert Böhme Den harten Kern der bis zu 35 ehrenamtlich ar beitenden Ingenieure unterstützen Forschungseinrichtungen und Hightech Firmen wie Nvidia TU Berlin das Austrian Space Forum OeWF und das Deutsche Zentrum für Luft und Raum fahrt DLR Aber auch der 80 jährige Nasa Altmeister Jack Crenshaw der seinerzeit Flugbahnen für die Apollo Mission berechnet hat und Audi Als Kooperationspartner liefern die Ingolstädter vor allem Knowhow in puncto Leichtbau Elektro mobilität permanenter Quattro Allradantrieb sowie pilotiertes Fahren Überdies steht Qualitätssicherung und Design auf dem Plan Audis Konzept Design München stylt den Audi Lunar Quattro so dass das rund 35 Kilo leichte Gefährt aus Alu und Magnesium orientierungssicher selbst grobe Hindernisse über winden kann Form follows function gilt Designer Jorge Diez als Maxime Aufgrund der Verhältnisse auf dem Mond müssen wir über jedes kleinste Designdetail intensiv nachdenken Die gewohnte Audi Ästhetik soll dabei gewahrt bleiben 2009 präsentierten die Weltraumfanatiker Physiker und Mathematiker der Part Time Scientists denen es nicht ums Geld sondern um hohe Ingenieurkunst geht erste Prototypen wie den Asimov und Jules Verne Der Audi Lunar Quattro vereint nun viele hochspezifische Detaillösungen Dank seines schwenkbaren circa 30 Quadratzentimeter großen Solarpa nels gilt er als Selbstversorger Als Backup ist im Chassis eine Lithium Ionen Batterie für die geforderte 500 Meter Fahrt ver baut Die vier Räder mit ihrem 360 Grad Drehradius werden von Doppelquerlenkern geführt den Antrieb übernehmen vier Radnabenmotoren ein E Quattro Antrieb der für 3 6 km h gut sein soll Testparcours absolvierte der Rover schonmal unter anderem in den Alpen und auf Teneriffa Für ihre gelun genen Testvorführungen heimste das einzige deutsche Team bereits Milestone Prizes im Wert von 750 000 Dollar ein Der Jury gefielen die Entwicklung des Rovers sowie die optischen Systeme und Sensoren besonders gut Bis Ende 2017 soll die Weltraummission dann erfüllt sein Ein kleiner Schritt für Audi Und vielleicht ein großer für die Forschung Oder umgekehrt Autor Julian Sommer Fo to A ud i

Vorschau carIT 3 2015 Seite 68
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