EDITORIAL Liebe Mitglieder der Deutschen Handelskammer in Österreich liebe Leserinnen und Leser am 27 August dieses Jahres feierte die Deutsche Handelskammer in Österreich ihr 60 jähriges Bestehen im Rahmen eines Festaktes Festrednerin war Bundeskanzlerin Dr Angela Merkel Im Mittel punkt stand nicht nur die Würdigung einer Institution sondern insbe sondere die Beziehung zweier Volkswirtschaften die durch ihre besondere Nähe gekennzeichnet ist Bundeskanzlerin Merkel hat die wirtschaftliche Verflechtung in ihrer Rede wie folgt beschrieben Wir wissen dass sich manches selbstverständlich anhört bzw weil es so selbstverständlich geworden ist gar nicht mehr so in unser Gedächtnis dringt Aber wenn man sich die Zahlen anschaut dann muss man sagen dass das doch wirklich beachtlich ist Das bilaterale Handelsvolumen beläuft sich inzwischen auf rund 93 Mrd Euro Wir haben mit vielen Ländern mit denen wir eine große Zahl wirtschaftlicher Kontakte haben sehr viel mehr Gespräche und öffentliche Diskussionen als über die deutsch österreichischen Handelsbeziehungen Aber wenn man die Größe der Bevölkerung zugrunde legt stellt man fest dass es kein anderes Land auf der Welt gibt mit dem Deutschland engere Handelsbeziehungen pflegt als mit Österreich Umgekehrt ist für Österreich Deutschland der wichtigste Handelspartner Die Einschätzung von Bundeskanzlerin Merkel entspricht den Tatsa chen Dass vermeintlich Selbstverständliches in der öffentlichen Wahrnehmung untergeht mag ein normales Phänomen sein Aller dings sind die Beziehungen nicht selbstverständlich denn die Unternehmen müssen im bilateralen Wirtschaftsverkehr jeden Tag ihre Position behaupten Dennoch fühlen wir uns aufgefordert die österreichisch deutschen Wirtschaftsbeziehungen viel stärker nach außen hin zu positionieren Dazu bietet sich insbesondere die Bearbeitung von Zukunftsthemen an aus denen sich neue kommer zielle Partnerschaften ergeben Zu diesen Themen gehören die Energiezusammenarbeit die Digitalisierung der Einzug der Kom munikationstechnologien in die Transport und Verkehrstechnik sowie im Groß und Einzelhandel Natürlich bleibt die Automobil und Zulieferindustrie das Rückgrat der wirtschaftlichen Verflech tung mit all ihren technologischen Herausforderungen Was wir uns manchmal noch wünschen würden wäre ein stärkeres Bekenntnis Österreichs zu den intensiven wirtschaftlichen Verflech tungen mit seinem wichtigsten Nachbarn BEZIEHUNGEN NICHT SELBSTVERSTÄNDLICH THOMAS GINDELE Hauptgeschäftsführer

Vorschau Aspekte 03/2015 Seite 4
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