dene Politiker Eines ist ihnen gemeinsam den Umgang mit dem Risiko ökonomischer oder politischer Entscheidungen nicht gelernt nicht trainiert und nicht kaltblütig umgesetzt zu haben Eine Koalition der Verweigerer Folge unruhiger oder unbewältig ter Zeiten kommt selbst in altehrwürdigen Geldplätzen wie London oder Frankfurt kaum mehr zurecht Nachzulesen in Bilan zen von Unternehmen die sich mehr oder weniger treuherzig darauf verlassen dass das gesprochene Wort der Politiker auch der Geldpolitiker bis in unsere Tage gilt oder anständigerweise zu gelten hat Angst statt Vertrauen ist zum Merkwert unserer Tage geworden nicht zuletzt seitdem die sogenannte große Politik dem Angst Motto folgt Rette sich wer kann Die Urängste der Unwissenden drohen der Politik wie der Wirtschaft das Existenzmedium zu rauben näm lich Vertrauen und Kalkulierbarkeit Schon zieht die Gefahr herauf dass es die Wirtschaft der Politik ähnlich macht Die Literatur über das Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit schon reichlich angestaubt steht in ihrer Fülle und ihrem oft simp len Optimismus im Gegensatz zu dem jetzt oft beschworenen Rea litätssinn unserer Tage Angstmacher in Public Relations Reife sägen an Existenzen des Vertrauens der Wohlstandsbürger des erstaunli cherweise ungebrochenen Mutes risikofreudiger Unternehmer und der ungebrochenen Neigung der politischen Kaste mit dem Geld anderer Leute großzügig umzugehen Noch haben sie es nicht zu einer Koalition der Versager gebracht noch fehlt es oft unverbesser lichen Optimisten am Beispiel dass die Krise und damit die Angst irgendwie vorüberziehen werde Aus dem Schlamm der Angst unbeschadet herauszukommen wird zu einer Frage des Zukunftsmanagements Dabei haben Ökono men zu beweisen dass sie sich nicht zu gut und zu hehr sind um bei Psychologen in die Schule zu gehen Ist es doch nicht zu spät Unwissenden Nachhilfe zu erteilen als Verbraucher der Angst nicht nachzugeben und als Bürger die Politik nicht aus ihrer Verantwor tung zu entlassen Gute Vorsätze allein genügen jetzt jedenfalls nicht mehr um den Urängsten der Unwissenden Paroli zu bieten und der Koalition der Miesmacher keinen Raum mehr zu lassen Schließlich stellt Existen zangst für Viele oder gar die Mehrheit bisher eine ungewohnte Gefahr dar Unverbesserlichen Optimisten ist es zusehends schwer gemacht mit Vertrauensbeweisen hausieren zu gehen Eines spricht sich immerhin herum Wachstum ist in schwierigen Zeiten wie diesen alles andere als selbstverständlich Um zu verhindern dass Angst missbraucht wird ist die hohe Schule der Kenner und Könner gefragt Nicht zu beneiden sind besonders Marktstrategen für diese oder jene Technik oder dieses oder jenes Produkt Da Angst nicht oder nur bedingt zum Kaufen anregt wird der Umgang mit Emotionen wieder einmal zur hohen Kunst im zwischenmenschlichen Umgang Seitdem die Fortschrittsvolte misslungen vergessen oder verloren gegangen zu sein scheint und Quacksalber die sich gern als Öko nomen aufführen mit Generika wirtschafts und sozialpolitisch daherkommen wird die Angst mehr als ein begleitendes Phäno men der jeweiligen Zeit Bezeichnend und gefährlich zugleich dass die Verantwortlichen weder Zeit noch Nerven zeigen um Ursachen und Wirkungen seriös auszumachen und zeitgemäße zugleich überzeugende Mittel gegen die verbreitete Gefühlsnot aufzuwarten Nach wie vor kein Problem der Lieferanten für Schlagzeilen und Fernsehbilder politisch Verantwortlicher Was fehlt ist der Glaube Wenn die Sprache der Politik um die Ursachen der Angst herum schleicht droht sie ihre Glaubwürdigkeit in der schließlich betroffe nen Bevölkerung zu verlieren Terminologiedefizit als Angstprodukt Wer hätte gedacht dass gestandene Ökonomen eintrainierte Banker gewählte Regierungsmitglieder und gehorsamswillige Ver waltungen wirken als ob sie vor dem Phänomen Angst zu kapitu lieren beginnen Zu spät erscheint es die Verantwortlichen in die Schule den Nachhilfeunterricht oder zu Paukern zu schicken Am Markt der Emotionen geben Andere zumindest lautstark den Ton an Dagegen vertrauen viele Verantwortliche darauf sich auf der Fortschrittwelle einfach weiter dahintreibenlassen zu können Irgendwie irgendwohin irgendwann Psychologen und die undurchsichtige Zunft der Berater würden sich schon rühren anbie ten und ihre sogenannten Konzepte medial vermarkten Die Ereig nisse erweisen sich dazu täglich als durchschlagend im wahrsten im alarmierenden Sinn Gewalt der Bomben und der Ideologien überholen ein Establishment das nach wie vor darauf setzt Ver trauen zurückzugewinnen und mit Aktionismus ihrer Politik die Angst auszutreiben Der Markt der Emotionen mag Wunder Expandieren oder gar Erträge versprechen in der harten in der unerbittlichen Welt der Tatsachen sind nicht Palliativmittel gefragt sondern Beweise der Tatkraft der Überzeugung und eines beruhigenden Realismus Wenn schon der Politik der Atem auszugehen droht und die Akteure ein ums andere Mal auf erschreckend erschütternde Weise überfor dert erscheinen bleibt der Gesellschaft noch immer sich nicht miss brauchen zu lassen Zu bedenken bleibt Mit Überlebenskraft vermochte ein geschun denes Europa sich vor sieben Jahrzehnten aus dem Sumpf der Niedertracht des Niedergangs und eines totalen Krieges zu befreien Der Erfolg war zwar nicht umsonst zu haben Jedoch ver mochte er Kräfte zu befreien zu ermuntern und den psychologi schen Untergangspropheten einen schlagenden Gegenbeweis der Erneuerungskraft zu liefern Haben wir Europäer drei oder gar schon vier Generationen später die Kraft unser Haus wetterfest zu gestalten und der Angst die Tür zu weisen und sich selber zu beweisen dass diese ihre Kraft auch diese Prüfungszeit zu stem men vermag DHK aspekte 01 201634 WIRTSCHAFTMÄRKTE TRENDS

Vorschau Aspekte 1|2016 Seite 34
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