10 Blendax und Henkel Persil waren zu dieser Zeit bereits stark in Österreich vertreten und auch der Siemens Konzern erhöhte sein Engagement So entstand 1971 die österreichische Siemens AG an der die ÖIAG mit rund 44 und Siemens BRD mit 56 beteiligt waren Urban 1995 116 122 1971 1980 Die Siebziger Jahre Seit 1970 teilweise seit 1968 erhebt die Oesterreichische Nationalbank Bestände ausländischer Direktinvestitionen in Österreich Diese sind jedoch aufgrund einiger Umstellungen in der Methodik mit den seit 1989 publizierten jährlichen und im vorhergehenden Abschnitt verwendeten Statistiken nur in eingeschränktem Ausmaß vergleichbar Dennoch sind interessante Tendenzen erkennbar In den 1970er Jahren zeigt sich ein steigender Anteil deutscher Direktinvestitionen allerdings scheint die Schweiz als primärer Direktinvestor in Österreich auf Nach Umstellung der Statistik zu Beginn der 1980er Jahre3 rangierte Deutschland an erster Stelle der in Österreich getätigten Direktinvestitionen gefolgt von der Schweiz den USA und den Niederlanden Ende der 1980er Jahre war der deutsche Anteil an den ausländischen Direktinvestitionen in etwa gleich groß wie zu Beginn der Dekade Die Dynamik der Direktinvestitionsbestände dürfte also in etwa jener der ausländischen Direktinvestitionsbestände insgesamt entsprochen haben Urban 1995 125 127 Die österreichische Hartwährungspolitik 1981 1999 Dennoch schritt die Integration der österreichischen und der deutschen Wirtschaft in den 1980er Jahren weiter fort Ein Grund dafür liegt in der 1981 eingeschlagenen neuen Währungspolitik der OeNB Der Zusammenbruch des Systems fixer Wechselkurse System von Bretton Woods Anfang der 1970er Jahre führte zu starken Schwankungen auf den globalen Währungsmärkten vgl etwa Breuss 1983 159 161 und machte eine Neuordnung der österreichischen Währungspolitik notwendig insbesondere aufgrund des Einbruchs wichtiger Exportmärkte Mitte der 1970er Jahre und des daraufhin steigenden Leistungsbilanzdefizits Diese Neuordnung erfolgte in Form der Anbindung der österreichischen Währung an die DM Ende der 1970er Jahre Breuss 1983 165 167 Ab 1981 schwankte der nominale Schilling DM Wechselkurs de facto kaum noch Das Ergebnis dieses Schrittes war eine stärkere Verschränkung der österreichischen mit der deutschen Wirtschaft vgl etwa Ritzberger Grünwald und Wörz 2010 Deutsche Wiedervereinigung Fall des Eisernen Vorhangs und Aufstieg Mittelosteuropas Die Ereignisse 1989 90 leiteten in zweifacher Hinsicht eine Wende in den österreichisch deutschen Wirtschaftsbeziehungen ein Einerseits führte der Zusammenbruch der DDR zur deutschen Wiedervereinigung 1990 Dies bedeutete dass die Integration des wirtschaftlich am Boden liegenden Ostens in den Vordergrund der Wirtschaftspolitik und der Strategie der deutschen Unternehmen rückte Andererseits ermöglichte der Fall des Eisernen Vorhangs der österreichischen Wirtschaft die bestehenden Beziehungen zu mittel und osteuropäischen Staaten weiter auszubauen So profitierte diese Volkswirtschaft in ganz besonderem Maße von der Transition der ehemaligen Planwirtschaften zu marktwirtschaftlichen Systemen und dem damit einsetzenden wirtschaftlichen Aufholprozess 3 Revision um den Sitz des Stammhauses und damit explizite Berücksichtigung von Holdingkonstruktionen wie z B über die Schweiz

Vorschau Die wirtschaftliche Verflechtung Deutschlands und Österreichs Seite 12
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