5G Mission 39 03 2015 diesem Bereich Mit seiner Agilität könnte der 5G Mobilfunk eine andere Technik verdrängen die bereits auf dem Weg ins Auto zu sein schien Die Anwendungen der Car to Car und Car to Infrastructure Kommunikation abgekürzt C2X sind nach früheren Planungen auf den Funkstandard 802 11p aus gerichtet einer speziell für das Auto modifizierten Variante der heimischen WLAN Technik Doch immer mehr sieht es danach aus dass stattdessen der Mobilfunk in diesem Segment hei misch wird Betrachtet man einschlägige Forschungsprojekte der jüngeren Zeit so wird deutlich dass die Anbindung an die Cloud auch im Straßenverkehr immer mehr in den Vorder grund rückt eine Fähigkeit die die gewöhnliche Car to Car Technik jedoch nicht bietet Neben den Traffic Safety Anwendungen unter anderem zur Sicherheit von Zweiradfahrern und Fußgängern eigne sich die 5G Mobilfunktechnik noch für eine Reihe weiterer Anwendungen rund um das Auto angefangen von der Ver kehrslenkung bis hin zu typischen Backseat Anwendungen erläutert Arturo González wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer Institut für eingebettete Systeme und Kommuni kationstechnik ESK in München Beispiele sind Videostrea ming oder Online Gaming Diese Anwendungen sind weniger autospezifisch hier trifft die 5G Entwicklung wieder mit dem Mainstream der User zusammen Das gilt auch für eine weitere spezielle Fähigkeit der 5G Netze Sie sollen auch bei extremer räumlicher Handy Dichte noch nicht in die Knie gehen Wenn etwa beim Endspiel der Fußball WM tausende Fans in den Rängen gleichzeitig ihr persönliches Video vom Geschehen auf dem Rasen ins Internet hochladen wollen so werde das nur mit einem 5G Handy möglich sein alle vorherigen Techniken gerieten hier schnell an ihre Grenzen erläutert Hans Peter Ma yer Chef der 5G Entwicklung in den Bell Labs von Telekommu nikationsausrüster Alcatel Lucent Alle diese Fähigkeiten und Features ergeben das Bild einer universell einsetzbaren Tech nik eben jener eierlegenden Wollmichsau welche für jeden etwas bietet Fragt man die Netzbetreiber welche Pläne sie da mit haben so bleiben die Antworten allerdings vage die Tech nik liege noch zu weit in der Zukunft heißt es beispielsweise bei Telefónica Wie sich die 5G Technik auf die Funktionalität des Connected Cars auswirken wird wird man sehen wenn der Standard festgelegt ist stellt ein Sprecher des Unternehmens klar Konkurrent Vodafone scheint da schon etwas weiter zu sein Das Unternehmen verweist darauf dass es bereits auf der CeBIT 2015 ein 5G Netz mit Datenraten von mehr als 10 Giga bit pro Sekunde gezeigt hat Die Deutsche Telekom hat auch noch keine konkreten Pläne aber sie engagiert sich im Rahmen diverser Forschungsprojekte in der Entwicklung einer neuen Multiservice Architektur für den optimalen Einsatz der 5G Technik Das Unternehmen hat zudem mit dem 5G Haus ein ei genes Innovationslabor ins Leben gerufen Über mögliche inno vative Anwendungen will man aber auch in Bonn nicht reden Immerhin in einem Punkt stimmen die drei großen deutschen Netzbetreiber überein Alle drei haben bei der Frequenzaukti on im Juni mitgeboten und weitere Frequenzbänder ersteigert Dieses Geschäft das ist die Botschaft will keiner verpassen Autor Christoph Hammerschmidt Das leisten die Mobilfunknetze Mit 5G stößt die Vernetzung in eine andere Dimension vor Generation 2 G 3G 4G 4G 5G Technik EDGE UMTS HSDPA HSUPA LTE LTE Advanced Maximale Datenbreite 236 8 kbit s theoretischer Wert in der Praxis schwer zu erreichen 42 Mbit s bei HSDPA sonst 384 kbit 50 bis 100 Mbit s abhängig unter anderem vom Frequenzband Bis zu 1000 Mbit s 1 2 Uplink 75 bis 500 Mbit s je nach Standard Ziel 1 Gbit s up 50 Mbit s down Latenzzeit 170 bis 200 ms Theoretisch circa 50 ms in der Praxis bis zu 1000 ms 10 bis 20 ms je nach Quelle 100 ms ITU beziehungsweise 50 ms 3GPP Entwicklungsziel 1 ms Genutzte Frequenzbereiche 1 900 MHz 1800 MHz 800 MHz 1800 MHz 2 6 GHz 800 MHz 1800 MHz 2 6 GHz 800 MHz 1800 MHz 2 6 GHz Noch unklar bis 200 GHz 1 Bei LTE A gibt es zwei Normen die 3GPP mit Schwerpunkt auf Asien aber auch die europäische Normungsorganisation ETSI ist Mitglied und die ITU eine Sonderorganisation der UN 2 Die Downlinkrate hängt stark davon ab wie schnell sich ein Mobilfunkgerät bewegt

Vorschau carIT 3 2015 Seite 39
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