ES IST KEIN POLITISCHER WILLE ERKENNBAR Stefan Bruckbauer Chefökonom der Bank Austria über die wirtschaft liche Lage Österreichs fehlenden politischen Willen und die Zukunft der Bank Austria BLEIBT AUCH 2016 DIE ÖSTERREICHISCHE WIRTSCHAFT HINTER DER DEUTSCHEN ZURÜCK WAR DER TITEL EINES VORTRAGS DEN SIE IM JÄNNER BEI EINEM LUNCH DER DEUTSCHEN HANDELS KAMMER GEHALTEN HABEN IN DER FRAGE IST DIE NEGATIVE PERSPEKTIVE DER ANTWORT SCHON ENTHALTEN ODER Das stimmt Wir haben auch für 2016 in Österreich mit 1 5 Prozent ein niedrigeres Wachstum zu erwarten als Deutschland mit 2 1 Prozent Der Unterschied wird ein bisschen kleiner dank der Steuer reform die zumindest für 2016 einen zusätz lichen Wachstums schub von rund einem halben Prozent bringen sollte WIE ERKLÄRT SICH DAS Es ist die kleine Lücke gegenüber der Gegenfinanzierung im Wesent lichen sind es aber positive Effekte weil eine Steuerentlas tung speziell im unteren Bereich der Einkommen direkt in den Konsum geht Bei den höheren Einkommen geht ein Teil in die Spar quote ÖSTERREICH HAT EINE ALARMIEREND HOHE ARBEITSLOSIGKEIT MIT STEIGENDER TENDENZ UND IST HINTER DEUTSCHLAND ZU RÜCKGEFALLEN WAS MACHT ÖSTERREICH FALSCH Die Entwicklung ist tatsächlich sehr konträr Wir haben eine sin kende Quote in Deutschland und eine steigende in Österreich Dieser Anstieg ist vor allem deshalb bemerkenswert weil die Arbeitslosigkeit auch im übrigen Europa sinkt und Österreich eine Ausnahme bildet WARUM IST DAS SO WO LIEGT DER UNTERSCHIED Wir haben uns die letzten zweieinhalb Jahre angesehen Wenn wir so eine Entwicklung genommen hätten wie Deutschland würden wir heute keine Quote von 5 8 Prozent sondern von 3 3 Prozent haben Die Hälfte davon geht darauf zurück dass wir zwar eine hohe aber immer noch niedrigere Beschäftigungsdynamik haben als Deutschland Die andere Hälfte ist auf das stark steigende Arbeitskräfteangebot zurückzuführen Mehr Leute wollen arbeiten der Anstieg ist gewaltig WELCHE DYNAMIKEN WIRKEN DABEI Die Menschen müssen länger arbeiten weil die Frühpensionie rungsmöglichkeiten verringert wurden Es gibt eine stärkere Erwerbsquote der Frauen Wir haben auch eine andere demogra phische Entwicklung als Deutschland wo die Babyboomphase früher ausgelaufen ist Also zwei Faktoren Ein höheres Arbeitskräf teangebot und zu wenige Jobs WAS BEDEUTET DIE MIGRATION FÜR DEN ARBEITSMARKT KANN MAN DAMIT LÜCKEN SCHLIESSEN WO ES FÜR BESTE HENDE ARBEITSANGEBOTE KEINE ÖSTERREICHISCHEN BEWER BER GIBT Grundsätzlich kann man das Derzeit hat aber die österreichische Wirtschaft kein starkes Bedürfnis nach den Arbeitskräften die da sind Wir reden wohlgemerkt nicht von den Flüchtlingen das ist noch einmal eine andere Geschichte Aber auch die normale Migration also die aus dem EU Raum passiert eher im ungelern ten Bereich Ob da in Österreich ein großer Bedarf herrscht ist nicht ganz klar Der Bedarf an Fachkräften wird sicher nicht abge deckt durch die Migration dazu müsste man bewusster viel aktiver an die Sache herangehen Man müsste die Leute in den Ländern ansprechen ausbilden und viel konkreter sagen welche Leute man haben möchte Derzeit geht es so Die die kommen sind da Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer ist überzeugt Die Stim mung in Österreich ist schlechter als die Lage DHK aspekte 01 201624 MÄRKTE TRENDS

Vorschau Aspekte 1|2016 Seite 24
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