Tabelle 2 Regional und Länderstruktur des deutschen Waren und Dienstleistungsaußenhandels 2013 Waren1 Dienstleistungen2 Export Import Saldo3 Export Import Saldo3 Mrd EUR Mrd EUR Mrd EUR Mrd EUR Mrd EUR Mrd EUR Insgesamt 1 093 100 898 100 195 196 4 100 244 3 100 48 EU 28 623 57 513 57 110 99 50 139 57 40 davon Euroraum 405 37 344 38 61 61 31 96 39 36 Drittstaaten 470 43 385 43 85 97 50 105 3 43 8 Frankreich 100 9 64 7 36 11 9 6 16 5 7 5 USA 89 8 49 5 41 29 8 15 32 7 13 3 Großbritannien 75 7 43 5 33 19 8 10 18 7 8 1 Niederlande 71 6 89 10 18 12 8 7 14 4 6 2 China 67 6 75 8 8 6 9 4 2 Österreich4 56 5 37 4 19 6 9 4 14 8 6 8 Anmerkungen 1Deutsches Statistisches Bundesamt 2Bundesbank Zahlungsbilanzstatistik 3Abweichungen können sich aufgrund von Rundungsdifferenzen erge ben 4Exportrang 6 Waren und DL Importrang 10 Waren 4 DL OeKB RS RAI Berechnungen Quelle Deutsches Bundesamt für Statistik Deutsche Bundesbank eigene Berechnungen OeKB Research Services Research Analysen und Internationales die stärkere internationale Ausrichtung der deutschen Exportwirt schaft Dies ist daran erkennbar dass 43 aller deutschen Ware nexporte in Staaten außerhalb der EU Drittstaaten geliefert werden während der diesbezüg liche Anteil im österreichischen Fall lediglich 31 beträgt Ein ähn liches Bild ergibt sich auch bei den Warenimporten Die wichtigsten deutschen Exportmärkte sind Frankreich die USA und Großbritannien Österreich folgt an sechster Stelle hinter China Importseitig sind die bedeutendsten Partnerländer Deutschlands die Niederlande Frankreich und China hier belegt Österreich Rang 10 Die stärkere internationale Diversifizierung der deutschen Außen wirtschaft ist neben den Direktinvestitionen und dem Warenau ßenhandel auch beim Dienstleistungsaußenhandel erkennbar und sogar noch stärker akzentuiert 50 der deutschen Dienstleistun gen im Ausland werden in Drittstaaten erbracht Auf Länderebene betrachtet spielen vor allem die USA eine bedeutende Rolle aber auch Großbritannien sowie die Niederlande und Frankreich Importseitig ist die Bedeutung der Drittstaaten nicht so hoch die USA sind aber ebenfalls die wichtigste Quelle von in Deutschland nachgefragten ausländischen Dienstleistungen Österreich folgt in diesem Fall an prominenter vierter Stelle Bezieht man die Export bzw Importzahlen auf die Bevölkerung der ausgewiesenen Länder um die unterschied lichen Größen zu berücksichtigen so zeigt sich dass Österreich ein zentraler Han delspartner ist Sowohl bei den deutschen Warenexporten nach Österreich als auch bei den Dienstleistungsexporten und importen überflügelt das Land die in Tabelle 2 ausgewiesenen Länder Ähn liches gilt auch für die Direktinvestitionen obwohl hier die Nieder lande klar vor Österreich liegen Zusammenfassend ist beobachtbar dass Österreich trotz der stär keren internationalen Ausrichtung der deutschen Außenwirtschaft und seiner geringeren Landesgröße unter den Top 10 der deut schen Außenwirtschaftspartner rangiert 2 HISTORISCHE ASPEKTE DER WIRTSCHAFTS BEZIEHUNG AUS ÖSTERREICHISCHER SICHT 2 1 DIE BEDEUTUNG DEUTSCHER DIREKTINVESTITIONEN IM LAUFE DER ZEIT Der eben dargestellte hohe Verflechtungsgrad zwischen den beiden Volkswirtschaften ergibt sich nicht nur aufgrund der Nachbarschaft sondern auch aufgrund der historischen Entwicklungen der vergan genen Jahrzehnte Aus diesem Grund wird in diesem Kapitel näher auf die Entwicklung der letzten 60 Jahre eingegangen Dabei wird die Entwicklung der bilateralen Handelsströme und Investitionsbe stände unter Bezugnahme auf wichtige politische und wirtschaft liche Ereignisse dargestellt und kommentiert 1945 1960 DIE ZEIT NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG Aufgrund der Konfiszierung deutschen Eigentums nach dem Zwei ten Weltkrieg und der Übertragung der vormals deutschen Beteili gungen an den österreichischen Staat im Jahre1955 war der Bestand deutscher Direktinvestitionen in den 1950er Jahren äußerst gering und auch das Niveau der Neuinvestitionen war sehr nied rig Mit Inkrafttreten des österreichisch deutschen Vermögensvertra ges von 1958 wurden zwar kleinere Firmen und Unternehmensbe teiligungen an Deutschland restituiert das Investitionsniveau blieb jedoch bis in die 1960er Jahre gering da das Kapital vorwiegend für den deutschen Wiederaufbau benötigt wurde STUDIE DHK aspekte 02 201588

Vorschau Aspekte_02_2015 Seite 88
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