Chef des Grazer Motorenentwicklers AVL den Verbrennungsmotor noch keineswegs am Ende seiner Entwicklung Im Gegenteil Der Verbrennungsmotor wird dem E Motor zum Durchbruch verhelfen Voraussetzung dafür sei allerdings die CO2 neutrale Produktion von E Energie was heute noch nicht der Fall sei Die große Unbe kannte ist die Batterie Lists Ausführungen hatten prominente Zuhö rer Ferdinand Piëch und David McAllister Ministerpräsident von Niedersachsen 2012 MORGENRÖTE FÜR DAS AUTO Das Auto habe seine große Zeit noch vor sich Das ist die Über zeugung von Günther Apfalter die er bei der ersten Busi ness Lounge des Jahres 2012 ausdrückte Der President Magna Europe Magna Steyr begrün dete diese kühne These damit dass in den Zukunftsmärkten Asien und Lateinamerika noch viele Autos gebraucht würden allerdings kleinere und billigere Modelle Die neue Morgenröte für das Auto werde daher nicht im Abendland aufgehen sondern in China und anderen ostasiati schen Ländern Für Europa und speziell Österreich sah Apfalter keine großen Pers pektiven Autos könne man heute überall produzieren In Ungarn betrage der Stundensatz pro Mann 9 Euro in Österreich 24 Wenn man nicht von diesen hohen Kosten herunterkomme wäre das Ende Österreichs als Automobil Zulieferer Standort eingeläutet Graz habe als Standort für die Autoproduktion nur eine Überle bens berechtigung wenn wir ständige Verbesserungen schaffen 2015 ÖSTERREICH UND DAS AUTO GEHÖREN ZUSAMMEN Im Jänner 2015 gab VW Vor standsmitglied und Finanzvor stand von Porsche Hans Dieter Pötsch bei der Neujahrs Busi ness Lounge der DHK in Graz einen faszinierenden Ausblick auf die Zukunft nicht nur des Autos sondern der technischen Zivilisation überhaupt Die disruptive Kraft der Digitali sierung werde alle Lebensberei che verändern sagte Pötsch Sie bringe gerade für die Autobauer ein besonderes Dilemma Ein Auto soll viel länger halten als die Produktzyklen der IT Komponenten die in ein Auto eingebaut werden Sie müssen also austauschbar sein Bei einem Golf machen sie heute schon 30 Prozent des Werts aus 2020 werden es 50 Prozent sein Die Konsumenten erwarteten die schnellen Neuerungen im IT Bereich auch von anderen Branchen Pötsch plädiert für eine enge Zusammenarbeit der Autohersteller mit den IT Firmen Wir müssen auch den Datenzugriff halten um die Daten der Kunden zu sichern Seine Zukunftsvision lautet Das Internet sei ohne europäische Beteiligung entstanden das Internet der Dinge smarthome smartfactory smartcar müssten in Europa geschaffen werden Die zweite technologische Umwälzung wird bei den Antrieben stattfinden Ohne E Mobilität würden die Klimaziele der EU nicht erreichbar sein sagte Pötsch 2050 werde es kein Auto mehr ohne Elektroantrieb geben wir wissen aber noch nicht mit welcher Technologie Sicher sei nur dass schon 2025 alle E Antriebe ren tabler sein werden als Verbrennungsmotoren Vorläufig setze VW auf Hybridtechnik mit Verbrennungsmotoren und E Antrieben Nur so sei auch der 4 Liter Verbrauch über alle Modelle hinweg zu erreichen Pötsch machte auch seinen steirischen Gastgebern ein Freude Österreich und besonders Graz spielten im Automobilbau eine besondere Rolle Österreich und das Automobil gehören zusam men formulierte er schmeichelhaft für die Stadt Graz mit ihrem Autocluster BANKEN UND GELD 2009 KLASSENKAMPFRHETORIK Pointiert unkonventionell humor voll und hintergründig politisch kommentierte Ludwig Scharinger über sein Bundesland hinaus ein flussreicher Chef der Raiffeisen bank Oberösterreich die Wirt schaftslage und das Verhalten in seiner Branche Er plädierte ener gisch für eine stärkere europäi sche Wirtschaftspolitik die EZB sei zu stark auf Stabilitätspolitik statt auf Konjunkturpolitik konzen triert Scharinger sprach sich auch für einen Marshallplan für Ost europa aus Den Bankern schrieb er ins Stammbuch sie sollten sich mehr mit ihren Kunden beschäftigen viele hätten den Kontakt zu den Kunden verloren und könnten daher nicht einschätzen was sie tun Die Begriffe Arbeitgeber und Arbeitnehmer lehnt Scharinger ab das sei Klassenkampfrhetorik Alle arbeiteten für das Unter nehmen zusammen 60 JAHRE DHK DHK aspekte 02 2015 35

Vorschau Aspekte_02_2015 Seite 35
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