Freihandelszone trachtet einen Wirtschaftsblock aus EU und USA zu organisieren der über die Hälfte der gesamten Weltwirtschaft umfasst und mehr noch mit den geplanten Rahmenbedingun gen die Strukturen diesseits und jenseits des Atlantiks sowie welt weit auf Jahrzehnte zu prägen verspricht Diese Prägung trifft nicht nur laufendes Geschäft sondern schafft Weltstandards Auf diese Standards sollen dann auch die Infrastrukturen zugeschnit ten werden UNTER DEM POSTULAT EWIGEN WACHSTUMS Während die TTIP Diskussion je nach Kenntnis Bildung Taktik und Interessen hin und her wogt ist relativ unbestritten Der erwirtschaf tete Reichtum ist nicht zuletzt transatlantisch betroffen was die Strukturen in der Alten wie in der Neuen Welt logischerweise zutiefst berührt Unweigerlich formiert sich Widerstand aus der Zivilgesell schaft neben Befürchtungen Arbeit nehmerinteressen könnten transatlan tisch nach unten gezogen werden bilden Umwelt und Gesundheitsstan dards reichlich Diskussionsstoff oft mit absurden Beispielen über einen Kon sumzwang zu Chlorhühnern oder neue Gefahren für die Buchpreisbindung oder die Filmförderung Ernsthaft behandelt und offenkundig ungeklärt bleibt inwieweit Infrastrukturen dazu kommen betrogen präjudiziert gefördert oder beschä digt werden wie etwa IT Sicherheit oder Daten schutz In modernen Einordnungsversuchen steckt nicht zufällig das Postulat ewigen Wachstums Genug zwar dass das politische Establishment landauf landab einem speziellen Ehrgeiz frönt kon junkturellen Schwankungen den Garaus zu machen Sie schwören aber auf Wachstum VERGLEICH DER WETTBEWERBSFÄHIGKEIT Der Zyklus wird zum Taktgeber schon bei der Wettbewerbsfähig keit zeigt das aktuelle Bild der Infrastrukturen wie es der Londo ner Economist darstellt In der wirtschaft lichen Leistungsfähigkeit der Effektivität der Verwaltung und der Wirtschaft sowie verstärkt in der Infrastruktur müssen selbst stolze Akteure umlernen Im welt weiten Vergleich der Wettbewerbsfähigkeit rangieren die USA auf Platz Eins vor Signapure Hongkong Schweden Deutschland Kanada und Österreich auf Platz 22 gefolgt von Japan und China UNTERWEGS ZUM RAPID MANUFACTURING Was infrastrukturelles Bewusstsein alles mit sich bringt lässt sich an den Ausgaben für Forschung und Entwicklung ablesen Hier führt Südkorea vor Israel Finnland Schweden Japan Taiwan der Schweiz Dänemark und Deutschland Österreich liegt auf Platz 10 vor Slowenien und den USA Unternehmerisch lässt sich am Beispiel von Rapid Prototyping ablesen was es mit der Verwendung digitaler Daten auch im direk ten Herstellungsprozess auf sich hat Schon sind die ersten Schritte zu Rapid Manufacturing getan indem ganze Funktionsbauteile direkt über 3 D Verfahren entwickelt hergestellt geprüft und einge setzt werden Für denkende Computer hat offenkundig die Zukunft bereits begonnen Spätestens in dieser Perspektive treffen sich mehrere Welten Es geht darum die Fantasie der Wissen schaftler und der Techniker mit den Kapazitäten der Computer und den ehernen Erfordernissen garantierter Qualitäten sowie realisti scher Kalkulationen zusammen zu spannen Infrastrukturen sollen helfen nicht kommandieren Additatives Manufacturing gründet bereits auf der Planungskapazi tät der Computer und hat es zu respektablen SLM Anlagen gebracht Geschäftsmodelle die zukunftsfähig sind machen sich bereits in den klassi schen Wertschöpfungsketten breit Die neuen Ketten sind digital gesteuert und eröffnen in Kalkulation und Absatz neue teilweise ungewohnte Perspektiven Ein anderes Beispiel dafür dass gekonnte Infrastrukturen technisch und ökonomisch den Takt angeben können zeigt immer wieder der Breitband Kom plex Seitdem das alte Telefonmodem oder die ISDN Einwahl als Schmal bandtechniken schrittweise überholt werden geben Datenübertragungsra ten über 2048 kBit s gleichsam den Ton an Es formiert sich ein World Development Indicator In Österreich gilt als Internetfest netz Anschluss eine Downloadrate von mehr als 144 kBit s EINE INFRASTRUKTUR FÜRS BREITBAND Was Infrastruktur in der Praxis bedeutet zeigt die Diskussion über Breitbandzugänge auf dem flachen Land oder in fernen Gegenden Ohne Breitband drohen abgelegenen Betrieben und Dienstleistern bereits Existenzgefährdungen Grund Bei der Planung von Infrastruk turen wurden die Ballungszentren wie nach überlieferten Bau und Benützungsverhältnissen traditionell bevorzugt Wer abseits lebt und arbeitet leidet vielfach unter infrastruktureller Unterversorgung Zeitgemäße Technik legt Strukturschwächen offen Was sich bei Wasser und Telefon improvisieren oder auch schlicht vernachlässi gen ließ erweist sich inzwischen als infrastrukturelle Schwäche Beim Beispiel von Breitband sind milliardenfache Investitionen nötig um gleiche oder auch nur vergleichbare Wirtschaftsverhältnisse her zustellen Versäumnisse und Unterlassungen sind unübersehbar Von der Technik her bleibt es allgemein bei einem beachtenswerten Entwicklungstempo So ist es nicht nur theoretisch denkbar durch eine direkte Glasfaseranbindung Endkunden mit hohen Datenraten also größer als 1 000 MBit s zu versorgen finanzielle Ausstat tung der Anbieter für ihre aufwendigen Investitionen vorausgesetzt Ein schneller Internetzugang ist für einen Standort heu te ebenso wichtig wie ein ausgebautes Straßennetz S eb as tie n C oe ll F ot ol ia c om WIRTSCHAFT DHK aspekte 02 2015124

Vorschau Aspekte_02_2015 Seite 124
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