KLAUS EMMERICH Österreichischer Journalist und Volkswirt Hauptziele Versorgungssicherheit Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit Wie üblich gibt es auch für Energie und Klima weit gespannte Vorgaben Bis 2020 Verringerung der Treibhause missionen um mindestens 20 gegenüber 1990 dazu 20 Energie aus erneuerbaren Quellen insgesamt um 20 mehr Energieeffizienz 40 WENIGER TREIBHAUSEMISSIONEN 27 ERNEUERBARE ETC Der Integrationsapparat holt für 2030 kühn weiter aus So sollen die Treibhausgasemissionen um 40 verringert werden aus erneu erbaren Quellen sollen mindestens 27 der EU Energie herrühren die Energieeffizienz soll um 27 30 gesteigert werden und 15 soll die Verbundbildung bei den Stromnetzen ausmachen was 15 in der EU erzeugten Stroms gleichkommt der in andere EU Länder exportiert werden kann Noch höher greift die EU Kom mission mit Zielen bei 2050 So sollen die Treibhausemissionen um 80 bis 95 gegenüber 1990 verringert werden An Selbstbewusstsein lässt es Brüssel nicht ermangeln Bei den 2020 Zielen wurden von 1990 bis 2012 die Treibhausgase um 18 reduziert während der Anteil der erneuerbaren Energien von 8 5 auf über 14 im Jahr 2012 gestiegen ist Bei der Energieeffi zienz wird bis 2020 eine Steigerung um 18 19 angenommen Kommentar der Kommission Wir können die Ziele erreichen wenn alle Mitgliedstaaten die entsprechenden EU Rechtsvorschriften durchsetzen NIE DEN IRRWEG IN DIE KERNENERGIE GENOMMEN Mit dem hehren Anspruch einer Emissionsfreien Gesellschaft ist auch die österreichische Energiepolitik unterwegs Klima und Ener giepolitik sollen über ein regierungsamt liches Grünbuch für Öster reich deutlich hinausgehen In einem laufenden Integrationsprozess soll national und europapolitisch festgeschrieben werden was gewünscht was möglich und was zu vermeiden ist Ausgangspunkt der amt lichen Einordnung der österreichschen Energiepolitik Bei erneuerbaren Energien liegt Österreich mit 78 Anteil an der Stro merzeugung weltweit im Spitzenfeld Für das Umweltbundesamt zu Wien haben die österreichischen Ver sorger nie den Irrweg in die Kernenergie genommen Auch bei Kohlekraft geht es um einen rot weiß roten Musterknaben 2025 soll mit Dürnrohr das letzte Kohlekraftwerk vom Netz genommen werden Auch bei Strom steht Österreich fast mustergültig da 20 des Endenergieverbrauchs entfallen auf Strom Fossile Energieträ ger bestreiten allerdings nach wie vor zwei Drittel des Verbrauchs Für Experten liegen die größten Einsparungs und Rationalisierungs potentiale bei Verkehr und bei Wärme NACHHOLBEDARF BEI BESTEUERUNG Bei der Besteuerung fossiler Brennstoffe besteht auch im österreichi schen Fall einiger Nachholbedarf Bei Strom schließen sich die Kreise Ergeben sich doch für die Erneuerbaren am robusten Markt Chancen nur durch zügigen Ausbau der Stromnetze auch gegen rationale oder ört liche Widerstände Beispiel 380 kV Ringleitung bei Salzburg Jahre des Versäumnisses aus richtiger oder falscher Rücksichtnahme ört lichen regionalen oder anderen Zuschnitts beginnen sich zusehends zu rächen Bunt wie das rot weiß rote Energiebild auch ist Österreichs Abhän gigkeit von fossilen Energieträgern beim Bezug aus dem Ausland liegt bei 62 im EU Durchschnitt unter 40 Was Russengas aus macht schlägt sich auch in der Energiebilanz nieder Nüchtern betrachtet müsste auch Österreich lebhaft daran interessiert sein den Status quo hinter sich zu lassen und dies nicht nur bei hausge machter Energieeffizienz Lässt sich doch bei Energietechnologien ablesen wo es da und dort hapert Der große technologische Fort schritt im Bereich der Energie lässt also national wie international und schon gar europapolitisch auf sich warten Beispiel verbesserte Energieeffizienztechnologien Bei einem Strategieplan für Energie technologie ist es nun schon seit 2007 geblieben Umsetzen bitte warten AUSSENPOLITIK NUR EINSTIMMIG Von einer Energieaußenpolitik mit System und Zukunftsfähigkeit kann mangels Supranationalität kaum die Rede sein Alles was energiepolitisch unter außenpolitisch läuft bedarf des einstimmi gen Votums aller Mitgliedsstaaten Internationale Energiedialoge mit Russland Algerien oder Norwegen geraten zu Konsultationen im Plauderstil meistens ohne Vertrag und Verbindungen BREXIT MIT ENERGIEDIALOG Zu alten Energiedialogen kommen mit dem Brexit neue London gibt mehr denn ja vor mit Atomkraft das Auslangen zu finden sie zu fördern zu subventionieren und technologisch möglichst auf eigene Faust zu exportieren Gleichzeitig werden an der Themse steuer liche und sonstige Begünstigungen für Alternativen wie Wind kraft zusammengestrichen Spielte Großbritannien energiewirt schaftlich schon als EU Mitglied nach einer eigenen Partitur so erst recht nach dem Brexit sich von Brüssel nichts sagen und schon gar nichts anschaffen zu lassen wirkt energiewirtschaftlich nicht nur nach Großbritannien hinein Einfach so hinaus möchte ein EU freies Großbritannien Sich auch energiewirtschaftlich eigen ständig machen und sein Atomkonzept den schwankenden und unentschlossenen EU Freunden nicht nur verkaufen sondern als Gesamtpolitisches Element gegen die Brüsseler Herrschaft anempfehlen Geschäfte eingeschlossen DHK aspekte 03 201646 MÄRKTE TRENDS

Vorschau Aspekte 3|2016 Seite 46
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