GEFAKO Magazin 2 201720 BIERGESCHICHTE N Luther und das Bier Wer kein Bier hat hat nichts zu trinken Zu Luthers Zeiten wurde Bier hauptsächlich noch in privaten Ku chen gebraut Die typische Aussteuer fu r eine Frau bestand aus einem kupfernen Sudkessel Die Stadt Wittenberg u bertrug Luther 1532 das Schwarze Kloster In diesem ehemaligen Augustinerkloster lebte er schon ab 1508 als Mönch Seine erste Maßnahme war es eine Brauerei an der Gartenseite des Anwesens fu r seine Frau Katharina geborene von Bora zu errichten Luther mochte das Bier seiner Frau und dieses Bier wurde auch gewinnbringend verkauft Das Bier war nicht sehr stark ein gebraut und wurde zu allen Mahlzeiten gereicht Dennoch kaufte Katharina im Jahr fu r 200 Gulden zusätzlich Bier ein Ainpöckisch Bier Besonders mochte Luther das Ainpöckisch Bier das aus der nieder sächsischen Stadt Einbeck kam Zu seiner Hochzeit schenkte ihm der Rat der Stadt Wittenberg ein Fass und als er seine Thesen auf dem Reichstag in Worms 1521 verteidigen musste schickte ihm Herzog Erich I von Braunschweig Lu neburg Calenberg ebenfalls ein Fass Ainpöckisch Bier Denn in Worms am Rhein gelegen gab es nur Wein So ist von Luther der Satz u berliefert Der beste Trunk den einer kennt wird Ainpöckisch Bier genennt Übrigens stammt der Name des Bockbiers vom Ainpöckisch Bier ab Die Einbecker Brauer brauten bereits im 16 Jahrhundert starke und somit lagerfähige Biere die bis nach Mu nchen geliefert wurden In Bayern wurde dann aus Ainpöckisch Bier Bockbier Bier gegen Verstopfung Neben dem Einbecker Bier war ihm auch das Naumburger Bier lieb das fu r ihn auch gesundheitliche Probleme löste So schrieb er in einem Brief u ber die Wirkungen des Bieres bei seinen Ver dauungsproblemen es gefällt mir wohl macht mir des morgens wohl drei Stu hle in drei Stunden Doch u ber sein Wittenbergisch Bier ließ der Reformator nichts kommen Wenn ich sage Witten bergisches Bier löscht den Durst Annabergisches Bier löscht ihn auch so schließe ich kein anderes Bier aus aber wenn ich sage wenn du nicht Wittenbergisches Bier trinkst so wird dir sonst kein anderes Bier den Durst löschen Oder kurz und pointiert Ich sitze hier und trinke mein gutes Wittenbergisch Bier und das Reich Gottes kommt von ganz alleine Bier statt Wein Wein u bernimmt in der Kirche zwar eine wichtige Funktion beim Abendmahl etwa dennoch zog Luther außerhalb der Liturgie das Bier vor Zwar so sagte er ist der Wein gesegnet und hat Zeugnis in der Schrift Doch betonte er anschließend Das Bier dagegen ist menschliche Tradition Daru ber hinaus befu rchtete er dass beim Genuss des Weines immer eine Diskus sion um das Abendmahl ausbricht Beim Bier bestand diese Gefahr nicht Mit Bier löschte man auf ehrliche und anständige Weise seinen Durst und das sollte jedem gegönnt sein Kräutermischung statt Reinheitsgebot Zuzeiten Luthers war noch nicht u blich Hopfen als Bierwu rze zu benutzen obwohl dies ein Jahr vor dem Thesenanschlag Die Stadt Wittenberg hier der Marktplatz u bertrug Luther 1532 das Schwarze Kloster In diesem ehemaligen Augustinerkloster lebte er schon ab 1508 als Mönch Bild Jens Robert Schulz pixelio de gfk 2 17 s 20 indd 20 09 11 17 10 18

Vorschau GEFAKO Kundenmagazin 2/2017 Seite 20
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