28 MÄRKTE TRENDS DHK aspekte 03 2016 OETTINGER WEM ES ZU GUT GEHT DER BEKOMMT FLAUSEN IM KOPF Dinner Night der Innovationen und Deutsch Öster reichisches Technologieforum Industrie 4 0 Einen sehr kritischen Blick auf die Wirtschaftsgesinnung in der Euro päischen Union und besonders Deutschland und Österreich warf Günther Oettinger EU Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft beim deutsch österreichischen Technologieforum Industrie 4 0 in Wien Symptomatisch sei die ablehnende Stim mung besonders in Österreich gegen die beiden Freihandelsab kommen CETA und TTIP die mit der weitverbreiteten Abneigung gegen die USA zu tun habe Europa braucht nicht nur die eige nen 500 Millionen sondern die ganze Welt als Markt sonst laufe es Gefahr wirtschaftlich ein kleiner Wurmfortsatz von Asien zu werden warnte der Kommissar Oettinger früherer Ministerpräsident von Baden Württemberg war der Stargast einer prominenten Veranstaltung der Deutschen Han delskammer in Österreich und der Forschungsgesellschaft Fraunho fer Austria Research Sie stand unter der Leitung von Universitäts professor Dr Wilfried Sihn Geschäftsführer von Fraunhhofer Aust ria Der Auftakt fand im reizvollen Kuppelsaal der Technischen Universität Wien mit seiner über hundert Jahre alten Holzkonstruk tion statt einer der seltenen Kuppelbauten mit Fenstern wie TU Rek torin Prof Dr Sabine Seidler erklärte Oettinger beklagte den mangelnden Willen zur Anstrengung Deutschland und Österreich geht es zu gut Wenn es einem zu gut geht bekommt man Flausen im Kopf Steigt der Konsum stagniert die Produktion Mit Entschiedenheit verteidigte er die beiden Han delsabkommen CETA ist überhaupt das beste Abkommen das Europa je verhandelt hat TTIP sei schwieriger aber genauso wichtig Europa könne nur gemeinsam verhandeln solche Abkom men werden eben nicht vom Pfarrkirchenrat geschlossen Industrie 4 0 sei ein deutsches Wort das zu einem internationalen Label werden könnte sagte Oettinger Er forderte eine digitale Stra tegie der EU 28 Einzelstaaten haben keine Chance gegen die

Vorschau Aspekte 3|2016 Seite 28
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