carIT 01 2013 Seite 32

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32 Mission HMI Nicht umsonst gebührt der IT der Ruf als Innovationstreiber innerhalb der Automobilindustrie So entfallen etwa vier von fünf Innovationen im Automobilbau inzwischen auf die Bereiche Elektronik und Software Neben Technologien wie dem Motormanagement die ihren Dienst vom Fahrer weitest gehend unbemerkt verrichten gewinnen vor allem innovative Fahrerassistenz und Infotainmentsysteme zunehmend an Be deutung Der Fahrer wird nicht nur vor Gefahren gewarnt er kann künftig online gehen Apps laden E Mails abrufen und vieles mehr Das erfordert letztlich aber auch eine völlig neue Herangehensweise in der Bedienung Die Schnittstelle zwi schen Mensch und Maschine muss intuitiv bedienbar sein um die neuen Funktionalitäten beherrschbar zu machen Die Krux Der Nutzer erwartet in immer schnelleren Intervallen eben je nen Komfort den er aus dem Bereich der Customer Electronics gewohnt ist Das setzt die Autoindustrie unter Zugzwang Eine effiziente Entwicklungsarbeit seitens der OEMs und Zuliefe rer ist dennoch unerlässlich um sicher bedienbare Lösungen schnellstmöglich in den Markt zu bringen Fo to B M W 01 2013 Um im Bereich des Human Machine Interface HMI derar tige Entwicklungsprozesse realisieren zu können arbeiten un ter der Leitung des Unternehmens Elektrobit Automotive und des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz DFKI zahlreiche Partner am Projekt AutomotiveHMI Ziel der gemeinsamen Forschung ist die Entwicklung eines Aus tauschformates für die Weitergabe von HMI Spezifikationen über standardisierte Modelle Sprachen und Schnittstellen Der Austausch von Entwicklungsdaten zwischen verschie denen Abteilungen und Herstellern geschieht bislang auf Basis von textbasierten Beschreibungen die sich nur unter erheb lichem Aufwand abgleichen und effektiv austauschen lassen Im Rahmen des Forschungsprojektes soll eine derartige Praxis durch ein maschinenlesbares und maschineninterpretierbares Datenformat ersetzt werden das den gesamten Prozess der HMI Entwicklung von der ersten Idee über die notwendigen Anforderungen das Design die Umsetzung und eventuelle Tests abbildet Neben einem schnellen Datenaustausch ver spricht AutomotiveHMI auch das frühzeitige Auffinden von Entwicklungsfehlern sowie die Möglichkeit prototypische Be nutzerschnittstellen bereits auf der Basis von groben Design entwürfen zu simulieren Die Forschungsarbeiten unter Leitung des Fraunhofer Insti tuts für Experimentelles Software Engineering IESE und des DFKI weisen hierbei ein stufenförmiges Design auf Zunächst analysierten die Wissenschaftler verschiedene Entwicklungs prozesse der Projektpartner vor Ort um die genutzten Werk zeuge Modelliersprachen und die beteiligten Akteure zu erfassen Auf der Grundlage der hierbei gewonnenen Daten erstellten die Forscher anschließend den abstrakten Referenz rahmen eines idealtypischen Vorgehens Ebenfalls wurden im Rahmen der Analysearbeit Befragungen und Workshops bei Projektpartnern durchgeführt Die Analyse hat ergeben dass die grundlegenden Prozesse über alle Partner einander äh neln Unterschiede bestehen jedoch hauptsächlich im Bereich der eingesetzten Tools dem Formalisierungsgrad und der Art der Spezifikationsdokumente sowie hinsichtlich des Umfangs an Entwicklungsleistungen die üblicherweise fremdvergeben werden Darüber hinaus wurden Unterschiede im Organisa tionsmodell festgestellt welche Abteilung übernimmt wel che Aufgaben und wie viele Abteilungen sind insgesamt im Entwicklungsprozess involviert erklärt Moritz Kümmerling Forschung und Industrie wollen mit dem Projekt AutomotiveHMI ein standardisiertes Austauschformat für die Weitergabe von HMI Spezifikationen erstellen Effiziente Entwicklung


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