der Bundesdeutschen Insbesondere im Sommer strömten die deutschen Nach barn damals in die Alpenrepublik vor zugsweise in die Berge Tirols Öster reich konnte zu der Zeit vor allem mit den Werten Bodenständigkeit und Hei matgefühl im Fremdenverkehr punkten und lag auf der Beliebtheitsskala der deutschen Urlauber an erster Stelle knapp vor Italien Im Laufe der 1970er und 1980er Jahre kam es jedoch zu einer Trendwende und Österreich musste die Spitzenposi tion im Ranking der gefragtesten Reise destinationen der Deutschen an die beiden Mittelmeerstaaten Italien und Spanien abtreten Zurückzuführen ist dies primär auf den Durchbruch des Pauschalurlaubs und des Flugreisever kehrs Um dieser Entwicklung gegenzu steuern setzte der österreichische Tou rismussektor bei seinen Imagekampag nen verstärkt auf Erlebnisurlaube im Winter und kulturelle Veranstaltungshöhepunkte im Sommer Dies trug maßgeblich dazu bei dass sich das Wachstum der deutschen Tourismusnachfrage stabili sierte und bis heute anhält 2014 stellten die deutschen Gäste mit fast 50 Million Übernachtun gen einmal mehr die mit Abstand wichtigste Besuchergruppe in Österreich dar entspricht 51 5 aller Ausländer Nächtigungen Bemerkenswert ist in dem Zusammenhang allerdings dass die durchschnitt liche Aufenthaltsdauer in den vergangenen Jahrzehn ten deutlich abgenommen hat Blieben die Deutschen vor vierzig Jahren noch durchschnittlich 8 3 Nächte in Österreich so lag der Vergleichswert 2014 bei lediglich 4 2 Dieser Trend spiegelt sich auch in aktuellen Erhebungen zu den deutschen Reisegewohnhei ten wider wonach die Alpenrepublik vor allem als Kurzreiseziel bzw als Destination für Zweit und Drittreisen hoch im Kurs steht 3 VOLKSWIRTSCHAFT LICHE BEDEUTUNG DER WIRTSCHAFTS BEZIEHUNG FÜR ÖSTERREICH In diesem Abschnitt wird die gesamtwirtschaft liche Bedeutung der wirtschaft lichen Verflechtungen Deutschlands mit Österreich für die österreichische Volkswirtschaft abgeschätzt Dafür wird berechnet welche gesamtwirtschaft lichen Effekte von deutschen Direktinvestiti onen in Österreich einerseits sowie von österreichischen Exporten nach Deutschland andererseits ausgehen Die Basis für die Schätzungen liefern Input Output Analysen die es ermög lichen direkte Effekte und über die Vorleistungskette wir kende indirekte Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Wirt schaftsbereichen indirekte Effekte zu quantifizieren Die Grund lage für die Berechnungen ist die von Statistik Austria erstellte Input Output Tabelle 2011 die eine detaillierte und umfassende Abbildung der Bezugs Input und Lieferströme Output zwi schen den Wirtschaftszweigen einer Volkswirtschaft abbildet Unter direkten Effekten werden jene Effekte verstanden die bei den unmittelbar betroffenen Unternehmen anfallen z B Produktion und Beschäftigung in einem Unternehmen das Waren nach Deutsch land exportiert Indirekte Effekte erfassen jene Wirkungen die in weiterer Folge bei Zulieferanten der direkt betroffenen Unterneh men entstehen Die Schätzungen berücksichtigen dabei die gesamte Zulieferkette d h alle Zulieferunternehmen die indirekt von den wirtschaft lichen Verflechtungen Österreichs mit Deutsch land profitieren5 Die direkten und indirekten Effekte werden anhand folgender Kenngrößen dargestellt Produktionswert Wertschöpfung Vorleistungen6 Der Pro duktionswert entspricht dem Wert aller Güter die in einem Jahr produziert werden inklusive aller Vorleistungen Wertschöpfung entspricht dem um die Vorleistungen bereinig 5 d h 1 Runde Zulieferanten 2 Runde Zulieferanten der Zulieferanten 3 Runde usw 6 Vorleistungen messen den Wert der im Produktionsprozess verbrauch ten verarbeiteten oder umgewandelten Waren Vorprodukte Roh und Hilfsstoffe Brenn und Treibstoffe und Dienstleistungen Reparaturen Transportdienstleistungen Mieten u a 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Abbildung 4 Anteile ausgewählter Länder am Export Österreichs 1955 2013 Quelle Butschek Statistik Austria eigene Berechnungen OeKB Research Services Research Ana lysen und Internationales 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 25 20 31 40 30 6 2 11 12 in d er G es am te xp or te W ar en Ungarn CSSR CSFR Tschechien Slowakei Polen BRD DDR Deutschland STUDIE DHK aspekte 02 201592

Vorschau Aspekte_02_2015 Seite 92
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