Bild Nordic Office of Architecture Baustelle Gesundheitswesen Norwegens Gesundheitswesen befindet sich in einem Erneu erungsprozess Aufgrund des hohen Durchschnittsalters der medizinischen Ausstattung vieler Einrichtungen kommt es häufig zu Ver sorgungsengpässen Lange Wartezeiten für medizinische Behandlungen sind die Konsequenz Neben der veralteten Tech nik finden sich Ursachen für die Eng pässe im Gesundheitswesen vor allem im wachsenden Bedarf medizinischer Dienste Landesweit spürbar ist der demografische Wandel in den großen Ballungszentren wie Oslo oder Stavan ger bringt zudem die stetig wachsende Bevölkerungszahl die Krankenhäuser an ihre Kapazitätsgrenze Um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden investiert das Land in seine Gesundheitsinfrastruktur Mit dem nationalen Gesundheits und Kranken hausplan setzt Norwegens Regierung beim Ausbau der Kapazitäten weniger auf die Privatisierung von Krankenhaus diensten als vielmehr auf zentralstaatli che Investitionen Diese bieten Chancen für Medizintechnik Hersteller Vor allem in den Segmenten OP Ausrüstungen und Instrumente Diagnoseapparate ortho pädische Ausrüstungen Laborgeräte di gitale Röntgen und Monitoringsysteme sowie Telemedizin ist der Bedarf groß Neben vielen kleineren Maßnahmen wie Aus und Umbauten von Kranken hausabteilungen werden an einigen Standorten ganze Gebäude vereinzelt sogar ganze Kliniken neu gebaut So errichtet im nordnorwegischen Kirkenes derzeit die deutsche Firma Cadolto aus der Nähe von Nürnberg ein komplettes Krankenhaus in Modulbauweise Die Fertigstellung hier ist im Herbst dieses Jahres geplant Das größte Projekt befindet sich zurzeit jedoch noch in der Planungsphase Um die Kapazitäten den zukünftigen Anfor derungen anzupassen plant das Univer sitätskrankenhaus Oslo ein Megaprojekt Die vom Klinik Vorstand bevorzugte Va riante sieht vor zwei Krankenhäuser am Osloer Stadtrand zu erweitern und eines komplett neu zu errichten Der bisherige Hauptstandort das Ullevål Sykehus im Zentrum der Stadt soll demnach stillge legt und zur Schaffung neuen Wohn raums verkauft werden Ob das Projekt in dieser Weise realisiert wird ist allerdings noch fraglich Zunächst muss sich die nächst höhere Instanz die regionale Gesundheitsbehörde Helse Sør Øst mit dem Projekt beschäftigen Sollte das Vor haben umgesetzt werden wäre es bei geplanten Kosten von circa 4 5 Milliarden Euro das bisher teuerste Bauprojekt auf dem norwegischen Festland Auch wenn die Kosten zur Beseitigung der Engpässe in der medizinischen Ver sorgung des Landes erheblich sind Nor wegen ergreift Initiative und mit hohen Investitionen und seinem Pflege und Gesundheitsplan Maßnahmen die das Land nach vorne bringen werden Dabei zeigt sich die norwegische Gesundheits branche offen gegenüber technischen Neuerungen und legt damit den Grund stein der zukünftig bessere Diagnosen und Therapien ermöglichen wird von Felix Reimann

Vorschau Connect 1/2016 Seite 36
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