britannien teilweise in Italien Irland Dänemark und Portugal Der Anteil am Bruttoinlandsprodukt zeigt statistisch was es im System schlägt Bei 9 im OECD Durchschnitt liegen die Gesundheitsausga ben anteilsmäßig am Bruttoinlandsprodukt deutlich auseinander USA 16 Schweiz Deutschland Niederlande Schweden 11 Frank reich Belgien Kanada bei 10 Dänemark Neuseeland bei 9 Nimmt man die Kriterien der Weltgesundheitsorganisation so liegt Österreich eindeutig vor Deutschland beim Attainment of Goals um vier Ränge Bei der Bewertung der Gesundheitssysteme nach Effektivität rangiert Österreich auf Rang neun vor Japan und Deutschland auf Rang 25 vor den USA EINSEITIGE DATENBASIS POLITISIERTE AUSWERTUNG Gesundheitssysteme mit all ihren Facetten zu beurteilen fällt selbst erfahrenen Organisatoren und ihren Zuarbeitern schwer Ins Bild einer ebenso anspruchsvollen wie interessenverästelten Branche passt dass von Seiten deutscher Ärzte derzeit die Berechnungen der WHO in Frage gestellt werden Bemängelt wird die enge und einseitige Datenbasis und die politisierte Auswertung des WHO Rankings Gestandene Gesundheitsökonomen mag diese fachübergreifende Dissonanz nicht überraschen sind doch die Kriterien und Gewohn heiten der Gesundheitsökonomie ebenso umstritten wie die Einstu fungen innerhalb des Gesundheitssystems Das gilt erst recht für die Bewertung von Nutzen und Kosten So kann es nicht überraschen dass es schwer fällt Modelle und Werkzeuge zur Messung und Bewertung medizinischer und gesundheitspolitischer Abläufe unbe stritten zu erfassen und zu bewerten Wirtschaft liche Denkweisen und Prinzipien mögen sich nicht ohne weiteres deckungsgleich zu den Denk und Arbeitsweisen der Medizin verhalten ÄRZTE UND VERTEILUNGSGERECHTIGKEIT Es liegt in der Natur der Sache dass Ärzte normalerweise zuerst an ihre Patienten und deren Wohlergehen und erst in zweiter Linie an Strukturen und Erstattungen von Kosten Verteilungsgerechtigkeit sowie Qualität und Wirtschaftlichkeit denken Fällt es doch schon schwer Kostenminimierungsanalysen und ähn liche Nutzwertprob leme in den Griff zu bekommen Auch zählt es zum standardisier ten Repertoire der Kritiker am Gesundheitswesen dem Eigennutz der Ärzte einen höheren Stellenwert zuzurechnen als deren Beitrag zum Wohlergehen der Gesundheit und den Alterungsprozessen von deren Patienten Im Vergleich Deutschland Österreich sorgen Gesundheitspolitik und Patientenpraxis für nennenswerte Unterschiede In Österreich gilt die einfache Formel dass normalerweise jeder Arbeitnehmer kranken versichert ist Dies geschieht anders als bisher in Deutschland ohne Obergrenze Dennoch hat sich ein verfeinerndes System privater Zusatzversicherungen für Arztbesuche Krankenhausaufenthalte und Rehabilitation eingespielt Dies geschieht nicht ohne Kritik Neuerdings geistert durch die österreichische Gesundheitsdiskus sion das Stichwort von der Zwei Klassen Gesellschaft veranlasst durch Wartezeiten vor allem bei aufwendigen Untersuchungen wie Magnetresonanztomographie MRT oder Operationen Außerhalb von Akutfällen zeigen sich Betreuungsengpässe Vor allem in Groß städten und in ihren Einzugsgebieten wird die Zulassungspraxis der Ärztekammern oder Sozialversicherungen kritisiert wenn Eng pässe und Wartezeiten entstehen Auch die Verschreibungspraxis niedergelassener Ärzte kritisieren die Versicherungen MEDIZINISCHE VERSORGUNG GLEICHES UNGLEICHES Im Vergleich zwischen Österreich und Deutschland reihen sich Paral lelen zu Unterschieden In Österreich wird seit Jahren beanstandet und auch intern kritisiert dass zu viel Versorgung im Spital und zu wenig im niedergelassenen Bereich erfolgt Seit Jahren entfallen 40 der österreichischen Gesundheitsausgaben auf die Kranken häuser Bei Akutbetten pro Tausend Einwohner übertrifft Österreich die EU Durchschnittswerte um fast das Doppelte Spezialproblem In Österreich fehlen Allgemeinmediziner Unter annähernd 40 000 Ärzten sind 8 500 als Kassenärzte gemeldet darunter 4 200 Allge meinmediziner und über 4 000 Fachärzte Was das bedeutet lässt sich so rechnen Über 4 000 Todesfälle könnten verhindert werden wenn in Österreich 800 zusätz liche Allgemeinmediziner tätig wären In Deutschland liegen ähn liche Strukturprobleme vor Die Zahl der ambulant tätigen Ärzte liegt mit annähernd 150 000 um ein Drittel Seit Jahren entfallen 40 der österreichischen Gesundheitsausga ben auf die Krankenhäuser Bei Akutbetten pro Tausend Einwohner übertrifft Österreich die EU Durchschnittswerte um fast das Doppelte sa tyr en ko fo to lia d e Bei den Sozialsystemen bestehen in Europa erhebliche und unübersehbare Unterschiede Mit der gewohnten Beliebigkeit sind auch in ternationale Vergleiche nur mit Vorsicht an zustellen DHK aspekte 02 201648 MÄRKTE TRENDS

Vorschau Aspekte 2|2016 Seite 48
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