EDITORIAL Liebe Mitglieder der Deutschen Handelskammer in Österreich liebe Leserinnen und Leser seit einigen Jahren haben Studien die sich mit Länderrankings und Wettbewerbsfähigkeitsvergleichen beschäftigen Hochkonjunktur Die Ergebnisse werden quasi als Barometer für die Erfolge oder Misserfolge der Wirtschaftspolitik eines Landes eingestuft Fällt ein Land im Jahresvergleich drei Stufen nach unten kommt unweiger lich die geballte Kritik der nationalen Ökonomen und Wirtschafts verbände hinterher Die Studien zeigen durchaus die Schwachstel len auf und haben deswegen ihre Berechtigung auch ernst genom men zu werden Es wäre sogar wünschenswert wenn so manche Kritikpunkte schneller in einen politischen Veränderungsprozess münden würden Österreich erfuhr in den letzten Jahren was es heißt ständig herab gestuft zu werden Die letzte Studie aus dem freundlichen Nachbar land Schweiz hat aber einen weiteren Schritt eingeleitet nämlich dass Österreich gar nicht mehr bei Top Rankings aufgeführt wird Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen auch die deutschen Außen wirtschaftsanalysen die Österreich in den letzten 20 Jahren immer unten den 5 wichtigsten Exportdestinationen sahen Seit zwei Jahren ist das vorbei Als Außenwirtschaftseinrichtung deren Aufgaben vom Wachstum der wirtschlichen Entwicklung zwischen Österreich und Deutsch land abhängt müssen wir an Österreich appellieren alles zu tun damit die Wirtschaft wieder auf Touren kommt Österreich gehört in die erste Liga an die Spitze der Rankings und zu den wichtigsten Partnern der deutschen Wirtschaft Österreich hat nach wie vor eine äußerst wettbewerbsfähige Industrie die sich aber immer mehr in einem zunehmend schwierigerem Umfeld bewegen muss Und die Bundesrepublik Deutschland Beim letzten Ranking wurde ihr die Gefahr der Selbstzufriedenheit vor Augen geführt Eine Gefahr die mehr als präsent ist Diese Selbstzufriedenheit führt dazu dass Weichenstellungen für die Zukunft nur schleppend getä tigt werden Das sieht man zum Beispiel bei Investitionen in unsere Energie Verkehrs und Digitalisierungsinfrastruktur Die Umset zungsprozesse dauern viel zu lange weil die Menschen bei ihrer derzeitig guten Lebenslage an Neuerungen weniger interessiert sind und sich sogar dagegen wehren Übrigens Die Selbstzufriedenheit war auch ein Grund für österrei chische Versäumnisse Thomas Gindele GEFAHR DER SELBST ZUFRIEDENHEIT THOMAS GINDELE Hauptgeschäftsführer

Vorschau Aspekte 2|2016 Seite 4
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